MSP430: BSL Funktionalität

[bsl (Gast)]

Hallo,

kann mir bitte mal jemand was zu BSL beim MSP430 sagen?

Aus der TI Dokumenation werde ich nicht ganz schlau.

Sehe ich das richtig, dass ...

... wenn die Security Fuse gefeuert wurde, dass man trotzdem via BSL 
noch in den Chip kommt wenn man das Passwort kennt?
... man den Code neu flashen kann ? (z.B. um Fehler zu korrigieren)

Wie funktioniert das mit dem Passwort ?
Wo wird es hinterlegt im Chip?
Wo wird das beim BSL Tool angeben?
Kann man es ändern ?
Welche BSL Tool giebt es überhaupt? (TI selber bietet keines)

Danke für ernsthafte Antworten schon mal.

Grüsse
bsl

[Sebastian (Gast)]

BSL geht auch, wenn die Security Fuse nicht mehr intakt ist. Ob man 
auslesen kann, wenn vorher per JTAG geflasht wurde und kein explizites 
Passwort hinterlegt, bin ich mir nicht sicher, aber man kann in jedem 
Fall löschen und neu flashen.

Elprotronic FlashPro 430 kennt eine Passwortdatei, die man auswählen 
kann. Muß mit dem BSL zusammenhängen.

[Christian R. (supachris)]

BSL geht immer. Auslesen über BSL geht aber nicht, weil man dazu das 
Original-File haben müsste. Also geht nur Verify. Das Passwort ist das 
Prog-File selbst, bzw. die Interrupt-Vektor-Tabelle (bei den neueren 
noch ein bissl mehr). Das ist ein auf den ersten Blick seltsames System, 
aber interessant. Jedes Programm hat seine spezifische Tabelle, weil die 
ISRs immer an einer anderen Stelle im Flash stehen. Ohne das 
Programmierfile, was im MSP430 drin ist, kannst du nur löschen und neu 
beschreiben. Das geht immer. Verify geht nur mit dem File selbst als 
Passwort. Der BSL ist übrigens fest drin in jedem MSP430. BSL geht sehr 
einfach mit dem Tool MSPFET.

[Christian R. (supachris)]

Hier nochmal die Stelle aus dem BSL User Guide (SLAA089D)

The password itself consists of the 16 interrupt vectors located at addresses FFE0h to FFFFh (256 bits),
starting with the first byte at address FFE0h. After mass erase and with unprogrammed devices, all
password bits are logical high (1).

BSL versions 2.00 and higher have enhanced security features. These features are controlled by the flash
data word located beneath the interrupt vector table addresses (e.g., for the MSP430F2131, address
0xFFDE). If this word contains:
· 0x0000: The flash memory will not be erased if an incorrect BSL password has been received by the
target.
· 0xAA55: The BSL is disabled. This means that the BSL will not be started with the default initialization
sequence shown in Section 2.
· All other values: If an incorrect password is transmitted, the entire flash memory address space will be
erased automatically.

[./. (Gast)]

Tip am Rande:

Beim BSL werden alle kalibrierten Konstanten DCO/DAC/... gelöscht.

[bsl (Gast)]

Vielen Dank für die sehr aufschlussreichen Informationen!

Glaube ich habe es jetzt verstanden.

Für eine neues Projekt möchte ich gerne meinen Code kopierschützen, aber
mir nicht den Weg für Updates oder Fehlerbehebung verbauen.

Ich brauche also zunächst dann nur die beiden BSL-RX und BSL-TX Pins
am JTAG Stecker zugänglich machen, alles andere was man für BSL braucht
ist dann schon da. (Nach einer Doku zu BSL von Eplrotronic z.B.)

>Beim BSL werden alle kalibrierten Konstanten DCO/DAC/... gelöscht.

Damit sind die 2*128 Byte Informastion Memory gemeint, richtig ?

Vielen Dank nochmals , hat mir sehr geholfen.

Schönen Tag noch.

Gruss

bsl

[Christian R. (supachris)]

Ja, das ginge über den BSL dann. Update geht noch, aber kein Auslesen. 
Für den BSL bauchst du P1.1, P2.2, TEST und RST.

[bsl (Gast)]

@Christian,

Danke.

Ich will den MSP430F2416 einsetzen. Der hat kein TEST mehr. Brauche ich
da einen anderen Pin ?


Gruss

bsl

[Christian R. (supachris)]

Achso, bei den großen ist das TCK statt TEST. Steht im FET-User Guide 
beispielsweise....