Hallo, ich hatte noch einen defekten Notebook-Akku rumliegen. Mit defekt meine ich, dass das Notebook damit noch ca. 20 Minuten lief. Ich hatte schon vor Jahren einen Ersatzakku gekauft, und so lag der defekte Akku lange herum. Heute habe ich ihn mal geöffnet. Drin stecken 8 Li-Ion Zellen der bekannten Baugröße 18650, je 2 parallel und von diesen Parallelschaltungen 4 in Reihe. 3 der 2er-Packs hatten noch über 2,8 Volt Spannung. Einer war aber tiefentladen, auf ca. 1,3 Volt. Ich habe diesen tiefentladenen Akku trotzdem nochmal an ein Ladegerät (ELV ALC 5000 mobile) gehängt und mit 4,1V geladen. Zulässig sind sogar 4,2V. Der Akku ist scheinbar recht unbeschädigt. Allerdings fiel der Ladestrom nach weniger als 1000mAh reingeladerer Kapazität deutlich ab. Bis die Ladung dann aber beendet wurde, kam der Akku dann aber doch noch auf so 3700mAh reingeladene Kapazität. Ich habe ihn dann mal testweise entladen, mit 2,2 Ampere (der Akku hat 4,4Ah angegebene Kapazität). Mich wunderte sehr, dass dieser Akku ca. 3Ah hatte. Und das, obwohl er stark tiefentladen war und nur mit 4,1V geladen war. Mit 4,2V hat der bestimmt 3,3...3,5Ah und damit immerhin noch über 75% seiner Nennkapazität von 4,4Ah. Ein nicht tiefentladerer 2er-Pack brachte es sogar auf 3,5Ah, auch bei 4,1V Ladespannung. Bei 4,2V dürfte er also fast 4Ah erreichen. Da stellt sich nur eine Frage: Warum war der Akku im Notebook so schnell leer? So schlecht sind die Zellen ja wirklich noch nicht. Vielleicht kann der Balancer der Lade-Elektronik ja den Kapazitätsunterschied zwischen den Zellen nicht mehr ausgleichen und schaltet daher sehr schnell ab. Für Bastel-Zwecke sind diese Akku-Zellen aber noch prima brauchbar. Am besten natürlich mit einer Schutzschaltung (gibt's z.B. bei ELV), damit es bei Kurzschluss nicht gleich zu Überhitzung/Brand/Explosion kommt.
Ich habe mir letztens mal 5 gleiche alte Akkupacks ersteigert, um die Zellen daraus zu verwerten. Fazit: 2 der 5 Packs laufen völlig i. O., deren Zellen habe ich nun parallel als neuen Pack benutzt. 2 weitere Packs haben zwar Kapazität, bringen aber keinen Strom mehr, d. h. bei der angedachten Belastung (20 A für die gesamte neue Batterie) brechen sie zu weit ein. Für die Versorgung mit geringeren Strömen würden sie sich dagegen durchaus noch eignen. Der fünfte Pack schließlich ließ sich zwar auch laden, aber nur drei der vier Doppelzellen haben die Ladung auch gehalten, die vierte war nach wenigen Tagen wieder entladen. Möglicherweise ist dein Fall ja auch sowas.
Eine Zelle der Reihenschaltung ist immer das schwächste Glied in der Kette. Im Neuzustand noch alles gleich, bekommen die Zellen im Laufe des Lebens immer größer werdende Unterschiede zueinander, bis eines Tages die am schwächsten gewordene Zelle streikt. Bei verbrauchten Autobatterien, ist mir seit Urzeiten bekannt, daß da immer nur 1 von 6 Zellen defekt ist. Das kann man auch sehr leicht feststellen, denn es ist diejenige, die übermäßig gast. Etwas über das Alterungsverhalten gemischter Reihen-/Parallelschaltungen zu erfahren, wäre da mal ganz interessant.
ihr seid vögel. sobald mir nen akku spanisch vorkommt, fliegt er in die tonne. ich nutze nur zellen, deren zustand und vergangenheit ich kenne ... :-| zudem die teile ja jetz echt nich so teuer sind, und relativ lange halten bei entsprechender behandlung... 18650 lifepo4 mit 1100mAh und hochstromtauglichkeit kriegt man schon für 5-6€ pro zelle. (A123 systems)
Warren Spector schrieb: > 18650 lifepo4 mit 1100mAh und hochstromtauglichkeit kriegt man schon für > 5-6€ pro zelle. Naja. Ich glaube, ich habe damals was wie EUR 20 bezahlt für 40 Zellen je 2 Ah (nominal 2,2 Ah, aber das schaffen sie nicht mehr ganz). Von diesen waren immerhin 16 Stück voll nutzbar, das macht dann etwa 1,50 pro Zelle, und das bei doppelt so viel Kapazität wie deine LiFePos -- davon abgesehen, dass von den anderen 24 Zellen ja immer noch 22 mehr oder minder gut nutzbar sind.
naja, unterschiedliche auffassungen. ich würd sowas nichmal meiner freundin in vibrator einbauen :D
Li-Ion Akkus kann man aber auch nicht direkt mit LiFePo vergleichen. LiFePo-Akkus haben weniger Spannung und eine geringere Energiedichte, dafür sind sie aber sicherheitstechnisch viel besser. Während Li-Ion oder LiPo-Akkus ja bei falscher Behandlung (insbesondere Überladung) heftig explodieren können, sind LiFePo-Akkus da angeblich ähnlich sicher wie NiCd oder NiMH-Zellen.
Da ich aber nicht vor hatte, die Dinger mittels falscher Behandlung zur Explosion zu bringen, war mir die Energiedichte der Teile hier wichtiger. Schließlich ist das eine Funkgerätebatterie, und ich möchte möglichst wenig schleppen müssen. Sonst hätte ich ja gleich beim Bleiakku bleiben können, den ich zuvor benutzt hatte. Die Batterie hat schon einen "Fieldday" hinter sich, und sie ist dabei noch nicht leer geworden (nicht einmal ansatzweise). Die Bleiakkus früher haben meist nur die "halbe Schicht" gehalten, was allerdings auch mit daran liegt, dass ein belasteter Bleiakku in der Kapazität ziemlich schnell einbricht, während das bei LiIon nicht der Fall ist.
Warren Spector schrieb: > naja, unterschiedliche auffassungen. ich würd sowas nichmal meiner > freundin in vibrator einbauen :D Da hätt' ich kein Problem mit. Das Ding liegt eh' unbenutzt in der Schublade ... :-))
Meine Erfahrung: LiIon-Akkus, die zu tief entladen worden sind, die man dann gut auflädt, und dann gute Kapazität zeigen, haben übermäßige Selbstentladung! ...
Daß die schwächsten Akkuzellen in Reihenschaltung nach gewissem Lebensalter bis zur Minimalentladung des Gesamt-Akkus auch invers gepolt werden, ist doch aber eine alte Weißheit?
Hans Meier schrieb: > Meine Erfahrung: LiIon-Akkus, die zu tief entladen worden sind, die man > dann gut auflädt, und dann gute Kapazität zeigen, haben übermäßige > Selbstentladung! ... Wie schon geschrieben, von 40 Zellen, die ich erworben habe, waren damit gerade mal 2 geplagt.
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