Hallo zusammen, als kleine Hintergrundinformation: Ich habe mit einem Netzwerkanalysator einen Frequenzbereich von 1 MHz - 100 MHz in 500 kHz-Schritten aufgenommen. Das heisst, ich habe für jede der Frequenzen 1 MHz, 1.5 MHz, 2 MHz ... , 100 MHz Betrag und Phase der Reflexion. Nun kann ich ja eine inverse Fouriertransformation auf diese Daten anwenden, um mir die Stärke der Reflexion über der Zeit (und damit über den Weg) ausgeben zu lassen. Jetzt zwei Fragen: 1. Welche Auswirkungen hat es theoretisch, wenn ich statt den gesamten Bereich (1 MHz...100 MHz) zu verwenden, nur die Messwerte von z.B. 20 MHz ...100 MHz für die Trafo verwende? Wird "nur" meine Auflösung im Zeitbereich schlechter, oder passiert noch mehr? 2. Normalerweise ist bei der iFFT (bzw. ihr diskretes Analogon, iDFT) ja die erste Zeile der Wert, der zu 0 Hz, also Gleichanteil/DC gehört. Bei mir gehört der erste Wert aber zu 1 MHz (bzw. 20 MHz). Wo und wie wirkt dich das im Ergebnis aus, wenn ich der iFFT das Frequenzarray übergebe, dessen Werte bei höheren Frequenzen anfangen? Denn die iFFT "denkt" ja, sie erhalte Werte, die mit 0 Hz beginnen. Danke und Grüße T
>Nun kann ich ja eine inverse Fouriertransformation auf diese Daten >anwenden, um mir die Stärke der Reflexion über der Zeit (und damit über >den Weg) ausgeben zu lassen. Über welchen Weg meinst Du denn? Ich würde behaupten, dass die Reflexion immer an der gleich Stelle auftritt.
über s=c*t ( c ist hier näherungsweise Lichtgeschwindigkeit ) erhalte ich ja aus der Laufzeit den zurückgelegten Weg...
Dein Netzwerkanalyser erzeugt dir Sinusschwingungen von 1MHz, 1.5MHz,...,100MHz in 500kHz-Schritten. Idealerweise ist deine Messbandbreite für jede Frequenz Null. Ich nehme Sie mal mit maximal -250kHz an (zwecks Nyquist). Man könnte doch sagen, dass eine Messung in deinem Messarray
deinen Daten entspricht und die aktuelle Messfrequenz (1MHz,1.5MHz,...) einem kosinusförmigen Trägersignal
Damit du ein reeles Signal erhältst, muss es sich um ein symmetrisches Spektrum handeln. Also gilt für den Träger:
Damit deine Daten M(jw) auch verschoben im Frequenzbereich erscheinen, werden diese mit dem Träger gefaltet:
Da wir ja wissen, dass eine Faltung im Frequenzbereich einer Multiplikation im Zeitbereich entspricht, kannst du beide Funktionen Fourier-Rücktransformieren. Was erhältst du? Dein Messsignal mit einem Kosinusträger amplitudenmoduliert.
Nun musst du dies allerdings für jeden Frequenzwert in deinem Array durchführen, wodurch sich das Zeitsignal aus der Summe der jeweiligen Rücktransformierten ergibt. D.h., dein Zeitsignal setzt sich aus (100MHz-1MHz)/0.5MHz = 198 Sinus-/Kosinusschwingungen zusammen. Dein Ausgangssignal hat als Grundfrequenz 1MHz und 197 Harmonische. Betrachte nun den Messbereich 20MHz...100MHz, daraus resultieren (100MHz-20MHz)/0.5MHz ein Zeitsignal welches sich aus nur noch 160 Sinus-/Kosinusschwingungen zusammensetzt. Die Grundfrequenz erhöht sich dabei auf 20MHz (159Harmonische). Das heißt, wenn du deine Messreihe erst bei 20MHz statt 1MHz aufnimmst erhöht sich die Frequenz der Trägerschwingung. Hast du Änderungen im Bereich (1MHz - 20MHz), so kannst du diese in deinem eingeschränkten Messbereich nur noch als Modulation mit deinem rücktransformierten Signal sehen. Mit zunehmender Reduzierung der Harmonischen ähnelt dein Signal immer mehr einem Sinus/Kosinus bzw. deine Signalflanken werden flacher. (Ideales Rechteck setzt sich aus undendlich vielen Harmonischen zusammen.) Gruß Alexander
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