Ich möchte eine Art Flasche aus Gips gießen. Die Negativform habe ich durch Abgießen einer Plastikflasche bereits hergestellt. Zum Guß des Hohlkörpers muß man relativ dünnflüssigen Gips in die Form einfüllen. Ein Teil des überschüssigen Wassers wird von der Form aufgesogen und man muß die Form nach dem Befüllen so bewegen, daß sich der flüssige Gips möglichst gleichmäßig auf der Innenwand der Form verteilt. Nun das Problem: Wie stelle ich sicher, daß ich das Positiv ohne Bruch aus der Form bekomme, ohne ein fettiges Trennmittel auf die Form aufzutragen? (Die Flasche darf nicht wasserabweisend werden.)
Eine PTFE-Form benutzen. :-) Vielleicht kann man ja die Form vor dem Ausgießen mit irgendeinem Silikonkautschuk auskleiden? Ich wüsste nur auf Anhieb nichts, was dafür dünnflüssig genug wäre.
Ich dachte schon an einen Acryllack. Aber dann ist die Form nicht mehr saugfähig. Sie besteht übrigens aus zwei Hälften.
Muss sie denn saugfähig sein? Gips bindet ja nicht durch Austrocknen ab, sondern durch das Wasser im Kristallgefüge. Trocknen musst du das Teil nach der Entnahme.
Im Baumarkt gibts flüssiges Silikon für den Fassadenschutz. Damit die Negativform ausspülen und trocknen lassen. Habs aber selbst noch nicht ausprobiert. Ohne Trennmittel wirds nicht gehen weil durch den Feuchtigkeitstransfer zwischen Form und Gussteil es zur Haftung kommt. Frischer Gips haftet auf altem Gips in der Regel recht gut, das weiß jeder Elektriker der UP-Dosen eingipst.
Es geht nur darum, daß der Gipskörper hydrophil bleiben muß. Ich hab die Form erst mal trocknen lassen und dann mit einem PU-Holzlack dünn gestrichen. Mal sehen, obs klappt.
>warum soll hier kein trennmittel genommen werden? >Es geht nur darum, daß der Gipskörper hydrophil bleiben muß. Uhu, das ist keine Beantwortung von Marios Frage. Wenn du allerdings dich über dein Vorhaben ausschweigen willst, ist das dann deine Sache aber clever ist das nicht. Dann kann man nämlich nur im Trüben fischen und blind versuchen dir sinnvolle Ratschläge zu geben.
Max M. schrieb: >>Es geht nur darum, daß der Gipskörper hydrophil bleiben muß. > > Uhu, das ist keine Beantwortung von Marios Frage. Indirekt schon. Wobei ja klar ist, dass man ein Trennmittel braucht (der Lack ist am Ende ja auch ein solches), es soll eben nur kein Öl, Fett, Silikonöl, Wachs etc. sein.
Ja, das mit dem Hohlguß war nix. Die Wandstärke war zu gering und ließ sich nicht von der Form trennen, sondern zerbrach... Mittlerweile habe ich eine andere Methode entwickelt: Als Träger habe ich aus Glasfasergewirk ("Riß&Fugenband") über ein mit Alufolie umwickeltes Stück Rundholz eine Rolle geformt und mit 3 Leimtropfen provisorisch fixiert. Anschließend habe ich die Rolle an einem Ende mit gewöhnlichem Zwirn zugenäht und einen längeren Faden stehen gelassen. Zum guten Schluß habe ich die axiale (geklebte) Verbindungsstelle auch noch vernäht. Das so entstandene Sackrohr aus Glasfasergewebe habe ich dann wieder auch das Rundholz gesteckt und von außen mit Gips überzogen und eine gute Stunde zum Härten auf dem Holz gelassen. Es folgten dann mit entsprechenden Aushärtephasen zwei weitere Gipsüberzüge, diesmal von außen und von innen. Am Faden wude das Teil dann mit der Öffnung nach unten zum Härten aufgehängt. (Gips reingießen und durch drehen an der Wand verteilen, Überschuß ausschütten. Dann den Rest des Gipses mit einem Teelöffel so über das aufgehängte Teil gegossen, daß sich außen eine geschlossenen Schicht bildet.) Nun hatte ich ein "Reagenzglas" aus Gips - es ist zwar etwas naturwüchsig geformt, aber das macht nichts. Als nächstes wird in die Öffnung ein Gebilde aus zwei aneinandergelöteten 4 mm starken Messingröhrchen eingegipst - eines zum Wasser einfüllen und eins zum Anschluß eines Drucksensors. Das Gebilde soll eine Tensiometersonde werden. Ich hoffe, daß Gips ein geeigneter Werkstoff dafür ist. Wenn nicht, werde ich dieselbe Technik - ich nenne sie Baumkuchentechnik - nochmal mit Zement probieren.
Tensiometer? Zur Bodenfeuchtemessung? Da wirste mit Gips keine poröse Keramikkerze mit 1µm Porendurchmesser mit hinbekommen. Da musste, glaub ich, einen Sinterbaustoffe benutzen und brennen. Geht da nicht dieser Blasenstein aus dem Zoohandel? Zement wird noch weniger gehen weil das Zeug Kristalle bildet die das Gefüge verdichten. Daher ist Beton gewöhnlich auch Wasserdicht.
Nun ja, Gips wird porös, wenn man ihn mit Wasserüberschuß anrührt. Bei Zement dürfte es sich ähnlich verhalten.
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