Schönen Abend! Ich habe hier unbekannte Ringkerne. Die Möchte ich gerne ausmessen. Leider komme ich auf keinen brauchbaren AL Wert. Mein Versuchsaufbau: Funkamateur Netzwerktester Dazwischen habe ich einen LC- Parallelschwingkreis. Das C davon ist bekannt (durch Messung). Mit der Formel f = 1/2*PI * Wurzel(L*C) habe ich dann L Ausgerechnet. Diese Messung habe ich mit 5 verschiedenen Cs gemacht. Dadurch habe ich auch 5 verschiedene L Werte herausbekommen. Was mache ich falsch? BG Andreas
Eventuell zu wenige Windungen, so dass sich die parasitären Elemente zu stark auswirken. Gegenfrage: von welcher Größenordnun von L reden wir? Die Permeabilität ist auch frequenzabhängig. evtl kommen die Abweichungen daher. Wie groß sind denn deine Abweichungen? Grüße Andreas
Hallo, wie unterschiedlich waren denn die Messwerte? Wenn die Abweichung im Bereich von einigen % liegt, kann das daher kommen, dass der AL-Wert sich in Abhängigkeit von der Frequenz verändert, die meisten Ferritwerkstoffe haben eine gewisse Frequenzabhängigkeit. Mit unterschiedlichen Kondensatoren hat man ja automatisch verschiedene Frequenzen. Vielleicht kannst Du versuchen, die Frequenz konstant zu halten, indem du z.B. die Windungszahl verdoppelst (also Induktivität x4) und die Kapazität um den Faktor 4 kleiner machst. Bekommst Du dann auch noch unterschiedliche Messwerte? Es kann aber auch an deinem Messaufbau liegen: Vermutlich hat dein Netzwerktester am Ein- und Ausgang eine Impedanz von 50 Ohm, dadurch wird der Schwingkreis recht stark gedämpft, du bekommst also eine relativ breite Resonanz. Du könntest versuchen, vor dem Parallelschwingkreis (also am Ausgang des Netzwerktesters) und/oder nach dem Parallelschwingkreis (also am Eingang des Netzwerktesters) einen Reihenwiderstand einzubauen, Größenordnung 1 .. 10 kOhm. Dadurch wird das Signal zwar stark gedämpft, aber gleichzeitig steigt die Güte des Schwingkreises und die Resonanzfrequenz lässt sich genauer messen. Außerdem wirkt sich eine evtl. vorhandene Kapazität am Ein- oder Ausgang des Netzwerktesters nicht mehr so stark aus. Wenn sich die Messwerte sehr stark unterscheiden, hast Du vielleicht auch einen Fehler in deiner Berechnung. Wie groß war denn die Resonanzfrequenz? Du solltest ungefähr in dem Frequenzbereich messen, für den der Ringkern auch spezifiert ist. Bei einem unbekannten Ringkern würde ich mal in der Größenordnung 10 .. 50 kHz starten. Wenn sich hier plausible Messwerte ergeben, kannst Du die Frequenz vergrößern (Windungszahl bzw. Kapazität kleiner machen), bis eine Abweichung auftritt. Dann weist Du auch ungefähr, bis zu welcher Frequenz der Kern geeignet ist, das ist aber wirklich nur eine sehr grobe Schätzung. Bei Frequenzen im MHz-Bereich können auch noch andere Faktoren (z.B. Leitungslänge, Art der Leitung) das Ergebnis beeinflussen. Vielleicht kannst Du uns ein paar Zahlen geben, also welche Resonanzfrequenz bei welcher Kapazität; wie viele Windungen hast Du auf den Kern gemacht, ...
Kondensatoren 61pF 104pF 154pF 379pF 596pF Mit 4 Windungen habe ich als L ausgerechnet 102 uH 105 uH 109 uH 121 uH 126 uH Mit 15 Windungen habe ich folgende L ausgerechnet mit den gleichen Cs. 1276 uH 1146 uH 1114 uH 1032 uH 924 uH BG Andreas
Bei den Messungen mit 4 Windungen war die Frequenz im Bereich 500 kHz .. 1,5 MHz, nach meinem Gefühl ist das ziemlich hoch. Wie groß sind denn die Kerne und für was sollen die verwendet werden? Interessant ist, dass bei 4 Windungen die Induktivität mit zunehmender Kapazität steigt, während sie bei 15 Windungen mit zunehmender Kapazität sinkt. Das könnte ein Resonanzproblem sein, das durch die Kapazität zwischen den einzelnen Windungen beeinflusst wird. Vielleicht mal die Windungen etwas auseinanderziehen. Ich würde die Messung mit Kondensatoren in der Größenordnung 100 nF .. 470 nF Messungen machen (am besten Folienkondensatoren), so dass die Frequenz deutlich niedriger ist.
Mal ganz ketzerisch gefragt: Bei der Messung mit 4 Wdg. sehe ich +/- 10 % Schwankung, bei 15 Wdg. +/- 20 & Schwankung. Wie ernst kann man die Werte für die Kapazitäten nehmen? 5%, 10 % ? Wie genau ist der FA-Netzwerkanalyser? Die Messgenauigkeit wird irgendwo im einstelligen dB-Bereich liegen. Wenn man hier eine Fehlerfortpflanzung rechnen würde - meint Ihr nicht, dass die Fehler im Rahmen der Messgenauigkeit der Anordnung liegen?
Die Kondensatoren habe ich gemessen mit meinem Multimeter. Also das sind gemessene Werte. Ich werde es mal versuchen mit größeren Kondensatoren. Die Kerne sollen für einen Filter bei 14 MHz verwendet werden. Die Maße sind Aussen: 24,5 mm, innen 13,5 mm und höhe 7,5 mm. BG Andreas
Für einen Filter mit 14 MHz sind Ferritkerne nicht gerade die bevorzugte Bauform, da kannst du ja höchstens eine Windung drauf machen und der Filter wird ziemlich sicher keine hohe Güte haben. Bei dieser Frequenz wirst du vermutlich eine Induktivität in der Größenordnung um 1µH brauchen; dafür solltest du einen Kern nehmen, der magnetisch nicht geschlossen ist, also Ferritstab oder am besten einen Filterbausatz mit Gewindekern (z.B. Neosid 7F1K).
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