Hallo liebe Elektronik-Gemeinde, ich würde gerne Eure Meinung zu diversen Messgeräten bei Ebay hören. Dort werden ja zahlreiche Interessante Geräte angeboten. Doch ist es mir manchmal etwas unheimlich wieviel die Geräte dort kosten. Ich weiß das Neugeräte nicht gerade billig sind, aber viele hundert Euro für z.B. Frequenzzähler oder Funktionsgeneratoren etc. die schon fast 20-30 Jahre alt sind kann ich trotzdem nicht so ganz nachvollziehen (z.B. die beliebte HP Messgerätereihe). Können solche Geräte denn überhaupt noch was taugen ? Ich meine die werden doch bestimmt alles anzeigen aber doch keine genauen Messwerte mehr , oder ? Ich bin überrascht wieviele Leute sich einen Gerätepark zulegen der meines erachtens nur noch Museumswert hat. Habt ihr schon erfahrungen mit solchen Geräten gemacht ? Würde mich wirklich interessieren ob es sich lohnt dafür soviel Geld zu bezahlen. Liebe Grüße Thomas
Naja, ein 20 Jahre altes Gerät von HP oder auch Rhode & Schwarz ist um Potenzen besser als ein neues von "Voltcraft" und Konsorten. Die "alte" Technik ist Technik vom Feinsten, kann problemlos repariert und kalibriert werden. Diese Geräte werden von den Firmen nicht ausser Betrieb genommen weil sie nichts mehr taugen, sondern weil sie durch neuere Geräte mit erweiterten Anforderungen ersetzt wurden. Z.b. größerer Frequenzbereich oder kleinere Bauweise etc.
@Michael (ein anderer) Hallo, ich bin jetzt schon etwas überrascht. Denn ich dachte das im Zuge des technischen Fortschritts ein Voltcraft Gerät heute schon Messgeräte von "damals" toppen könnte. Mir fällt das immer besonders auf wenn von digitalen Geräten aus den 70-80er Jahren gesprochen wird, die ja damals unbezahlbar waren. Heute werden viele "Besonderheiten" damaliger Geräte doch schon in einem IC angeboten der ein paar Cent kostet (wie z.B AD-Wandler etc.). Taugen denn die Voltcraftgeräte wirklich so wenig ? Wenn ich mir z.B. Netzteile anschaue dann unterscheiden die sich aber nicht so sehr von den teuren HP Netzteilen wie z.B. das HP6032A etc. (bis auf das die keine GPIB Schnittstelle haben die aber auch nicht jeder braucht). Grüße Thomas
"Voltcraft" und Konsorten ist Haupsächlich billig, billig, billig und nochmals billig, und sonst nichts. Kannst ja mal ein "Voltcraft mit aktueller Technik" gegen ein älteres Fluke-Gerät antreten lassen...
Wir haben uns vor etwa zwei Jahren ein 4-Kanal 100MHz Oszi von Tektronix auf ebay ersteigert (für etwa 150 EUR). Das Gerät ist zwar über 25 Jahre alt, verdammt groß und schwer, qualitativ aber sehr gut. Wenn man jemanden im Haus hat der solche Geräte pflegt und auch reparieren kann, dann kann man bedenkenlos zugreifen. Meines Wissens hat unser Tektronix seinerzeit 70.000 DM gekostet.
Voltrcaft ist wirklich ein Müll: Meine Erfahrungen mit einem etwas teureren Voltcraft DMM: - Es treten bei leer werdender Batterie Messfehler auf, ehe die Low Bat Anzeige aufleuchtet (so +/-25% Abweichung) - Es hat die dumme Eigenschaft sich nach 5min abzuschalten, wenn man keine Taste drückt. - Das Messgerät hängt sich ab und zu mal auf, bzw. startet neu wenn man ein wenig HF oder andere Störungen im Raum hat. - Im Kapazitätsmessbereich wird bei einem Messbereich genau der halbe Wert angezeigt. Schade dass ich die meisten Fehler erst nach Ablauf der Garantiezeit bemerkt habe... Im Moment verwende ich ein uraltes Philips PM2518X DMM, eines der ersten mit LCD Anzeige. Mal davon abgesehen, dass man mit dem Teil problemlos jemanden erschlagen könnte, ist es spitze: Die Messgenauigkeit, die Schwankungen der Anzeige usw. sind einfach nur super. Für ein vergleichbares Messgerät müsste man mindestens 100 bezahlen. Es hat TrueRMS, im Gleichspannungsbereich zeigt es den Mittelwert an, im Wechselspannungsbereich nur Wechselspannung an, und zwar bis in den MHz Bereich mit der richtigen Amplitute. Davon abgesehen ist es nahezu unzerstörbar. Zumindest hatte Philips damals damit geworben, dass das Messgerät ersetzt wird, wenn es beim Messen egal welcher Spannungen in jedem Messbereich in einem TV zerstört wird.
Ich benutze alte 25 Jahre alte Tektronixgeraete sowohl privat wie auch in der Firma. Absolut NICHTS was Conrad jemals verkauft hat kommt da ran. Natuerlich gibt es auch runtergerittene Gurken wo die Bildroehre blind ist. Und ich hab auch schonmal eines zerlegen muessen um die Schalter zu reinigen. Das ist einfach eine Sache des Preise. Selbstverstaendlich gibt es heute Messgeraete die besser sind als ein 25Jahre altes TEktronix. Die kosten dann aber auch 10-20kEur und sind nicht im Conradkatalog. Wer geizig ist bekommt scheiss, so einfach ist das. Und Ebay ist nicht die beste Quelle fuer solche Geraete. Dann lieber bei Firmen wie Singer, Rosenkranz usw. Und dort nicht vom Stapel sondern neu kalibriert und mit Garantie. Olaf
@Olaf > Und ich hab auch schonmal eines zerlegen muessen um die Schalter > zu reinigen. Ich nehme an, du hast das mit Kontaktspray gemacht? Bei meinem Tektronix ist nämlich auch bald mal ne Reinigung nötig.
Ich habe mir vor einem Jahr ein Tektronix 2440 bei ebay (aus USA) um 800$ gekauft. Super gepflegt, wenig Betriebsstunden. Sowas wird heute nicht mehr in dieser Qualitaet gebaut. Wie sonst auch muss man halt den Haendler genau anschauen.
Habe ein Tektronix 2430A Digit. Oszi für ca 780 Eur ersteigert.... Neupreis ca 5000$ im Jahr 1987 .Daneben ist mein Hameg nur mehr (leider) ein Spielzeug. Grüsse Arno
Also ich muss sagen das ich überrascht bin. Ich hätte nicht gedacht das die "alten" Geräte so ein Ansehen haben. OK, das Voltcraft Müll ist kann ich glaube ich nachvollziehen. Aber wie sieht es mit Metrix und ELV aus ? Die scheinen doch auch ansehnliche Geräte zu haben. Und gerade habe ich mal bei Ebay geschaut was es gerade so alles gibt. Ich finde es tauchen im Moment vermehrt Bieter auf die meinen die müssten in 1 Monat eine ganze Werkstatt einrichten und bieten auf alles was ihnen unter die Finger kommt (teilweise werden dann wieder Gebote zurück gezogen und machen den Preis kaputt). Das sieht mir immer danach aus das Leute gerade ihre Berufsausbildung angefangen oder abgeschlossen haben und ihr teuer verdientes Geld komplett bei Ebay umsetzen möchten ! ;-) Mir kommt dann immer noch die Frage wie genau muss das Gerät wirklich sein ? Also ich wüsste z.B. jetzt auf Anhieb keinen Anwendungsfall wo ich ein Oszi bräuchte das 500 MHz Frequenzbreite braucht. Also ich beschäftige mich ja auch hauptsächlich mit Embedded Systems und wäre wohl ein Oszi mit 60 MHz ausreichend denke ich. Genau das gleiche gilt für Frequenzzähler etc. Oder ein anderer Fall (der für mich zutrifft) ein Netzgerät von "Voltcraft" mit 5 mV Restwelligkeit. Sowas reicht doch für eine µC Schaltung, oder ? Also bisher habe ich Netzteile mit Festspannungsregler aufgebaut. Die waren bestimmt nicht besser und alles hat funktioniert. Also wer brauch so hochpräzise Messgeräte wirklich ? (mal abgesehen von Laboratorien und Entwicklungsfirmen). Eigentlich ist es doch egal ob meine Spannung jetzt 5,01V oder 5,00001V beträgt. Auch habe ich mich schon gefragt welche Art von Messgeräten heute noch wichtig sind. Also ein URI Messgerät, Oszi, Funktionsgenerator und Frequenzzähler sind doch eigentlich alles was man brauch. (OK Spektrum Analyzer für die EMV Leute). Also ich für meine Person bin jetzt auf jeden Fall total durcheinander und denke das ich wohl von der ganzen Materie nicht genug Ahnung habe um zu verstehen das andere Leute 50 Messgeräte brauchen um mit Elektronik bauen zu können. Ich hätte jedenfalls keine wirkliche Anwendung dafür. Liebe Grüße Thomas
Natuerlich muss man sich selbst klar sein was man denn so braucht. Ich stimme dir mit der Analogbandbreite von 60 MHz vollkommen zu. Ich wollte ein digitales Oszi und heatte mit fast schon das 1507 von Hameg gekauft. Kostete etwa 1500 Euro. Wenn es aber um das 1/2 Geld was wesentlich besseres gebraucht gibt ist die Versuchung schon gross. Ich wuerde das jederzeit wieder so machen. Helmut
Für weniger als 1500 Euro bekommt man schon ein neues Einstiegsgerät von Tektronix, 1GS/s und ich glaube 50MHz Analogbandbreite. Die Teile sind klasse, klein leicht und einfach zu bedienen.
nun, es gibt gute argumente für analoge oszilloskope - und wo bekommt man ein besseres als bei ebay, singer, förtig &co ? die einsteigertektronixe mag ich garnicht.
Singer ist leider nicht unbedingt günstig, hat aber den Vorteil das man die Geräte zunächst mal ansehen kann.
im allgemeinen ist singer sicher sehr teuer, aber 7603 Opt 001/7A18/7B53 Fully tested: 395,00 + St. finde ich erträglich und allemal besser als eine Neugerät mit vergl. daten. Gelegentlich hatte er auch mal langsamere 7000er zu knapp 200, das ist dann ein echt gutes Angebot.
Erstmal zum reinigen. Ich hab bei meinem Tek 465 die Schalter und Potis ausgebaut und mit Kontakt 60 gereinigt. Potis habe ich auch komplett zerlegt. Nach dem sauebern in Kontakt60 habe ich dann alles in Isoprop gebadet um Kontakt60 komplett zu entfernen und auf die Widerstandsbahn der Potis habe ich auch ganz wenig Fett gemacht. Laeuft wieder wie neu! Dann zu dem was man braucht. Als maximale Bandbreite ist fuer die meisten hier die nur mit ein paar Microproz rumspielen sicherlich 60Mhz ausreichend. Ein groesseres Scope ist aber unter Umstaenden wegen anderer FEatures interessant. Ich moechte z.B kein Oszi mehr ohne Doppelzeitbasis haben! Wichtiger waere sicherlich die Darstellung langsamerer Signal. Dafuer habe ich ein 7623 zuhause und ein 7633 in der Firma. Und wenn ich einen Logicanalyzer brauche schiebe ich einen 7D01 rein. All das ziehe ich jederzeit aktuellen Einsteigergeraeten, auch von Tektroniks, vor! Wenn ich das Bildrauschen der kleinen Teks sehe dann verliere ich jeden Spass! Der einzige Nachteil den ich an den alten Teks sehe, auch wenn sie einen Griff haben, so richtig wirklich tragbar sind sie nicht. :-) Man muss nicht nur die Messgenauigkeit sehen, sowas ist bei einem Ossi ehe nicht so wichtig, sondern auch den Spass beim Umgang. Ich fahre halt lieber einen alten Mercedes als einen neuen Opel. Und wenn so ein 20Jahrer alter Tek mit gut abgelagerten Bauteilen richtig kalibriert ist, dann ist er das in 5 Jahren auch noch. Ein neues Voltcraft ist vermutlich drei Tage nach der ersten Inbetriebnahme schon schlechter. Olaf
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