Hallo, ich würde gerne einen Walzenlüfter mit Drehstrommotor (500W) an einem Frequenzumrichter (22kW) betreiben. Der Umrichter hat einen Anschluss für einen Bremswiderstand. Muss ich da gezwungenermaßen einen anschließen dass der Zwischenkreis und weitere Teile nicht explodieren, oder hängt das vom Motor ab den ich betreibe? Was das für ein Motor ist kann ich nicht sagen weil ich mich damit eigentlich so gut wie garnicht auskenne. Er hat 3x2 Anschlüsse, also von jeder der 3 Wicklungen 2. Die kann man laut Typenschild im Stern oder im Dreieck verschalten. Bisher habe ich ihn immer mit einer Steinmetzschaltung betrieben. Der Motor hat eine feststehende Wicklung und einen außen herum rotierenden Läufer. Kann das sein dass das ein Asynchronmotor mit Kurzschlussläufer ist? Arbeitet der als Generator wenn man ihn abschaltet oder herunterfährt sodass Gefahr für meinen Wechselrichter ausgeht?
Ein Asynchronmotor läuft als Generator wenn er schneller dreht als die Synchrondrehzahl des Netzes an das er angeschlossen ist. Wenn die Frequenz des Wechselrichters heruntergefahren wird oder der Motor von außen beschleunigt wird, kann es zum Generatorbetrieb kommen. Da kommt es auf die Arbeitsweise (selbst- oder fremdgesteuert)und die Schaltung des Wechselrichters (mit Freilaufdioden )an, ob diese Betriebsart möglich ist. Feststehende Wicklung, außen drehender Läufer : sogenannter Außenläufermotor, meistens als Kurzschlussläufer ausgeführt, sonst müssten ja Wicklungsanschlüsse des Läufers über Schleifringe geleitet werden.
Laut Wikipedia ist es notwendig den Läufer dann fremd zu erregen. Da mein Motor aber ja garkeinen solchen Anschluss hat frag ich mich was dann bedeutet. Reciht da eventueller Restmagnetismus noch aus um doch Rückzuspeisen? Oder wird nichts dergleichen passieren? Im Ausgang meines Wechselrichters sind 3 Halbbrücken mit IGBT's drin und jeweils antiparallel dazugeschaltet eine Freilaufdiode. Mir ist noch nie eine solche Schaltung, bzw. ein Leistungshalbleitermodul ohne Freilaufdioden untergekommen. Ich dachte immer die sind in jedem Fall nötig?
Beim Asynchronmotor, Kurzschlussläufer, ist Fremderregung des Läufers nicht notwendig, um in den Generatorbetrieb überzugehen. Die durch den Schlupf im Läufer entstehenden Ströme sind genau so groß wie im Motorbetrieb, nur um 180 Grad phasengedreht, reichen also völlig aus. Was den notwendigen Aufbau des Wechselrichters angeht, fehlen mir die Kenntnisse.
Also im Allgemeinen lässt sich sagen, dass ein FU kleine Leistungen (und nicht zu hohe Duty-Cycle) ohne Probleme bremsen kann. Sollen kürze Bremszeiten her und mehrere solche Bremsungen in kurzer Zeit erfolgen, ist der Einsatz eines Bremswiderstandes angezeigt.
Explodieren wird da nichts - wenn die Spannung zu hoch wird schaltet das Gerät ab, der Motor trudelt dann ohne Moment aus. Bei einem Lüfter brauchst du in der Regel keinen Bremswiderstand, da schnelles Abbremsen oder Richtungswechsel normalerweise nicht notwendig ist. Dazu kommt, dass du einen sehr großen FU für einen kleinen Motor verwenden willst, daher kann der FU vermutlich in seiner Zwischenkreiskapazität die gesamte Bremsenergie speichern.
Vom Prinzip her ist es ja so, daß man zunächst Nutzbremsung betreibt, also mit der kinetischen Energie den Zwischenkreis aufpumpt. Dessen Spannung ist aber begrenzt. Bevor die maximale Spannung der ZK-Kondensatoren, bzw. ZK-Akkus überschritten wird, wird halt in den Bremswiderständen Wärme erzeugt. ts
Hallo, 1. ist es, wie bereits gesagt, nicht notwendig, einen so kleinen Motor mit einem Widerstand zu bremsen. Das schafft der FU auf jeden Fall. 2. scheint es mir auch unnötig, einen Lüfter zu bremsen, abgesehen mal von Sicherheitsschaltungen, wo beim Öffnen eines Gerätes ö.ä. jemand in den Lüfter greifen könnte. 3. sind 22kW FU- Leistung für den 0,5kW Lüfter zwar möglich, aber wegen des Wirkungsgrades(elektrisch und finanziell) eher außerhalb des Vernünftigen. Insgesamt würde ich das Projekt eher noch mal überdenken. Bisher hattest Du den Lüfter mit einer Steinmetzschaltung betrieben, also an 230V Einphasenstrom. Der 22kW Frequenzumrichter braucht auf alle Fälle Drehstrom. Hauptfrage ist: WARUM einen Frequenzumrichter für den Lüfter? ulf. der Drehbank und Bohrfräsmaschine die Frequenzumrichter nie mehr ohne FU betreiben würde. Dort ist auch die Bremse sinnvoll.
Der Einsatz des FU´s für den Lüfter erscheint mir etwas seltsam... denn entweder der Motor läuft und kühlt dann denk ich mal eine andere rotierende Maschine oder eben halt auch nicht... Was soll der Lüfter denn eigentlich belüften? Lg
Also wenn der dann einfach abschaltet wenn die Zwischenkreisspannung zu hoch wird ists ja ok. Ich brauche ja keine Bremse, der Motor darf ruhig leer auslaufen. Irgendwie wärs ja auch ganz schön gefährlich wenn der da keine Sicherheit hätte und der Wechselrichter kaputt ginge wenn mal der Bremswiderstand nicht dran ist oder die Leitung unterbrochen oder er kaputt ist. Laut Bedienungsanleitung kann man im Menü sogar einstellen ob ein Bremswiderstand angeschlossen ist oder nicht. Dass der Zwischenkreis die Energie eines auslaufenden Motors aufnehmen kann bezweifle ich stark. So viel Energie geht da nicht rein ein so ein Bisschen Kondensator. Warum ich die Konstellation überhaupt so betreiben möchte hätte ich vielleicht schon mal früher schreiben sollen :-) Ich hab den Umrichter geschenkt bekommen, der wäre verschrottet worden und angeblich sollte er funktionieren. Das würde ich halt gern testen und da ich grad keine andere Last da habe, hätte ich halt den Lüfter genommen der hier so rumsteht. Das Problem ist nur dass der scheinbar doch nicht geht. Wenn ich ihn ans Netz anschließe kommt am Display rein garnichts. Der Zwischenkreis lädt sich auf 540 V auf und das wars. An den Pins wo normal 24 V rauskommen sollten messe ich rein garnichts. Auch nirgends anders an den Steuerleitungen. Ich befürchte dass da das Netzteil für die Steuerung defekt ist, was aber auf der großen Hauptplatine mit drauf sitzt. Da ich keinen Schaltplan habe und wohl auch keinen bekommen werde, hab ich wohl keine Chance das Ding wieder zum Laufen zu kriegen. Wirklich schade. Ich weiß jetzt noch nicht was ich damit weiter mache. Ich kann auch noch nichtmal vernünftig testen, weil ich hier in meiner Wohnung keinen Drehstrom habe und das Ding erstmal zu meinen Eltern schleppen muss, die 60km entfernt wohnen...
> Ich weiß jetzt noch nicht was > ich damit weiter mache. Hi Stephan, ich habe eine Drehmaschine die ich von 10 auf 7,5 kW abgerüstet habe, weil der 10 kW-Motor zwar eine Stern-Dreieckwicklung besitzt, aber bei 380V in Stern auf Volllast läuft. D.h. sanft anlaufen lassen in Stern kann man diesen Motor gar nicht. Ich habe keine Ahnung warum der so gewickelt ist. Also ich hätte für deinen Umrichter schon noch eine Verwendung :-) Viele Grüße Silvio
Naja, wenn er nicht funktioniert hilft er dir ja auch nichts. Aber genau für solche Zwecke wär er schon perfekt... Ich hätt auch noch einen mit 120kW hier, aber den müsste ich auch reparieren. Ich kann leider nicht mehr nachvollziehen was die Vorgänger mit dem Teil gemacht haben, das wurde irgendwie modifiziert dass man die Gates direkt ansteuern kann. Deswegen ist ein Gate Driver IC rausgelötet, den ich aber schon besorgt hab. Aber auch hier hab ich wieder das gleiche Problem: kein Drehstrom hier zum testen :-( Wie kann mein Vermieter nur so doof sein und keinen Drehstrom in meine Wohnung legen :-(
Hast du einen Motor um den 120 kW FU zu testen? Mit einem Lüfter ist es wohl nicht getan. Rechne mal aus was 120 kW FU aus einer Phase ziehen.
Natürlich hab ich keinen solchen Motor. Eine mit knapp 10 kW hätte ich der gut 10s zum Anlaufen braucht. Aber mir ginge es ja eher drum zu prüfen ob überhaupt ne Funktion da ist und da reicht auch eine kleinere Last. Wenn ich nicht irre wären das bei 120 kW gut 170 A pro Phase. Da müsste ich wohl an den Anschluss meine Photovoltaikanlage ran um überhaupt so viel aus dem Netz zu bekommen. Da hab ich einen extra Anschluss zum Einspeisepunkt ins Ortsnetz bekommen und bin nur 10m von der Trafostation weg mit eigenem Schaltschrank und Messwandlern. Aber ich glaub so viel dürfte ich selbst da nicht rausziehen. Für 120kW mit Luftkühlung finde ich ist das Teil nichtmal so groß. Wobei die wassergekühlten die wir bauen bis 250kVA können und grad mal 15kg wiegen, das ist nochmal ne andere Dimension. Aber die werden ja auch mit DC gespeist und somit fehlt ihnen die Gleichrichterleistungselektronik.
Der Beitrag ist schon etwas aelter aber ich komme nicht umher hier meinen Senf dazu zu geben. ;-) Also die Umrichter die ich kenne wollen alle mit 24V gefuettert werden und generieren diese nicht selbst. Falls Du ein Handbuch hast wuerde das in jedemfall helfen. Das der Umrichter sich tot stellt liegt fuer mich an der fehlenden Versorgungsspannung - wollte das nur mal so in den Raum werfen.
Dann kennst du nicht viele Umrichter Tim. SEW z.b. generieren ihre eigenen 24V und stellen diese über eine Klemme zur Verfügung. Die Klemme ist sogar umschaltbar in Software ob er Intern erzeugen soll, oder Extern nutzen soll.
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