Moin Für die Lesefaulen gleich vorweg die Frage: Wie genau sind in Widerstandsnetzwerken (stern und parallel Ausführung) die Widerstände im Verhältnis untereinander. Wenn ich möglichst gleich große Widerstände brauche, wäre dies eine Alternative zu einzelnen Präzisionswiderständen aus einer Fertigung? Warum ich das wissen will? Ich habe einen Vollwellengleichrichter wie unter http://www.loetstelle.net/grundlagen/operationsverstaerker/opamp_5.php beschrieben aufgebaut. Das Teil funktioniert soweit. Einziges Manko das ich sehe ist die Genauigkeit der einzelnen Widerstände. Die Anforderungen für eine möglichst präzise Gleichrichtung des Signals sind, dass alle Widerstände gleich groß sind. Bei meinem Versuchsaufbau mit 0815 Widerständen aus der Bastelkiste habe ich bereits leichte Abweichungen. Ob das Signal selbst komplett ein wenig verstärkt oder gedämpft wird ist mir eigentlich egal, nur sollten die einzelnen Halbwellen nicht unterschiedlich behandelt werden. Ich sehe 3 Möglichkeiten 1) 0,1% Widerstände für sündhaft teures Geld kaufen 2) Billige Widerstände kaufen, und schauen dass sie aus der gleichen Serie sind 3) fertige Netzwerke einsetzten, in der Hoffung, dass fertigungsbedingt wenigstens in einem Netzwerk alle Widerstände annähernd gleich groß sind. Wenn mir jemand bezüglich Punkt 2 oder 3 aufklären kann, wäre ich ganz dankbar. LG Sven
So, ich hab auch mal in den Lötstelle-Link geschaut. Wenn es wirklich nur um Gleichheit geht, könnte Lösung 2 brauchbar sein. Kauft man ein Tütchen Widerstände mit z.B. 100 Stück, besteht eine gute Chance, daß die Werte innerhalb dieser Packung nicht weit tolerieren, auch wenn die Toleranzangabe an sich größer ist. Garantiert ist das aber eben nicht. Andere Möglichkeit: Aus diesem Tütchen Widerstände die ähnlichsten mit einem Ohmmeter herausmessen. Dabei braucht das Ohmmeter nicht mal präzise zu sein. Bei R2/2 schaltet man dann am besten 2 Stück von R2 parallel.
Weshalb muss die Messung denn wie genau sein ? Anders gefragt : Was bringt die Gewissheit, dass ein Messwert zB 0.1% genau ist ?
Wenn die Widerstaende dann gleich sind kommt der Offset und vielleicht die Anstiegszeit der OpAmp. Und jedes Mal sollte man sich Fragen, weshalb brauche ich welche Genauigkeit. Nein ? An den Poster : ueber welchen Frequenzbereich und ueber welchen Amplitudenbereich soll denn gemessen werden ?
http://sound.westhost.com/appnotes/an001.htm Die letzte Version, braucht nur zwei möglichst gleiche Widerstände (R2, R3). VORSICHT! In der letzten Schaltung fehlt C1 parallel zu D1, der wird aber gebraucht, je nach OPV-Typ und dessen interner Kompensation!!! MFG Falk
Sven schrieb: > 2) Billige Widerstände kaufen, und schauen dass sie aus der gleichen > Serie sind Hallo, wie lange soll das denn funktionieren. Bei billigen Widerständen ist oft die Alterungsbeständigkeit nicht so gut wie bei hochwertigeren. Wenn Du von Hand lötest ist jeder Widerstand dann individuell gealtert. Bei normalen 1%-SMD-Widerständen (Yageo RC1206) ist z.B. die Alterung durch Löten bis 0,5% spezifiziert. Weitere 1% durch Alterung bei 1000 Stunden unter Nennlast. Bei 0,1%-Widerständen (Vishay MPR24) sind Werte um 0,01% fürs Löten und 0,05% über 1000 Stunden bei Nennlast angegeben. Auch bei billigen Widerstandsnetzwerken wird sich um die Alterungsthemen und Temperaturgang kein Hersteller Gedanken machen sofern der Gleichlauf nicht spezifiziert ist. Gruß Anja
Wie wärs damit: Einen Widerstand ( am besten Metallfilm ) der 95% deines gewünschten Wertes entspricht, dann noch ein Präzisionstrimmer ( Mehrgang ) mit etwa 10% des Wertes und die in Reihe, schon kannste deinen Wert mit fast beliebiger Genauigkeit einstellen. Bei uns inner Firma machen wir so Widerstands-Betriebsnormale.
Sven schrieb: > 2) Billige Widerstände kaufen, und schauen dass sie aus der gleichen > Serie sind Nimm Variante 2 und ersetze "billige" durch "gute Metallfilmwiderstände, die ggfs. ein paar ct mehr kosten". Für die Langzeitstabilität gilt das von Anja geschriebene, also ein paar Temperaturzyklen durchfahren und danach die Genauigkeit erneut kontrollieren. Der Hauptgrund für den Einsatz von Widerstandsnetzwerken (auf gleichem Keramik- oder Metallträger) wäre in so einer Anwendung für mich lediglich ein Aspekt: Guter thermischer Gleichlauf.
danke mal soweit für eure Antworten. Mir ging es dabei nicht darum diese eine Schaltung abzustimmen. Praktisch habe ich das über 1%-Typen gemacht, so furchtbar genau musste es dann auch nicht sein. Natürlich sind die Widerstände nicht die einzigen Komponenten die das Signal verfälschen. Und zu guter letzt steht die Frage was braucht man eigentlich? Mir ging es in erster Linie darum die Toleranzen besser einschätzen zu können, und generell in solchen Siuationen einen vertretbaren Kosten/Nutzenfaktor zu erreichen. Mein Fazit lässt sich nun wie folgt ziehen: Potis die einen händischen Abgleich erfordern und dann womöglich wegen Alterung nachjustiert werden müssen, dürfte wohl zu den teuersten Lösungen zählen, ebso wie das händische Ausmessen von Widerständen. Ob nun 0,1% oder 1% hängt von den konkreten Anforderungen ab, aber sie sind allemal besser als Widerstandsnetzwerke.
>Wie genau sind in Widerstandsnetzwerken (stern und parallel Ausführung) >die Widerstände im Verhältnis untereinander. Wenn ich möglichst gleich da gibt's nur eine Antwort: siehe Datenblatt ... (sonst wäre es eine Antwort ins Blaue hinein)
@jens: Du hast scheinbar noch keine Datenblätter von R-Netzwerken gelesen. Die Frage des Posters ist durchaus berechtigt. Es gibt bei Vishay zb. Präzisionswiderstandsnetzwerke. Nur bei denen habe ich auch solche Toleranzangaben innerhalb des Netzwerkes gefunden. Dummerweise sind die schweine teuer weil sie oft per Laser kalibriert werden. Bei normalen und preiswerten Netzwerken findet man diese Angabe eben nicht im Datenblatt. Ergo zählt die Angabe der allgemeinen Toleranz. Ein Netzwerk mit 1% Toleranz sollte also innerhalb der Widerstand untereinander nur maximal 1% Unterschied aufweisen. Auf Grund der Bauweise und Fertigung ist aber zu vermuten das diese Toleranz viel geringer sein wird. Ich suchte damals auch nach solchen Angaben weil es bei vielen OpAmp Schaltungen durchaus sinnvoll wäre mit solchen Netzwerken zu arbeiten. Gruß Hagen
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