Hallo, ich habe eine Ausbildung mit sehr guten Ergebnissen als IT-Systemelektroniker bei der Telekom gemacht und arbeite seitdem (etwas über 2 Jahre) im Service. 1,5 Jahre davon als Servicetechniker beim großen "T" und seit über einem halben Jahr in einem kleineren Unternehmen, welches sich um TK-Anlagen, Einbruch- und Brandmeldetechnik kümmert. Da der Bereich der eigentlich für mich vorgesehen war (Wartung und Service) zur Zeit etwas schleppend läuft werde ich jetzt nur noch für Monteurarbeiten eingesetzt, also Kabel ziehen und anklemmen. Das füllt mich natürlich wenig aus. Nun ist meine Frage was andere von euch als "IT-Systemelektroniker" so machen. Bin ich einfach nur verwöhnt von meiner Tätigkeit im Service? Nebenbei mache ich ein Fernstudium in der Richtung Kommunikationstechnik und bin der Meinung, dass ich eigentlich einen anderen Aufgabenbereich abbekommen sollte. Mein Chef hat mir zwar inzwischen Verantwortungen (Bauleitender Monteur) in einem Projekt zugeteilt, aber das bringt mich auch nicht wirklich weiter... Also, was machen die anderen IT-SE's so? :-) MfG Thomas
Gratuliere "Kollege" zu dem Berufsbild der aussterbenden Gattung KomElo! Also da fallen mir gleich so viele Herausforderungen mit garantierter Erfolgsquote ein: TAL-Einrichtungen bei deinem Ausbildungsbetrieb in einer Großstadt wie z.B. Hamburg FFM München, da kommst du garantiert nicht auf andere Gedanken. Und ab Mittag bist du dann froh, doch etwas Ruhe zu haben um dann nach der Pause noch mal die ganzen eigenen T-Kunden zu bedienen. Aber eigentlich müßtest du aus der erst kürzlich zurückliegenden Ausbildung und Praxis in dem Bereich daoch die ganze Palette an Möglichkeiten kennen. Eine richtige Alternative wäre dann wohl eher im GK-Bereich oder T-Systems. Oder such dir ein anderes Berufsbild mit besseren Zukunftsaussichten. Deine Annahme der vorübergehenden Flaute in deinem Bereich wird sich bals als Dauerzustand erweisen, wenn du nicht selbst merkst, daß man nur an den falschen Ecken verheizt wird. Es liegt vllt. auch an der Firma, in welcher du jetzt schaffst. Ein wenig umsehen in der Branche könnte da schon die Lösung bringen. Und vergiß niemals, du bist auch unter elektrotechnische Fachkraft einzugleidern - soll heißen: Schlitze stemmen und Durchbrüche bohren könnten auch noch dazu kommen. Sieh bloß zu, daß du dort die Kurve noch rechtzeitig bekommst, sonst mach dich mit dem Zustand auf Dauer vertraut.
Nachträgliche Frage, irgendwie liest man aus deiner berufl. Laufbahn so etwas wie bisherige Zufriedenheit bei Big T heraus. Im Service, also AD mit Kd.-Kontakt immer nur zufriedene Menschen erlebt, niemals Stress und Ärger mit dem eigenen System (verbockte Aufträge / Termine) = total saure Kd.? Und dann noch eine bessere Alternative gefunden (kleineres Unternehmen) als in der Service GmbH? Irgendwie schon traumhaft deine derzeitigen Sorgen. Aber wenn man noch jung ist, wird man gern überall gesehen und gebraucht. Stellt sich nur noch die Frage in welcher Region du arbeitsmäßig zu Hause bist?
Hi! Also ich habe im öffentlichen Dienst (bei der Stadt) gelernt, wurde danach übernommen und nähere mich jetzt dem Ablauf meines zweiten Jahresvertrages hier. Die Ausbildung war zwar Abwechslungsreich und Vielseitig, aber derzeit mache ich lediglich Service und Dau Betreuung. Der Vertrag soll nun nicht verlängert werden (stadt ist pleite) und außerdem wollen wir kopmlett Richtung Virtualisierung gehen. Da hat man sich dann also quasi selbst wegrationalisiert. Bzw. ist es so das für alle "komplizierten" Aufgaben externe Leute herangezogen werden, weil wir sowas ja selber nicht können, oder die Verantwortung nicht übernehmen wollen. Ich denke aber auch, das der Bereich Service stark auf dem absteigenden Ast ist, das wird zunehmend zum Niedriglohn Sektor. Ich denke den richtig fitten (auch web) Programmierern und Admin Spezialisten gehört eher die Zukunft. Den Rest können dann die Elektriker und IT-Assistenten machen...
>Ich denke den richtig fitten (auch web) Programmierern und Admin >Spezialisten gehört eher die Zukunft. Mit Sicherheit nicht! Der gsamte MINT-Bereich ist in Deutschland am Sterben. Es gibt keine zukunftsträchtigen Berufe mehr in diesem Bereich. Was für die Firmen noch lukrativ ist, wird ausgelagert.
@Franz: Der Job beim Service der Telekom war nicht schlecht, aber zurück würde ich auch nicht wollen. Ich hatte damals selbst gekündigt, weil mir die tägliche Wegstrecke zu lang war. Und das Geld ist für Einsteiger ja auch nich gerade viel. Zu dem kleineren Unternehmen habe ich gewechselt, weil es bei mir im Ort ansässig ist und ich eigentlich immer mit dem Dienstwagen fahren kann. So bleibt mir unterm Strich mehr Geld übrig, da über 4oo,-eur/Monat Spritkosten entfallen. Ansonsten hätte ich mein Fernstudium auch nicht antreten können, da dann nochmal über 200km alle zwei Wochen dazu gekommen wären. >Sieh bloß zu, daß du dort die Kurve noch rechtzeitig bekommst, sonst >mach dich mit dem Zustand auf Dauer vertraut. So sehe ich das auch. ps: Arbeitsmäßig bin ich in Berlin/Brandenburg zu Hause. @Gast3: Warum bist du der Meinung, dass die MINT Berufe aussterben, wo doch so viel dafür geworben wird?
@ Pitschinski , dein jetziger Zustand ist der, wenn man immer nur mit dem Strom schwimmt, und genau/gerade nur das macht, was die Firma / Behörde von einem verlangt. Man wird unflexibel und engstirnig. Das Resultat siehst du jetz selbst. Interssant für die ganzen Leser wäre, wo sich so etwas regional abspielt! Dein Ziel sollte Weiterbildung und Qualifikation sein. Auch mal Wechsel des Einsatzfeldes um in der Breite etwas dazuzulernen. 0815-Arbeiten kann zudem jeder Angelernte, nur machen die auch mal Fehler, und wer löst die dann? Hast du prinzipiell schon richtig erkannt. Da kann man nur hoffen, daß jeder Elektiker und Assitent nur gerade so viel leistet, wie er bezahlt bekommt. Dann sollte auch der Rest der MINT-Leute genügend Arbeit haben, wenn nicht jeder versucht über sich, unter Lohndumpingverhältnisse, herauszuwachsen. @ Gast 3 , deine Einschätzung ist ein oberflächlicher Trugschluß. Wenn wir hier in Europa uns immer weiter abhängig von Billigproduzenten aus Fernost machen, wie das schon über Jahre so läuft, wirst du bald sehen, wann der große Hammer kommt. Nämlich dann, wenn dort die gleichen Verhältnisse in Wirtschaft / Politik und Wettbewerb entstehen, wie einstmals hier bei uns. Denn dann werden dort die Weltmarktpreise diktiert, und die werden ganz gewaltig anziehen. Und was meinst du wird dann passsieren? Ubrigens läßt sich Vor-Ort-Service nicht unbegrenzt auslagern. @ Thomas M. , dein Glück, daß du bist jetzt eine sehr gute Ausbildung und einen passablen Berufseinstieg vorzuweisen hast. Obwohl du nicht aus der City zu kommen scheinst. Allerdings solltes ihr drei (Pitschinski / und Gast 3) mal etwas ausführlicher hier in dem Bereich lesen. Dann solltet ihr auch die Zusammenhänge und Abhängigkeiten erkennen. Es gibt wohl doch noch Hoffnung auf einen fähigen Nachwuchs!
>Ubrigens läßt sich Vor-Ort-Service nicht unbegrenzt auslagern.
Korrekt, allerdings lassen sich typische Entwicklungsabteilungen, in
denen ein großer Teil der Ingenieure/MINT-Absolventen tätig ist,
problemlos in Billiglohnstaaten auslagern. Das wird bereits jetzt mit
zunehmender Geschwindigkeit auch getan. Mittel- und langfristig wird in
Deutschland der komplette Bereich der Entwicklung aussterben. Die
wenigen übriggebliebenen Ingenieursarbeitsplätze werden außerdem mit
osteuropäischen Ingenieuren besetzt, die in Deutschland für 25% des
Gehalts eines deutschen Ingenieurs arbeiten. Die deutschen Ingenieure
werden aus diesen Gründen keinerlei Chance mehr haben, eine
Arbeitsstelle zu finden. Die einzige Möglichkeit, die bleiben wird:
auswandern.
>Es gibt wohl doch noch Hoffnung auf einen fähigen Nachwuchs!
Der sich dann jedoch keine Hoffnungen auf einen Arbeitsplatz in
Deutschland machen darf. Warum die Leute das nicht kapieren, und statt
dessen noch immer die MINT-Studiengänge stürmen, bleibt mir ein Rätsel.
Man kann doch nicht so blauäugig trotz mannigfaltiger Warnungen und
Hiobsbotschaften seine Zukunft aufs Spiel setzen.
Gast3 schrieb: > wenigen übriggebliebenen Ingenieursarbeitsplätze werden außerdem mit > osteuropäischen Ingenieuren besetzt, die in Deutschland für 25% des > Gehalts eines deutschen Ingenieurs arbeiten. Die deutschen Ingenieure > werden aus diesen Gründen keinerlei Chance mehr haben, eine > Arbeitsstelle zu finden. Die einzige Möglichkeit, die bleiben wird: > auswandern. Aha und die leben dann hier auch nur zu 25% der hier üblichen Lebenshaltungskosten.
Gast3 schrieb: > Man kann doch nicht so blauäugig trotz mannigfaltiger Warnungen und > Hiobsbotschaften seine Zukunft aufs Spiel setzen. Was sollen sie denn sonst anfangen? In der momentanen Gesellschaft sind nur noch wenige Arbeitsplätze vorhanden, egal in welcher Branche. Da ist es fast egal, was man studiert. Für die Fächer, wo immer Leute benötigt werden (Medizin usw.) gibt es eine Beschränkung, also muss die Mehrzahl irgendeinen Käse studieren. Ich würde einfach studieren, was mir Spass macht. Das Finanzielle ist doch zweitrangig geworden, es gibt Grundsicherung vom Staat.
>Ich würde einfach studieren, was mir Spass macht. Ich würde heute nicht mehr auf die Idee kommen, zu studieren. Und wenn, dann Fachwahl rein mit Blick auf Karrieremöglichkeiten und Arbeitsplatzsicherheit. Ich habe Elektronik und Technische Informatik studiert. Das würde ich heute niemandem mehr empfehlen. Die Arbeitsbedingungen sind einfach grottenschlecht, und in der Firma ist man prinzipiell der letzte Dreck. Allerdings muss ich zu meiner Ehrenrettung sagen, dass zu der Zeit, als ich mich für das Studienfach entschieden habe (und zwar, weil ich bereits mit 10 Jahren Elektronik intensiv als Hobby betrieben habe), Ingenieure in unserer Gesellschaft noch angesehen waren und absolut zukunftssichere Jobaussichten hatten. Dass Der Ingenieurberuf in Deutschland derart verkommt, konnte zu der Zeit niemand wissen. Ich kann jungen Leuten heutzutage nur raten, die Finger von MINT-Studienfächern zu lassen. Und wenn, dann auf jeden Fall nur Staatsexamen. >Das Finanzielle ist >doch zweitrangig geworden, es gibt Grundsicherung vom Staat. Scherzkeks! Es soll noch Leute geben, die von ihrem Gehalt leben können wollen.
>Was sollen sie denn sonst anfangen?
Einen Lehrberuf in einem nicht verlagerbaren und zukunftssicheren
Bereich ergreifen!
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