Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Akkupacks schweißen - Kondensator oder Trafo?


von Dori1978 (Gast)


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Hallo

Ich möchte einige Akkupacks schweißen, doch ich bin am Überlegen, ob ich 
nun ein Kondensator- oder Trafoschweißgerät verwenden soll.
Die meisten Beiträge im Netz verwenden ein Kondensatorschweißgerät für 
Akkupacks, doch ich habe auch schon hier im Forum gelesen, dass sich 
Kondensatorschweißverfahren nicht für Akkus eignen, weil der ESR der 
Elkos zu groß ist:
Beitrag "Re: Punktschweißen von Akku-Lötfahnen"
Was meint ihr, welches Verfahren eignet sich nun wirklich besser?
Wie berechnet man so einen Trafo? Bei einem Sekundärstrom von ca. 1kA 
und 5V würde ich Sekundär 5 Wdg und Primär 230Wdg nehmen, kommt das hin?
Welche Schweißelektroden sollte man verwenden - Wolfram oder Kupfer?

mfg dori

: Verschoben durch Admin
von Falk B. (falk)


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@  Dori1978 (Gast)

>Was meint ihr, welches Verfahren eignet sich nun wirklich besser?

Keine Ahnung.

>Wie berechnet man so einen Trafo?

Siehe Transformatoren und Spulen.

> Bei einem Sekundärstrom von ca. 1kA
>und 5V würde ich Sekundär 5 Wdg und Primär 230Wdg nehmen, kommt das hin?

Nö, das hängt vom Kern ab. Wenn man es sich einfach machen will, besorgt 
man sich einen großen Trafo, idealerweise einen Ringkern, mit 1-2kVA. 
Auf den Ringkern kann man einfach eine neue Sekundärwicklung mit einer 
Handvoll Windungen aufbringen, fertig. Bei einem Mikrowellentrafo oder 
ähnlichem muss man erst die alte Sekundärwicklung entfernen, um Platz zu 
schaffen.

>Welche Schweißelektroden sollte man verwenden - Wolfram oder Kupfer?

Beim Punktschweißen nimmt man AFAIK immer Kupfer.

MFG
Falk

von MaWin (Gast)


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> Was meint ihr, welches Verfahren eignet sich nun wirklich besser?

Trafo.

Du kannst bei Kondensatorschweissen keinen Tastschalter in den 
Schweissstromkreis einbauen, aus offensichtlichen Gründen.

Also brauchst du andere Schalter, von Thyristor über Bipolartransistor 
zu MOSFET.

Rechne einfach aus, was von der Kondensatorenergie wo verpufft,
das geht einfach:
Innenwiderstand des Elkos
Innenwiderstand des Schaltelements (oder Spannungsabfall)
Widerstand der Leitungen und Kupferkontakte.
Widerstand der zu verschweissenden Blechfahnen.

Die wenigste Energie landet im Schweisspunkt.

Daher ist ein Trafo sinnvoll. Vor dem Trafo kann man problemlos schalten 
und die Sekundärwicklung könnte man gar aus kühlwasserdurchflossenem 
Kupferrohr bauen, obwohl das eher im industriellen Dauereinsatz 
notwendig ist.

http://www.pukshofer.com/Privat/Projekte/Punktschweissgeraet/Hauptseite.htm

von Dori1978 (Gast)


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Hallo

@ falk: Danke für den Link, damit komme ich bei einem 1kVA Trafo ca auf:
N1 = U1 / (4,44  A  f * B) = 230V/(4,44*0,005m2*50Hz*1,3T) = 160Wdg
N2 = N1 / U1 * U2 = 160/230*5 = 4Wdg

@MaWin: Hab mir auch schon überlegt, dass ein Trafo leichter zu schalten 
wäre, aber funktionieren sollte es schon mit Kondensatoren:
http://www.guido-speer.de/html/punktschweissgerat.html
Der Vorteil beim Kondensatorverfahren wäre halt, dass man die Zeit und 
Energie (über die Spannung) einstellen kann. Das wäre beim Trafo wieda 
aufwendiger, am einfachsten noch über Phasenanschnittsteuerung.
Beim Link funktioniert der Schweißer erst mit einem Schweißtrafo: 
50V*140A=7kVA, wobei ich jetzt nicht ganz verstehe, warum der max 
Primärstrom nur 26A ist, das macht ja nur 6kVA?

Sollte man die Nickelbänder vorm schweißen verzinnen?

mfg Dori

von MaWin (Gast)


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> Sollte man die Nickelbänder vorm schweißen verzinnen?

Nein.

Beim Trafo regelt man den Strom über die Kopplung.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Hallo,

habe hier noch einen Link mit Trafo.

http://www.pukshofer.com/Privat/Projekte/Punktschweissgeraet/Hauptseite.htm

Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Hallo zusammen,

hat einer dies hier schon probiert, also alle 10 MOSFETs bestückt ?

Nutzt dies wiklich was oder ist man evtl. mit 5 x IPT004N03L auch gut 
beraten ?

https://www.youtube.com/watch?v=N2kPWtWmdmQ

https://de.banggood.com/DIY-Portable-12V-Battery-Energy-Storage-Spot-Welding-Machine-PCB-Circuit-Board-Welding-Equipment-Spot-Welding-Machine-Accessory-p-1905619.html?cur_warehouse=CN&rmmds=search


Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Leider wird hier nicht wirklich gezeigt, was die Schweißpunkte so 
hergeben, aber hat dies denn Einer mal getestet und kann genaueres 
zeigen?

https://www.youtube.com/watch?v=ptc7DdUwMKk

https://www.youtube.com/watch?v=epjUZ13czRY

https://www.youtube.com/watch?v=hSm3eiN7QBg


Bernd_Stein

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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Zumindest beim letzten hat man gesehen, dass das nix bringt. Ohne Druck 
und dann erst Strom drauf, klappt das ganze nicht. Bei den anderen 
Versuchen muss die Leistung noch wesentlich schwächer sein, weil die die 
Elkos absurderweise in Reihe schalten. was will da schon rauskommen, 
wenn man 5 oder 6 4700µF in Reihe schaltet. Da ist man mit einem 1000µF 
besser bedient. Der letzte kommt immerhin auf 33mF. Aber auch da ist man 
weit jenseits dessen, was gebraucht wird.
Ich hab mir vor einigen Jahren ein fertiges Chinateil mit Trafo gekauft.
Das läuft völlig problemlos, auch wenn ich vorher eine trägere Sicherung 
verbauen musste, weils die durch den Impulsstrom sonst immer geschmissen 
hat.

Es gibt in China spezielle hochkapazitive Elkos mit 500 Fahrrädern oder 
so bei leider nur 2-3V. Wenn man da jetzt 2 parallel und 4 in Reihe 
schaltet
dann kommt man auf 8-12V und 250F. Wahrscheinlich weniger, weil die 
Angaben wohl auch geschönt sind. Jedenfalls ist man da in nem Bereich, 
der Erfolg verspricht.
Selbst die dicken Haifai Elkos fürs Auto mit 1 bis mehreren F bei 12V 
wären nen Versuch wert.

Eine nicht zu schwache Autobatterie als Stromquelle ist aber wohl 
erfolgversprechender. Auch LiFePo-Akkus sollen ganz gut funktionieren.
Der einzige Vorteil der Kondensatorbank ist. Nach jedem Schuss sind die 
entladen. Wenns die Fets oder was auch immer zum Schalten verwendet wird 
schiesst, kann nichts passieren, Bei der Batterie sollte man für den 
Fall ne scharfe Drahtschere parat haben.

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