Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DC-Trennverstärker


von Steffen (Gast)


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Hi Leute,

hab ein kleines Problem mit einem Versuch, den wir in der Uni gemacht 
haben.
Es wurde ein konstanter Wechselstrom (1,5A) durch einen ohmschen 
Widerstand (1 Ohm) geschickt und über den Widerstand wurde die Spannung 
mit einem Oszi gemessen.
Der Widerstand wurde an einen Trafo angeschlossen und war die Spannung 
war somit galvanisch getrennt.

Jetzt wollte der Prof von mir wissen, was ein DC-Trennverstärker ist und 
was ohne diesen in der Schaltung nicht eingehalten werden könnte.
Mit dem "nicht eingehalten" meint er vielleicht sicheres Arbeiten oder 
den 1,5A Konstantstrom?!

Hab jetzt schon lange im Netz recherchiert und bin noch nicht so recht 
schlau geworden.
Das habe ich bissher rausgefunden:

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DC-Trennverstärker werden verwendet um potentialfrei und sicher mit dem 
Oszilloskop zu messen. Das zu messende Signal wird galvanisch getrennt 
dem Oszilloskop zugeführt. Dies kann durch eine induktive oder 
kapazitive Kopplung geschehen. Zu dem kann ein Optokoppler verwendet 
werden. In der Regel befindet sich hinter der Kopplung ein 
Operationsverstärker, der das zu messende Signal verstärkt.
Der Trennverstärker verstärkt das Eingangssingal und kann daher für 
Messungen mit sehr kleinen Spannungen sinnvoll sein. Es ist auch eine 
negative Verstärkung möglich, die bei großen Eingangsspannungen nötig 
ist, da ein Oszilloskop meist eine maximale Eingangsspannung im Bereich 
von 50V hat.
#

Das generelle Problem beim Messen mit dem Oszi ist ja, dass es eine 
Masse hat und diese unter Umständen mit der Messschaltung verbunden ist. 
Hier ist allerdings die Schaltung galvanisch getrennt und somit sollte 
doch das Erd-Potential des Oszis kein Problem sein, oder doch?

Was ich auch noch nicht geschnallt habe:
Ist der Trennverstärker im Tastkopf eingebaut (Stichwort: 
Differenzieller Tastkopf)?
Habe im Netz einige "Trennverstärker" gesehen, allerdings in 
Hutschienenbauform. Kann mich nicht errinnern, dass sowas im 
Versuchsaufbau war.

Vielleicht hat ja einer von euch ne Ahnung, wie ich diese Frage noch 
beantworten kann. Danke schonmal

von Steffen (Gast)


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Noch ein Zusatz zu dem Text, den ich bereits verfasst habe:

Es ist bei einer Messung mit zwei Oszilloskopen in einer Schaltung 
problematisch, wenn sich die Messgeräte nicht auf dasselbe 
Massepotential beziehen. Die Massen der Oszilloskope sind über den 
Erdleiter verbunden und stellen auch in der Schaltung eine Verbindung 
dar, die unter Umständen zu einem Kurzschluss führen kann. Daher müssen 
beide Messgeräte mit einem Trennverstärker betrieben werden um eine 
potentialfreie Messung über verschiedenen  Verbrauchern in einer 
Schaltung durchführen zu können.

Sry für den doppelpost, bin hier noch nicht registriert.

von Electrodepp (Gast)


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Soweit ich weiß, sind die Minus Anschlüsse der Tastköpfe des Oszi mit 
dem Gehäuse des Oszi und das Gehäuse des Oszi mit Erde verbunden.

Wenn Du nun mit dem einen Tastkopf die 1,5 Ampere (1,5 Volt an 1 Ohm) 
misst und mit dem anderen Oszi zur gleichen Zeit die Spannung misst, 
also die Spannung, die die 1,5 Ampere fließen lässt, dann kann es 
passieren das Du über die Erde, also den Minus des Tastkopfes -> Gehäuse 
Oszi -> Erde in der Steckdose einen Kurzschluß verursachst.

Alternativ kannst Du auch ein Oszi an einen 230 / 230 Volt Trenntrafo 
anschließen. Dann kannst Du Dir den Trennverstärker sparen.

Ansonsten erfüllt der Trennverstärker die o.g. Funktion.

Electrodepp

P.S.: Das war das letzte Mal, das ich Dir bei den Hausaufgaben helfe.

von spess53 (Gast)


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von STeffen (Gast)


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Danke für eure Antworten, hab jetzt alle Fragen beantwortet.

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