Ein Bekannter erzählte mir von Solaranlagen, an denen trafolose Wechselrichter betrieben werden. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man von den geringen Spannungen, die eine Solarzelle liefert ohne Trafo auf die Netzspannung kommen will. Selbst wenn man mehrere Zellen in Reihe schaltet, um auf ~230 Volt Gleichspannug zu kommen und diese über eine H-Brücke jagt, bekommt man brettharte Rechtecke. Die kann man doch nicht in's Netz einspeisen...?! Eine Suche ergab etliche Anbieter von solchen Geräten, aber noch nicht einmal einen Prinzipschaltplan. Kann mir jemand einen Link nennen oder meine obigen Gedanken gerade- biegen? Gruß Wilfried
Wilfried schrieb: > ... > wie man von den geringen Spannungen, die eine Solarzelle liefert ohne > Trafo auf die Netzspannung kommen will. --> Hochsetzsteller > ... > bekommt man brettharte Rechtecke. Die kann man doch nicht in's > Netz einspeisen...?! --> Pulsweitenmodulation Jürgen
Wilfried schrieb: > Ein Bekannter erzählte mir von Solaranlagen, an denen > trafolose Wechselrichter betrieben werden. Ich kann mir nicht > vorstellen, > wie man von den geringen Spannungen, die eine Solarzelle liefert ohne > Trafo auf die Netzspannung kommen will. Selbst wenn man mehrere Zellen > in Reihe schaltet, um auf ~230 Volt Gleichspannug zu kommen und diese > über eine H-Brücke jagt, bekommt man brettharte Rechtecke. Es sei denn man nimmt statt dessen sinus-approximierte PWM ... > Die kann > man doch nicht in's Netz einspeisen...?! Letztere schon.
Wilfried schrieb: > wie man von den geringen Spannungen, die eine Solarzelle liefert ohne > Trafo auf die Netzspannung kommen will. Bei Kleinst-Anlagen mit nur 1 Zelle bleibt man gleich bei niedriger Spannung plus Akku und besorgt sich entsprechend 12V oder 24V-Verbraucher. Das Einspeisen ins Netz lohnt sich da nicht. Bei Dachanlagen werden entsprechend viele Zellen in Serie verschaltet, die zusammen dann einige 100V liefern. Unsere Anlage auf dem Haus hat pro Wechselrichter 11 Zellen in Serie, momentan gerade etwa 400VDC. Der Wechselrichter (WR) ist trafolos. Der WR ist netzgeführt und stellt seine Regelung so ein, dass seine Ausgangsspannung in jedem Moment etwas über der Netzspannung liegt und damit die gerade anfallende Leistung eingespeist wird. Wenn der Strom ausfällt, kann also leider auch nichts eingespeist werden. Grüße, Peter
Aha, Eure Aussagen helfen mir schon weiter, besonders die von Peter Roth. Gruß Wilfried
Peter Roth schrieb: > Bei Dachanlagen werden entsprechend viele Zellen in Serie verschaltet, > die zusammen dann einige 100V liefern. > Ist aber ne blöde Struktur, denn man kann mit dem Schraubenschlüssel abrutschen und Solarzellen lassen sich nun mal nicht wirklich abschalten. Nur Nachts arbeiten??
Abdul K. schrieb: > Peter Roth schrieb: > >> Bei Dachanlagen werden entsprechend viele Zellen in Serie verschaltet, >> die zusammen dann einige 100V liefern. >> > > Ist aber ne blöde Struktur, denn man kann mit dem Schraubenschlüssel > abrutschen und Solarzellen lassen sich nun mal nicht wirklich > abschalten. Nur Nachts arbeiten?? Deshalb ist ein DC-Fester Hauptschalter Pflicht in der Speiseleitung vor dem Wechselrichter. Und so ein Teil ist nicht ohne Grund recht teuer .-)
@ Abdul K. > Nur Nachts arbeiten?? Bei der Nachrüstung der Anlage mit Überwachungselektronik habe ich das so gemacht, ich wollte aber auch keine mWh verschwenden... Der Solarteur hatte aber auch tagsüber keine Probleme, da überall gegen Berührung geschützte Stecker vorgesehen sind. @ Andrew Taylor > Deshalb ist ein DC-Fester Hauptschalter Pflicht in der Speiseleitung > vor dem Wechselrichter. Die Wechselrichter (Sunny Boy 2100TL) haben einen speziellen Anschlussstecker der den externen Schalter ersetzt. Grüße, Peter
Wilfried schrieb:
> Kann mir jemand einen Link nennen
In dem PDF sind die verschiedenen Topologien schön dargestellt.
ups, sorry wegen der Dateigröße. Hatte vorher nicht nachgeschaut.
Wilfried schrieb: > Ein Bekannter erzählte mir von Solaranlagen, an denen > trafolose Wechselrichter betrieben werden. Ich kann mir nicht > vorstellen, > wie man von den geringen Spannungen, die eine Solarzelle liefert ohne > Trafo auf die Netzspannung kommen will. Selbst wenn man mehrere Zellen > in Reihe schaltet, um auf ~230 Volt Gleichspannug zu kommen und diese > über eine H-Brücke jagt, bekommt man brettharte Rechtecke. Die kann > man doch nicht in's Netz einspeisen...?! In der Regel schaltet man mehrere Module in Reihe, um auf die notwendige Spannung von ca. 350V zu kommen (Scheitelspannung Netzsinus + etwas darüber, um Strom ins Netz einspeisen zu können). Falls nicht genügend Spannung zur Verfügung steht, kann man mit einem Hochsetzsteller etwas nachhelfen, das will man aber eigentlich nicht, weil zusätzliche Halbleiter und zusätzliche Verluste durch das Hochsetzen. Die Gleichspannung wird dann bspw. mit einer H-Brücke und PWM ins Netz gebracht. Die Rechtecke müssen allerdings noch geglättet werden, wozu LC-Filter oder LCL-Filter verwendet werden. Das erste L nennt sich Netzdrossel oder Kommutierungsdrossel und ist groß und schwer. Ein guter Teil des Gewichts der Wechselrichter geht auf die Drossel. Die Taktfrequenz der PWM liegt meistens zwischen 10kHz und 20kHz. Mit höheren Frequenzen benötigt man eine kleinere Drossel, allerdings steigen dann die Schaltverluste an. Eine kleine Übersicht habe ich unter http://www.srt.tu-darmstadt.de/fileadmin/general/publicat/heag.pdf gefunden, auf den schnellen Blick sieht es ordentlich aus, aber ich habe nicht alles gelesen. Grüße Karl
Andrew Taylor schrieb: > Abdul K. schrieb: >> Peter Roth schrieb: >> >>> Bei Dachanlagen werden entsprechend viele Zellen in Serie verschaltet, >>> die zusammen dann einige 100V liefern. >>> >> >> Ist aber ne blöde Struktur, denn man kann mit dem Schraubenschlüssel >> abrutschen und Solarzellen lassen sich nun mal nicht wirklich >> abschalten. Nur Nachts arbeiten?? > > Deshalb ist ein DC-Fester Hauptschalter Pflicht in der Speiseleitung > vor dem Wechselrichter. > Erinnert mich an Hotzenblitz. War aber trotzdem etwas kribbelig beim Akkutausch: 200V DC-Strang aus 14x 12V Akku mit ca. 44Ah Blei-Fließakku. Zwei gleichzeitige Kurzschlüsse und der Trennschalter nützt nix! Also alleine arbeiten (was ich eh am liebsten mache) ;-)
@... und @ Karl Die Links von Euch sind genau richtig. Wahrscheinlich bekommme ich dem- nächst ein paar ausrangierter Solarpaneele. Dann kann ich damit ein wenig auf dem Garagendach experimentieren und mir dafür einen Wechselrichter (ohne Netzanbindung) bauen. Gruß Wilfried
Hi Wilfried, hast du denn jetzt dein Schaltbild, oder brauchst du keines mehr. Ich habe selber einen solchen Trafolosen Wechselrichter mal entwickelt (12 V auf 230 V, Leistung je nach Bauteile, meiner lieferte 500VA, stand alone, also nicht Grid-connected). Grüße Jürgen (Kontakt per www.sonne-24.de)
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