Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Time-interpolation


von Benedikt L. (Gast)


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Hallo,

Ich möchte mir mit einem CPLD und einen Quarzofen einen Frequenzzähler 
bauen.
Die Eingangsstufe ist bereits fertig geplant und simuliert. Sollte bis 
90Mhz gehen. Die Zählengine ist im CPLD bereits implementiert. Jedoch 
erreicht man mit rein digitaler Zählertechnik und 10Mhz Referenztakt nur 
100ns-Zeitauflösung.
Nachdem ich in diesem Thread
Beitrag "OCXO-Beschaltung"
auf das Prinzip der Time-Interpolation aufmerksam gemacht wurde, hab ich 
mir ein paar Gedanken zur Realisierung gemacht.

Die Schaltung die mir die nötigen Impulse liefert ist im CPLD bzw. 
extern schon fertig.
Diese erzeugt mir Impulse, die den "Phasenversatz" zwischen Zählergate 
und Messsignal entsprechen, also dem Fehler, der bei der "rein 
digitalen" Messung entstehen.


In der HP-Note von 1980 ( siehe Anhang) werden die Impulse verlängert, 
so dass diese im Bereich zwischen 50ns und 100ns varrieren.

Die PICtic-Schaltung interpoliert soweit ich sehe kürzere Impulse.
http://www.ko4bb.com/dokuwiki/doku.php?id=precision_timing:pictic

Ich möchte das Prinzip der PICtic-Schaltung verwenden.

-Laden des C´s über Konstantstromquelle
-Dioden als "Schalter", Ansteuerung über LVX-Logik
-Messen der Spannung am C über DAC ( HP mist die Entladezeit, bei 
konstantem Entladestrom)

Nun stehe ich vor dem Problem der Realisierung einer "schnellen" 
Konstantsromquelle. Ist die der Pictic-Schaltung schnell genug?

Ist es besser die Impulse die normal im Bereich zwischen 0 und 50ns 
liegen um einen festen Betrag zur verlängern, wie HP das macht.
Bei mir würden die Impulse dann im Bereich von 50ns-100ns liegen.

Sprich lassen sich 55ns leichter händeln als 5ns?

Ich werde außerdem noch eine Möglichkeit zur Kalibrierung durch 
Referenz-Impulse mit einbauen.

mfg Benedikt

von Ulrich (Gast)


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Ein bisschen sollte man die Pulse schon verlängern. Die Pulse sollten 
wenigstens so lang sein, das die Einschwingvorgänge der Stromquelle und 
Flanken des Steuernden Gatters abgeklungen sind.  Es müssen vielleicht 
nicht gerade 50-100 ns sein, aber so schlecht ist die Lösung nicht. So 
sind die Umschalt-vorgänge und Stromquelle weniger kritisch und man 
verliert schlimmstenfalls einen Faktor 2.

Die Stromquellen von der PICTIC Schaltung sieht mir etwas langsam aus. 
Für die den schnellen Teil der Stromeinstellung sollte nur der 
Transistor zuständig sein. Der OP-Amp sollte nur eine langsame 
Regelschleife gegen Temperaturdrift geben. Der Poti am Emitter ist auch 
nicht so ideal - der sollte eher an die  Spannungsreferenz am OP - wenn 
man überhaupt einen Poti braucht.

von Benedikt L. (Gast)


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Hallo,
wenn ich eine Kalibriermöglichkeit vorsehe, braucht die Stromquelle ja 
nicht so langzeitstabil sein. Wenn ich alle Minute oder so eine 
Kalibrierung durchführe.

Würde eine FET oder Bipolar-Transistor(mit Z-Diode o.ä.) Stromquelle von 
der geschwindigkeit reichen?

mfg Benedikt

von Ulrich (Gast)


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Wenn man nicht so oft neu kalibrieren will, ist der OP in der 
Stromregelung schon gut. Nur sollte man den Frequenzbereich aufteilen: 
oberhalb etwa 1-10 kHz arbeitet der Transistor (könnte auch ein FET 
werden) und unterhalb halt der OP dazu. In gewissen Grenzen macht das 
die Schaltung vom PICTIC  auch schon so, nur das hier die Basis des 
Transistors nicht mehr extra gepuffert ist.  Es könnte schon ein kleiner 
Kondensator zwischen Basis und Emitter des Transistors reichen - dann 
sollte die Schaltung schon ausreichen. Sollte man aber besser noch mal 
vorher simulieren.

Wenn man schon den Aufwand treibt, dann sollte man nicht an den 1-2 
einfachen OPs sparen. Die Transistoren werden mit 10 mA Strom schon 
merklich warm und etwas Dirft im Sekundenbereich ist zu erwarten ohne 
den OP.

von Benedikt L. (Gast)


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Hallo,
hab jetzt die PIctic-Schaltung simuliert.
Seltsamerweise wird die Simulation mit dem C zwichen E und B des 
Transistors schlechter. Weis jedoch nicht inwieweit die Modelle 
gut/realistisch sind.

Das wird der praktische Aufbau zeigen.

PS:
Wie brauchbar sind die Reichelt-Bauteile (SMD-C´s etc. im Bereich um 
100MHz?
Oder sollte ich lieber auf Bauteile eines definierten Herstellers mit 
angegebenen Werten zurückgreifen?

mfg Benedikt

von Ulrich (Gast)


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So kritisch sehe ich den Kondensator nicht. Eine Ausführung als NPO 
Keramik sollte schon gehen, und bei etwa 500 pF auch zu bekommen sein. 
Alternativ hat selbst Reichelt Glimmer Kondensatoren in der Größe.

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