Hallo, ich möchte einen asynchronmotor mit einem FU betreiben. Reicht es nun, wenn ich in der Zuleitung zum FU einen Leistungsschutzschalter (zur Leitungskurzschlussabsicherung) einsetze? Der FU hat einen Überstromschutz. Die Frage ist nun, ob ich den Motorschutzschalter (nach dem LSS in der FU Zuleitung) weglassen kann? Etwas verwirrt bin ich hier von diesem Beispiel: http://www.schaltungsbuch.de/drives076.html#wp1834857 Dort ist nur ein Motorschutzschalter in der Zuleitung zum FU. Wäre dort nich das Symbol eines Leistungsschutzschalters angebracht? Grüsse und Danke
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Verschoben durch Admin
Du kannst beides in der Zuleitung verwenden,Entweder MS oder einen LSS. Einen MS kannst halt genauer einstellen. Macht aber bei einen FU keinen Sinn. Nimm einen normalen LSS. Wenn der auslöst,dann ist dein FU in die Luft gegangen.
Wird in der Praxis beides verwendet. Eventuell auch vorgaben des Herstellers für einen bestimmten FU Typ beachten. Schätze mal bei uns im Betrieb ist die Aufteilung 50:50 Motorschutz oder LSS/Schraubsicherung. Wird von jedem Anlagenhersteller anders gemacht. Ist da Teilweise auch einfacher nen Motorschutz zu nehmen wenn nen Stromschienensystem mit fertigen MSS/Schütz-Kombinationen verwendet wird.
Nur bitte nicht den LSS oder MSS zwischen FU und Motor anbringen, das verträgt sich garnicht.
Gast? schrieb: > Nur bitte nicht den LSS oder MSS zwischen FU und Motor anbringen, das > verträgt sich garnicht. Erzählst Du uns auch wieso?
Weil der FU eine gut geschirmte, kurze Verbindung zum Motor haben will um die Störabstrahlung zu minimieren? Egal, Letztenendes gehört das Ding VOR den FU, der will ja auch abgesichert sein. Die Dinger gehen potentiell eher kaputt als der Motor dazu, und dann produzieren sie gerne kräftige Kurzschlüsse.
Gut, dann ist es korrekt, dass LSS 63A und MSS (auf Bemessungsstrom Motor eingestellt) in Serie, zuviel des guten und absolut nicht notwendig ist. Ich danke euch!
Andreas Klepmeir schrieb: > Weil der FU eine gut geschirmte, kurze Verbindung zum Motor haben will > um die Störabstrahlung zu minimieren? Nein, im Gegenteil. Der FU möchte gar keine abgeschirmte Motorleitung haben. In den Bedienungsanleitungen der FU ist die maximale Leitungslänge für den Motor bei abgeschirmten Leitungen immer kürzer als bei nichtabgeschirmten. Der Grund, warum MSS nicht hinter einem FU betrieben werden sollen, liegt am elektromagnetischen Schnellauslöser, dessen Induktivität für den Betrieb an einem 50Hz-Netz ausgelegt ist. Bei geringerer Frequenz steigt der Strom durch dessen Spule und wärmt den thermischen Auslöser vor, so dass dieser schon bei einem geringeren, als dem eingestellten Strom auslösen kann. Mfg
Gut, ich formulier es anders: Die anderen Schaltschrank-Teilnehmer verdonnern den FU zu kurzen, abgeschirmten Leitungen. Dessen Schirm sollte sich ja möglichst nahe am FU befinden, weil ja durchaus mehrere Ampere Umladestrom entstehen. Wenn man diese Schirmung jetzt am Schutzschalter auftrennt könnten sich andere Gerätschaften daran gestört fühlen. Also, FU rauswerfen oder geschirmte Leitungen verwenden. Das mit der magnetischen Schnellauslösung ist Käse, der Strom fließt der Reihe nach durch den magnetischen und den thermischen Auslöser. Der Magnetische Auslöser sollte eigentlich eine vergleichsweise winzige Impedanz haben, er hat ja auch nur ein paar Windungen. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Leitungsschutzschalter-ein-aus-ArM.gif&filetimestamp=20081229004738 Kuck, rechts vom Schaltknebel, links von der Löschkammer. Der hier hat grade mal 8 sehr kurze Windungen, dürften nur ein paar µH sein. Möglich das sich diese Spule stärker erwärmt wenn man da die 16 kHz PWM-Frequenz drüberjagt, aber das wär Spekulativ...
Und etliche FU mögen es garnicht wenn man die Last (== Motor) im Laufenden Betrieb trennt bzw. zuschaltet. Genau das wäre der Fall, wenn der Motorschutzschalter auslöst und der FU noch eine der Drehzahl >> Null entsprechende Spannung vorgibt. Auch deshalb steht in den Datenblättern der meisten Hersteller: Kein MSS zwischen FU und Motor. EMv /Störstrahlaussendung ist eine anderer, relevanter Punkt - wurde aber schon oben richtig von Andreas Klepmair erwähnt.
Ich hab noch ein bisschen mehr herausbekommen als hier erwähnt wurde: 1. Die meisten MSS sind phasenausfallempfindlich was LSS nicht sind 2. MSS haben ein viel grösseres Kurzschlussschaltvermögen Ich würde daher empfehlen vor FU's MSS einzusetzen. Evt. kann zum Schutz der Zuleitung auch noch ein LSS am Anfang eingesetzt werden.
Dein erster Punkt stimmt nicht. Ein 3 poliger LSS besteht aus drei von einander unabhängigen LSS, deren Auslöser (bei manchen nur der Schaltknebel) miteinander mechanisch verbunden sind. Fällt einer der drei fallen alle. Zum weiten Punkt. Es gibt selbstsichere und normale MSS. Von Siemens sind alle selbstsicher. Was heisst selbstsicher? Erklärung: Die Kontakte sind ein Stückchen paralell zueinander geführt. Tritt nun ein satter Kurzschluss auf ensteht an beiden Kontaktelementen ein Magnetfeld, das sich abstösst. Der MSS löst schneller aus und kann daher auch größere Kurtzschlussströme vertragen. Ist der MSS nicht selbstsicher, werden dir bei einem satten Kurzschluss die Kontakte miteinander verschweissen. Das kannst mir mit 35 Jahren Erfahrung glauben.
Bei einem guten FU sollte der FU die Funktion des MSS mit übernehmen und den Strom überwachen. Der maximale Strom des Motors kann von der Drehzahl abhängen, und die kennt ein normaler MSS einfach nicht.
Und im Zweifel sagt die Dokumentation des FUs genau wie er ans Netz angeschlossen sein will.
@Schnösel Und ob der stimmt. Auch wenn die drei LSS mechanisch miteinander Verbunden sind, bringt dir das gar nichts. Mit phasenausfallempfindlich ist natürlich gemeint, dass der MSS auch anspricht wenn eine Phase wegfällt (z.b. Crimp löst sich, oder irgend eine Verbindung löst sich aus anderen Gründen) In diesem Fall wird ein dreipoliger LSS genau gar nichts tun. Ein dreipoliger MSS dagegen, wird abschalten. @Ulrich Absolut richtig. @Udo R.S. Leider gibt es gewisse Hersteller, welche nicht sehr viel von einer guten Dokumentation halten. Ich habe mich auf jeden Fall vorallem wegen der phasenausfallempfindlichkeit für MSS entschieden (Moeller PKZM4).
Motoranwalt schrieb: > Ich habe mich auf jeden Fall vorallem wegen der > > phasenausfallempfindlichkeit für MSS entschieden (Moeller PKZM4). Ob das eine gute Wahl ist? Genau dieser MSS reagiert nämlich standardmäßig NICHT auf einen Ausfall einer einzelnen Phase.
Wie kommst du zu dieser Information? Gem. meinen Angaben (Moeller Schaltungsbuch, Katalog PKZM4) ist er eindeutig phasenausfallempfindlich. Dies bedeutet für mich auch den Ausfall einer einzelnen Phase.. Also her mit deinen Quellen ;)
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