Forum: Platinen Ersa Analog 60 defekt?


von Old Flatterhand (Gast)


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Hi zusammen

Ich wollte jetzt auch mal in die Lötwelt einsteigen und habe mir nach 
einiger Beratung die ERSA Analog 60 bestellt.

Die erste Herausforderung war, einen 6,3mm-Klinkenstecker eines defekten 
Gitarrenkabels neu anzulöten. Das waren immerhin schon 2 Adern, die 
angelötet werden mussten!^^

Also die neue ERSA Lötstation angeschlossen, Schwamm in Wasser getränkt, 
Gerät auf 350 Grad eingestellt, eingeschaltet und 7-8 Minuten gewartet.

Zunächst galt es, eine alte Litze und den verbliebenen Rest der anderen 
abgerissenen abzulöten. Auf dem Klinkenstecker waren an den Stellen 
naturgemäß das damals genutzte Lötzinn in einer Größe von ca. 2 
Streichholzköpfen.

Das Ablöten habe ich nach der Wartezeit von 7-8 Minuten begonnen, indem 
ich die Spitze des Lötkolbens direkt auf das alte Lötzinn gedrückt habe. 
Es hat ungefähr 3-4 Minuten (!) dranpressen gedauert, bis das alte 
Lötzinn flüssig wurde.

Da mir dies verdammt lang vorkam, ich aber keinerlei Erfahrungswerte im 
Löten habe, schaute ich ins Manual rein, ob da eine Fehlfunktion vorlag. 
Dort wurde empfohlen, mit einem Multimeter eine Durchgangsprüfung des 
Heizkörpers zu machen. Hier sollten 6 Ohm beim kalten Lötkolben 
anliegen; bei meinem waren es nach einer Wartezeit nach Abschaltung von 
1 Stunde nur 3,3-3,4 Ohm.

Grundsätzlich entwickelt die Lötstation schon Temperatur, da ich mit 
aufgeheizter Lötspitze zumindest nagelneues Lötzinn (1mm Durchmesser, 
60%Sn, Pb40) innerhalb 3-5 Sekunden zum Schmelzen bringen kann (geht das 
normal nicht in 1-2 Sekunden?).

Da ich keine Erfahrung im Lötbereich habe, wollte ich Euch mal fragen, 
ob es denn sein kann, daß dies so lange dauert?

Was macht Ihr eigentlich mit dem alten Lötzinn, wenn es denn dann mal 
flüssig ist? Benutzt ihr das wieder mit (also einfach Ader dran und gut) 
oder ist das ein NoGo und wird erst mit einer Pumpe abgezogen?

Danke Euch schon mal im voraus

von Michael S. (technicans)


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Ich vermute mal das deine Lötspitze zu dünn und zu lang ist.
Daher dauert es so lange. Außerdem kannste den Regler voll
aufdrehen. Geregelt wird eh nicht die Spitzentemperatur, sondern
die Heizungstemperatur. Löten sollte man immer heiß und kurz,
möglichst in Sekunden und nicht Minuten. So lange halten das die
Isolier-Kunststoffe nämlich nicht aus. Was du brauchst sind andere
Lötspitzen, für jeden Anwendungsfall eine andere.

von Achim (Gast)


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Wenn du eine Lötstelle noch mal erhitzen willst ist es, neben der schon 
erwähnten geeigneten Lötspitze, wichtig das du die Spitze nicht einfach 
"trocken" auf die Lötstelle drückst. Ein bisschen neues Lötzinn an der 
Spitze verbessert die Wärmeübertragung erheblich und macht dir das Leben 
deutlich leichter.

von Charly B. (charly)


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von Old Flatterhand (Gast)


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Hallo Euch Beiden

Vielen Dank für Eure Tips^^ Genau so was brauch ich von den "alten 
Hasen", da ich im Löten recht frisch bin.

Eventuell war ja auch die Größe des Klinkensteckers mit ausschlaggebend 
und hat die Wärme des Lötkolbens auch noch abgeführt, hmmmm.

Morgen oder am Samstag werde ich noch bissl weiterlöten (Potis, Litzen 
etc). Mit Euren Tips gehe ich da jetzt mal etwas optimistischer ran^^.

Danke Euch nochmals

P.S.: Den alten Klumpen Lötzinn, der noch am Klinkenstecker war, wurde 
ja nach paar Minuten flüssig. Den hab ich übrigens weiter genutzt, da 
ich so froh war, dass es endlich flüssig war, dass ich schnell die neue 
Litze reingetaucht habe und es abkühlen hab lassen. Hat gut geklappt, 
glänzt schön silbrig und Kabel hat den Test bestanden.
Kann man sowas ruhig mal machen oder gibts da gute Gründe, warum man es 
nicht macht (kein Flussmittel mehr drin etc...)?

von Hermocrates (Gast)


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Besorg dir auf jeden Fall eine Spitze der 842 Serie. Das macht einen 
gigantischen Unterschied. Die 832er sind gefuehlt um Groessenordnungen 
schlechter.

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