Hallo liebe Forums-Gemeinde, folgendes Problem: Unsere Schildkröte lebt in unserem Terrarium und ihr Tages-Nacht-Rhythmus wird durch zwei digitale Zeitschaltuhren gesteuert. Dabei geht morgens als erstes die Lampe für's Tageslicht und 30 Minuten später die Wärme-Lampe (als Sonne) an. Abends geht die "Sonne" aus und 30 Minuten später die Tageslicht-Lampe. Dummerweise haben diese Billigteile nicht wirklich lange gehalten und kommen innerhalb von 50 Tagen um etwa 2 Stunden von der wirklichen Tageszeit ab. Nun bin ich keine Schildkröte, allerdings stelle ich mir das schon komisch vor, wenn das ganze Jahr über meine Tage gleich lange bleiben und ich irgendwann schon um 5 Uhr morgens unter der Sonne sitze während mein Herrchen noch am Schlummern ist... ^^ Wir lösen das Problem im Moment, indem wir einfach morgens manuell anschalten und abends manuell ausschalten. Für unsere Kröte ist das ok, aber nicht optimal. Hier kommt das Projekt ins Spiel. Ich möchte eigentlich eine ganz einfache Terrariensteuerung haben. Kleine Zwischenbemerkung: Mir ist bewusst, dass es schon diverse Projekte gibt, die soetwas versuchen umzusetzen. Allerdings habe ich wirklich (!) sehr lange gegooglet und kam letztendlich doch zu keiner Anleitung, die mich meinem Ziel näher bringt. Ich studiere Informatik, aber eben keine technische Informatik oder gar Elektrotechnik. Somit bin ich denke ich schon lernfähig und auf jedenfall hochmotiviert, allerdings wagt man sich natürlich gerade bei dem ersten richtigen Projekt ungerne an 230V... Ich würde mir ungerne für 70+€ ein Experimentier-Board kaufen um dann LEDs blinken zu lassen, denn die Software-Seite wird mir die geringsten Schwierigkeiten bereiten. Letztendlich möchte ich im Grunde aber natürlich doch gerade das machen, wobei ich im Grunde meine Komponenten selbst zusammensetzen wollte (ich will am fertigen "Produk" da ja kein ganzes Board dran hängen haben). Und somit stelle ich mir das folgendermaßen vor: Ich möchte einem Mikrocontroller die Uhrzeit und das Datum vermitteln. Dieser berechnet sich (er kennt meine Zeitzone) den ungefähren Sonnenauf- und -untergang. Schaltet die beiden Lampen (meine großen LEDs ^^) im Abstand von 30 Minuten an und aus. Was bräuchte ich also? Ich denke: Den Mikrocontroller, einen Spannungswandler 230V auf 5V? eine Platine, auf der ich alles verlöten kann, zwei Komponenten, die an jeweils einen digitalen Ausgang des Controllers kommen (Relais?) und da kommen dann per Kabel verbunden Steckdosen ran. Meine erste konkrete Frage ist nun: Habe ich hier schon einen Denkfehler? Also weiter gedacht: Es gibt natürlich unterschiedliche Controller, welchen nehme ich? Ich habe in meiner Formel nichts Ungewöhnliches, allerdings scheinen trigonometrische Funktionen schon darin vorzukommen, mit Fließkommazahlen zu rechnen muss also in jedem Fall möglich sein. Zwei digitale Ausgänge? Ich kenne mich mit den Controllern noch nicht wirklich aus, aber das dürften ja nicht wirklich die anspruchvollsten Anforderungen sein. Also welchen sollte ich nehmen? So... jetzt gehen wir also davon aus, der Controller sei mal gewählt. Jetzt stellt sich natürlich die Frage womit ich den Controller programmiere. Ich habe schon was von JTAG gelesen. Ob oder ob nicht ich ihn damit beschreiben würde, in jedem Fall müsste ich sicherlich in einen Programmier-Adapter investieren. Hier denke ich mir halt, wenn ich mir schon mal so was anschaffe, dann dürfte es natürlich schon etwas sein, was mir auch für andere Komponenten mal zur Seite steht. Also hier die Frage: Was für einen Adapter kann ich mir kaufen, damit ich mit der Beschreibung kleinerer aber auch größerer Komponenten keine Probleme bekommen sollte. Letztendlich bliebe also nur noch folgende unklar. Gehen wir jetzt mal davon aus ich habe einen Programmier-Adapter und meine Controller, ich habe den Controller auch schon programmiert. Wie bekomme ich nun meine einzelnen Komponenten auf meiner Platine kombiniert (Schaltung), sodass ich alles an 230V betreiben kann, dass ich zwei Steckdosen mit den digitalen Ausgängen verbunden bekomme ohne dass mir bald nen Brand entsteht weil ich was falsches dazwischen gesetzt habe. Denn gerade dieser letzte Schritt ist natürlich der "elektronischste" und damit mein fachfremdester. Ich hoffe ihr könnt mir in irgendeiner Form helfen, Tipps, Anlaufstellen, oder ähnliches nennen. Gerne Rückfragen stellen. Ich bin einfach für alles dankbar und die Schildkröte kann dann hoffentlich bald wieder nen 'geregeltes' Leben führen.
Hallo Christian! Mit deiner Vorstellung wie das aufgebaut wird, liegst du schon im groben richtig. Welchen Controller du nehmen sollst ist schwer zu sagen... Die einen sagen "kommt darauf an was man machen will" und die anderen, denn sie selber verwenden. In diesem Forum wird stark AVR verwendet, aber auch für alle anderen gut verbreitenden µC gibts hier genug Leute die sich auskennen und dir helfen können. Für den Anfang würde ich empfehlen: AVR (Atmega), PIC (18F Serie), MSP430 (von TI) oder 8051er (baut Atmel, NXP usw.). Was du verwendest, musst du entscheiden, können tun sie für die ersten Monate, Jahre je nachdem wie viel Zeit man in sowas investiert genug. Ich verwende die PICs und bin sehr zufrieden damit. Über das Programmiergerät können wir erst reden, wenn du dich für einen µC entschieden hast. Mfg Kroko
Hi! Das könnte man doch über eine Relais Schaltung hin bekommen denke ich mal das ein Relais die "Sonne" anschaltet und das andere das Licht. und die Relais werden dann über einen µ-Controller gesteuert. und den µ-Controller Proggst du ja selber. cya The_ride Ach ja Autor: Negerfaust (Gast) Datum: 12.02.2011 01:02 tl;dr Toller Vorschlag :( wenn man nichts zu sagen hat sollte man es auch nicht machen.
Deiner ist auch nicht viel besser, da er das schon selber so geschrieben hatte. µC schaltet Relais usw. Aber auf jeden fall sinnvoller als der von Negerfaust gg. Mfg Kroko
Hallo Stefan, vielen Dank für deine Antwort. Alleine mal gezielt nach PICs zu suchen hat mir schon sehr weiter geholfen. Ich habe bei Reichelt gleich die sehr günstigen PIC 10F gefunden. Zum Beispiel dieser hier (PIC 10F222-I/P) hat 4 IO-Pins. Sehe ich das falsche, oder würde sogar prinzipiell dieser reichen. Ich bräuchte doch nur 2 IOs (Sonne und Tageslicht), oder? Das interessiert mich aber eher nur. Denn selbstverständlich habe ich auch nach der von dir empfohlenen 18F Serien geschaut und habe dort festgestellt, dass diese wohl leichter zu "brennen?" sind. Nehmen wir also gerne mal an, dass ich mich für einen Controller aus der 18F Serie entscheiden würde, könntest du mir dann noch eine Anlaufstelle für einen Adapter nennen? Am besten über USB anzuschließen. Wäre natürlich schön, wenn man damit auch Controller anderer Serien als der 18F Serie brennen könnte. Können die 18Fer nicht auch schon JTAG, denn das würde mir doch auch später mal die ATMEGAs offen halten, oder? Viele Grüße Christian
Ein Controller mit integriertem Bootloader (=kein Programmer erforderlich) im DIL-Gehäuse (=Bastlerfreundlich) wäre der DS89C450-MNL+ von Dallas. Das ist ein 2-cycle 8051 mit max. 33MHz - zwar eine Rakete für Dein Vorhaben, dafür aber mit den oben genannten Vorteilen. Wenn Dir ein PLCC-Sockel zu löten nichts ausmacht, dann kannst Du auch einen AT89C51... von ATMEL nehmen. Du solltest nur darauf achten, daß dieser auch einen Bootloader hat. Einen AT89C51EB2 bekommst Du z.B. bei Reichelt. Ich würde dem ganzen noch ein DCF-Modul spendieren. Gruß Jobst
Wie wär das Atmel Butterfly-Board ? Kostet 20€ bei Kessler Elektronik, hat ein LCD - hat einen Bootloader. Und bringt bereits eine Software mit Echtzeituhr mit.
ich würde vorher auf jeden Fall erst mal mit der Schildkröte reden !
richtig, sie soll selststaendig das Licht ausmachen wnn sie muede ist
Du hast Dir ein cooles Einsteigerprojekt ausgesucht. :) Dieser Thread könnte in den nächsten Monaten lang werden. Als ich vor gut einem Jahr mit Mikrocontrollern angefangen habe, habe ich mich (erst mal) für AVRs entschieden und bin glücklich damit. Die ISP-Schnittstelle ist nicht so mächtig wie JTAG, z.B. fehlt die Möglichkeit des Hardware-Debuggens (was ich bisher nicht vermisst habe), aber scheint mir weiter verbreitet zu sein, und Programmierhardware gibt es im Eigenbau, z.B. mit minimal wenig Bauteilen an der Parallelen Schnittstelle oder z.B. das USB AVRLab (http://www.ullihome.de) für die USB-Schnittstelle. Als AVR-Controller müsste z.B. ein ATtiny24 reichen, wenn Du eine Serielle Schnittstelle (s.u.) haben willst. Ich würde hier minimalistisch vorgehen und schauen, was gerade ausreicht. Die AVRs sind recht gut skaliert. Für Fließkommazahlen braucht man keine FPU. Es gibt es Bibliotheken, die Du verwenden kannst, zumal es in diesem Projekt nicht wirklich auf Rechengeschwindigkeit ankommt. Vielleicht wäre es einfacher, mit 2 Arrays (naSonnenaufgang[365] und Sonnenuntergang[365]) mit je 365 Werten zu arbeiten. Wenn gut 5 min. Genauigkeit reichen, würden hier Bytes reichen, wobei Du die Genauigkeit erhöhen kannst, indem Du den Byte-Wertbereich als Zeitraum zwischen frühestem und spätesten Sonnenaufgang bzw. Sonnenuntergang oder als Zeitdifferenz zum Vortag definierst, und Deine Zeiteinheit entsprechend anpasst. Was ich erst mal für das aufwendigste halte, ist die Geschichte mit der Uhrzeit. - Nicht der Zeitgeber, das kann man mit einem Timer machen, der einen Interrupt auslöst, hinter dem ein ewiger Kalender steckt, sondern das Einstellen. Das wäre eine schöne Gelegenheit, ein Display und Taster mit unterzubringen, aber ich denke, für ein Einsteigerprojekt reicht es, wenn Du eine RS-232 Schnittstelle implementierst und die Uhrzeit mit einem selbst ausgedachten Befehl über ein Terminal-Programm einstellst. Das Konzept wäre ausbaubar. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt.
Hallo Philipp, vielen Dank für all deine Anregungen. Du hast richtig geniale Überlegungen und ich bin mir sicher, dass einige davon in meinem Projekt Platz finden werden. Kroko war so freundlich und hat mir per PN seine Hilfe angeboten, so komme ich denke ich schneller in das Projekt und vor allem aus dem Simulator heraus :) Wir sind schon fleißig am Mailen. Ich bin über all das Feedback hier richtig positiv überrascht und werde auf jeden Fall über meinen Fortschritt in diesem Thread berichten. Als erste kleine Info: Auch wenn viel weniger reichen würde, haben wir uns für einen PIC18F2553 entschieden. Die Kosten sind überschaubar und die Fähigkeiten mehr als ausreichend für alle möglichen Erweiterungen. Kroko wird ihn mir mit einem Bootloader brennen und so kann ich den Controller ohne die Anschaffung von zusätzlichen Komponenten dann per USB programmieren. Zusätzlich würde ich tatsächlich gerne einen DCF77-Empfänger mit verbauen, so brauche ich nie kontrollieren ob die Zeit auch noch richtig läuft. Die Sache mit dem ausgedachten Befehl per RS-232 hat aber trotzdem irgendwie Charme ;) Ein Display wäre ja dann optional. Aber ich hätte ja genug Platz zum Spielen. Wenn ich aber erstmal in der Materie drin bin, dann fängt sowieso wahrscheinlich das große Spielen mit allen möglichen Controllern an. :) Also nochmals vielen lieben Dank Christian
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