Hallo! Vielleicht kennt jemand den Begriff LanCapi. Das ist ein Protokoll, das bei Elsa ISDN Routern verwendet wird, um jedem PC im Netzwerk ein CAPI Interface zu Verfügung zu stellen. Hiermit kann man direkt mit der standard CAPI Schnittstelle zugreifen und vom PC aus über das Netzwerk sogar telephonieren oder faxen, als wäre eine Netzwerkkarte eingebaut. Ich habe jedoch keinen ISDN Anschluss, dafür jede Menge RJ45 Ethernet Steckdosen, die über so einen Elsa Router mit dem Internet verbunden sind. Jetzt habe ich mir gedacht, das absolut geniale wäre eine Art Netzwerktelephon zu bauen. Ich habe hier ein altes analoges Schnurlostelephon, nämlich das Siemens Gigaset 915. Es beinhaltet 2 "Höhrer" und eine Basisstation. Dann hätte ich noch ein normales uraltes 28k Modem. Nachdem ein Modem ja im Prinzip nichts anderes macht als die analogen Telephonsignale nach digital (RS232) zu konvertieren und umgekehrt habe ich mir gedacht, man könne doch das perfekte Komfort-Telephon basteln. Die Basisstation über das Modem mit einem mega AT verbinden, eine ISA NE2000 dran (oder auch einen Siteplayer), einen mini UDP/IP stack drauf und ein LanCapi Programm. Hört sich kompliziert an - ist es auch. Fürs erste wär ich auch schon glücklich, das ganze direkt über den PC machen zu können. Also jetzt zu meiner Frage: Ist es also möglich, das Telephon über die normale RS232 Schnittstelle zu steuern wenn man es so anschliesst? Wie lasse ich das Telephon dann klingeln? (kurz gesagt: was schreibe ich ins Modem). Wie schliesse ich überhaupt die Basisstation mit dem Modem zusammen (es gibt jeweils zwei RJ Buchsen, 2 am Modem (für was die sind weiss ich nicht) und zwei an der Basisstation). Wie kann ich wählen; was muss ich dem Modem sagen, um der Basisstation eine Telephonleitung vorzugaukeln? Weil jetzt geht natürlich nicht einmal das wählen, da es ja sozusagen nicht an das Telephonnetz angeschlossen ist, die Basisstation aber auf ein Freizeichen wartet. Und das was ich dann am Telephon rede müsst ja dann theoretisch als binäre Daten bei Rx rauskommen und wenn ich was ich bei Tx als binäre Daten reinschreibe beim Hörer hörbar sein. Hat jemand eine Ahnung wie das zu bewerkstelligen ist? Ob es diesbez. Infos gibt? Wie die Sprachdaten dann codiert sind (damit man auch was damit anfangen kann). Wie man das alles anschliesst unsw unsw. Oder ist es gar nicht möglich? :´-( Auf jeden Fall vielen Dank einmal! Nik
Hallo Niki! Also wenn ich richtig informiert bin übertragen Modems die Sprachsignale nicht über RS232 zum PC, sondern haben Buchsen für Mikrofon & Kopfhörer. Du müsstest die Sprache also selber digitalisieren und wahrscheinlich komprimieren - viel Spaß damit bei einem AVR. Ich habe hier ein DSP-Evalkit mit AD/DA on Board rumliegen, das wäre wohl von der Rechenleistung her passend... Über die serielle Verbindung kann man dem Modem allerdings einfach Befehle wie Wählen, Auflegen etc. übermitteln (AT-Befehlssatz). Gruß Andreas
> Also jetzt zu meiner Frage: Ist es also möglich, das Telephon über die normale RS232 Schnittstelle zu steuern wenn man es so anschliesst? So? RS232<->Modem<-> (Telefonleitung) <->Basisstation Leider nein. Das Modem will ein "Amt" - dein Telefon auch. Beide gehen davon aus, daß da eine Spannung anliegt. Das Telefon (und Modem) klingeln, wenn du 60V~/25-50+Hz zwischen a-b anlegst. Diese Spannung kann weder Modem noch Telefon bereitstellen. Wohl aber eine billige analoge Telefonanlage, die dann auch gleich als Vermittlungsstelle verwenden könntest; beide Geräte dann an verschiedene Nebenstellen hängen. Dann kann dein AVR über RS232 das Modem beauftragen das Telefon anzurufen, das dann auch klingelt. Aber dann? Willst du dem Modem dann einen CONNECT ins "Ohr" pfeifen? :-) Du hast vergessen zu beschreiben, wie du dir die Übertragung/Schnittstelle zwischen Modem und Telefon vorstellst. Und denk daran, das Modem muß aus den Tönen ja wieder digitale Daten machen. Die Frequenzen, Amplituden usw. sind alle genau definiert. Da wirst du wenig Chancen haben, mit "Sprache" als Eingabe, dem Modem eine sinnvolle Ausgabe zu entlocken. (Das Modem macht aus dem Wort "Beef" oder "Affe" nunmal leider kein 0xBE 0xEF bzw. 0xAF 0xFE. :-)) Die RJ11-Buchsen sind für Analogtelefonanschluß bzw. Spannungsversorgung gedacht. So macht das Siemens. Schmittchen.
Hallo! Das hört sich ja irgendwie schrecklich an :(( Aber @Andreas: Modems sind doch sowas wie eine Weiterentwicklung von Akustik Kopplern. Also müssten doch auch normale Sprache einen binären Code ergeben (und tun sie auch). Dann kommt halt irgendwas raus. Nur würde ich mir denken müsste man das Modem aus dem "Commando" Modus bekommen. Jedenfalls ist es doch so, wenn man bei einem Modem anruft dann kommt ja auch irgendein Geklirre. Dh die Stimme, oder den Ton der durchs Telephon geht besteht ja genauso aus den ganzen Amplituden oder was auch immer, ist also ein stinknormales analoges Signal. Und das Modem soll jetzt die Daten einfach binär schicken. Dem Modem ists ja egal ob das jetzt PPP Pakete sind oder irgendein Schrott. Ich hoff du verstehst was ich meine. @Schmittchen: Den Anschluss hätte ich so gemeint. 60V~? Hmm...Kann man diese Spannung nicht einfach mit einem kleinen Schaltkreis erzeugen? Wie meinst du den Rest mit dem CONNECT? Was ich eigentlich machen will hast du aber schon verstanden oder? Wirklich vereinfacht gesagt verwende ich ein CAPI Programm mit dem ich über die Soundkarte telephonieren kann. Ich will jetzt im Prinzip nur das MIC/Boxen durch das Siemens Telephon ersetzen, dieses über den PC (später AVR) ansprechen und mit einem selbstgeschriebenen Programm mit CAPI interfacen. 2.) Ja schon klar dass ich keine "sinvollen" Aufgaben bekommen werde. Aber wohl sicher irgendwelche binären Daten, in denen jeder einzelne Ton irgendwie gespeichert ist, gegeben eben durch irgendeine Frequenz oder Amplituden oder sonst was. Die Umsetzung dieser Daten macht dann ja die Software. 3.) Ja, ich hab noch mal genauer geschaut. Es sind in Wirklichkeit 2 wobei bei der dritten keine Kontakte drinnen sind. Sie ist mit "L1" beschriftet. Also hab ich eine Buchse für den Strom und eine zweite wo "L2" dabeisteht. Auf dem Modem gibt es auch zwei dieser (RJ11?) Buchsen. Beide haben 4 Kontakte. Eine ist mit "LINE", die andere mit "PHONE" beschriftet. Was das auch immer sein mag, alle Modems die ich sonst kenne haben nur eine solche Buchse. Also hoffe es gibt noch Hoffnung! LG Niki
Achja, noch was: Kennt jemand Seiten zu diesem Thema? Ich wüsst nicht nach was ich suchen sollte. Zb würde mich interessieren wie das Telephon technisch jetzt funktioniert. Wohin die Drähte von jedem Haushalt gehen, ob die Daten bei einem ISDN Kabel im Endeffekt nicht doch analog übertragen werden (wie soll das gehen, oder geht von jedem Haushalt ein EIGENES Kabel zur Post?!).
> Modems sind doch sowas wie eine Weiterentwicklung von Akustik Kopplern. Also müssten doch auch normale Sprache einen binären Code ergeben Naja, so ein Modem ist ja kein AD-Wandler, der stur einfach alles was kommt digitalisiert. Beim Modem ist noch eine Instanz nachgeschaltet, die das auch noch interpretiert und in eine bestimmte Form bringt (Fehler erkennt, Leitungen vermißt und darauf die Übertragung abstimmt usw.). Das Modem erwartet auf sein anfänglich forderndes Piepen eine konkrete, passende Antwort (und kein "Rauschen"/Stimme). So werden die Übertragungsparameter ausgetauscht/vereinbart. Erst dann schickt das Modem ein CONNECT (über RS232) und ist bereit für den weiteren Datenaustausch. Möglicherweise können Voicemodems sowas umgehen...? Wenn es dir im Prinzip nur darum geht die Sprache in "RS232-Daten" zu bringen, warum benutzt du dann nicht einfach einen AD-Wandler am Telefonanschluß? Evtl. kannst du die Sprache per Übertrager von deinem Telefon abgreifen (Wie genau? Keine Ahnung! :-( ). Ein "Amt" simulieren mußt du in diesem Falle für das Telefon auch (entweder mit einer "Amtssimulationsschaltung" (heißt die so?) - ich hab das schonmal irgendwo als Projekt gesehen. Oder, wie bereits gesagt, eine billige analoge Tel.Anlage nehmen). Der AVR fragt den AD-Wandler ab und konvertiert die eingelesenen Signale in einen selbstdefinierten RS232-Datenstrom (oder direkt in Ethernetframes...). > Was ich eigentlich machen will hast du aber schon verstanden oder? Im großen und ganzen denke ich das schon. > Eine ist mit "LINE", die andere mit "PHONE" beschriftet. Das war früher in prä-TAE-Zeiten so üblich. Damals konnte man noch ein Telefon hinters Modem hängen. Heute wird automatisch das Telefon an die Amtsleitung gehängt, wenn das Modem wieder auflegt. Die TAE-Dose macht das möglich. Schmittchen.
nur mal kurz... hab das jetzt nur überfolgen.. Bei meiner analogen Nebenstellenanlage stehen nur 24V für die Endgeräte zur Verfügung. Damit laufen "normale" Telefonapparate, Faxgeräte und auch MODEMS. Bei meinem alten Creatix-33er Modem ist eine Sprachoption drin (laut Datenblatt auf dem Karton). Da gibts aber keine Audio-Buchsen am Modem. Bin mir da auch nicht mehr so sicher, weil ich das Teil vor Jahren angeschafft habe und die Funktion nie benutzt habe. Jedenfalls wird in den Unterlagen von einer Option berichtet, dass die Ansagetexte für den Anrufbeantworter sowohl mit dem angeschlossenen Telefon, als auch mit dem im Modem eingebauten Micro, bzw. mit der Soundkarte im PC aufgezeichnet werden können. Es ist jedoch nur eine RS232-Verbindung zwischen Modem und PC !!! Siegfried
> Bei meiner analogen Nebenstellenanlage stehen nur 24V für die Endgeräte zur Verfügung. Ja, aber wenns klingelt sinds (lt. Specs) 60V~ Klingelspannung. Viele vor allem neuere (heute kann man schon fast wieder sagen: ältere, aber nicht gaanz alte :-) ) Telefonanlagen stellen eine geringere Spannung zu Verfügung, da die elektronischen Telefone die hohe Klingelspannung nicht mehr benötigen. Früher wurde von dieser die mechanische, schrille, ins Telefongehäuse integrierte Glocke betrieben. Auch vielfach wird mit 50Hz geklingelt (weil billiger), früher waren das noch 25Hz. >> Möglicherweise können Voicemodems sowas umgehen...? Ich präzisiere: Voicemodems können auch ohne modemtypisches Gepiepe einen Anruf entgegennehmen und können Tondateien vom PC (via RS232) ins Telefonnetz einspeisen. Davon war in diesem Thread aber nicht die Rede. Schmittchen "der noch von seinem voicemodem-betriebenen AB träumt."
Hallo, Ich hab' mir das noch einmal durchüberlegt. Angenommen ich schalte eine Nebenstellenanlage dazwischen (woher kriegt man ne alte überhaupt? die kosten ja alle x 100 euro...) Also Basisstation---Nebenstellenanlage---Modem---AVR Dann weise ich über die Nebenstellenanlage der Basisstation und dem Modem eine Nummer zu. So geht das ja oder? Wenn ich das so mache hab ich im Prinzip ja ein Miniatur Telephonnetz. Wenn ich den Hörer dann abnehme müsste ich dann ja die Amtsleitung hören. Dann wähle ich das Modem an, und dieses setzt dann ja soweit ich weiss die Ring Leitung der seriellen Schnittstelle und die Verbindung ist da. Dann noch weg vom Kommandomodus (sofern dieser nicht automatisch kommt). Dann müsste ich doch schon reden können und irgendwelche roh Daten an RS232 sehen können. Dem MODEM kann es ja egal sein ob am anderen Ende jetzt auch ein Modem sitzt oder eben ein normales Telephon. Im Endeffekt sind die Daten ja nur Impulse über die ab Leitung im Bereich 300-irgendwas Hz. Da ists ja egal obs im Endeffekt Daten sind oder Stimme. Umgekehrt dürfte es doch noch einfacher sein: Ich rufe mit dem Modem einfach die Basisstation an (über das AT Kommando) und wechsle in den Datenmodus. Wenn ich dann mit dem Mobilteil abhebe müssten doch schon die Bits fliessen. Wieso denkst du, sollte das nicht gehen? Das einzige Problem wäre sicher, dass ich keine Nummer wählen kann (am Mobilteil). Idealerweise wäre es ja so (wenn ich wen anrufen will), dass ich über die Nebenstellenanlage das Modem anwähle und dahinter die Nummer die ich dann wirklich wählen will (und dann auch an den AVR weitergegeben werden soll). Aber das Modem wird mir ja sicher keine Nummern sagen, wenn ich auf dem Mobilteil Tasten drücke. Oder gibts da doch eine Möglichkeit?! Ein weitaus grösseres Problem ist sicher die Beschaffung so einer Telephonanlage (btw, ist das das gleiche wie eine TK Anlage?). Im Prinzip könnte sie ja auch ur-uralt sein mit nur ein Paar ein/ausgängen für Telephone. Wie kommt man am besten billigst zu sowas? Herzlichen Dank nochmal Niki
Mit einer Nebenstellenanlage wird der Verbindungsaufbau funktionieren. Allerdings kommt keine Kommunikation zustande, da eine Seite im Originate und die andere Seite im Answer-Mode laufen muss (2 verschiedene Frequenzpaare). Als Anregung mal ein anderer Ansatz: Einen alten 300Baud Akustikkoppler, hab ich mal so umgebaut, das er nicht auf den Carrier der Gegenseite gewartet hat, sondern auch ohne Carrier lief. Daten vom Rechner konnten jetzt auch ohne Gegenstelle einfach gesendet werden. Das Gekreische an dem Lautsprecher hab ich auf einem Cassettenrecorder aufgenommen, und anschliessend dem Akustikkoppler wieder vorgespielt. Die Daten kammen auch bis auf wenige Fehler wieder heraus. Ob das beim Modem auch funktioniert kann ich nicht sagen. Ein Problem sehe ich jedoch mit dem Empfänger, wenn dem beliebige Frequenzen (Sprache) als Information angeboten werden. Zunächst geht der Empfänger auf ein bestimmten Frequenzpaar ein (z.B. 850 und 1200 HZ) wenn eine dieser Frequenzen vorliegt, geht es von einem stabilen Carrier aus. Die 850 HZ entsprechen z.B. der 0 und die 1200 HZ der 1. Bei allen anderen Frequenzen gibts Carrier lost. Siegfried
Das drumrum funktioniert schon so wie du sagst, aber nochmal: Wenn du "AFFE" reinbrüllst kommt nicht 0xAF 0xFE raus! Nix mit Rohdaten, ein Modem ist kein reiner AD-Wandler. Rufe doch mal deinen Inetprovider per Telefon an. Was bringts? Noch deutlicher: Theoretisch ist sowas machbar, aber nicht so einfach (wie du dir das jetzt vorstellst?). Dazu kommt noch die Telefon2IP Software im AVR. Ich sehe für beide Teile wenig Aussicht auf Erfolg. > Idealerweise wäre es ja so, dass ich über die Nebenstellenanlage das Modem anwähle und dahinter die Nummer die ich dann wirklich wählen will Es gibt DTMF-DekoderICs. > Ein weitaus grösseres Problem ist sicher die Beschaffung so einer Telephonanlage Das ist noch das geringste Problem - Altschrott gibts bei ebay. Neu: ~100DM anno <1998 (Telnet 1x4). Wenn du unbedingt ein Schnurlos-AVR-Telefon bauen willst, warum machst du dir dann das Leben mit einem Modem schwer? AD-Wandler über Übertrager an die Leitung... Schmittchen.
Hallo (@Schmittchen)! Wenn du deine E-Mail Adresse angegeben hättest, würde ich dich mit dieser kontaktieren da es jetzt schon sehr OT wird. Jedenfalls musste ich mit der Zeit einsehen dass es tatsächlich nicht so ist. Es lassen sich auch keine TAPI Treiber für normale Modems finden. Und jetzt bereue ich es, mein VModem verkauft zu haben :(( Jedenfalls ist mir jetzt noch ne andere, viel komplexere Lösung gekommen: Wie wäre es, sich eine billige ISDN Telephonanlage bei eBay zu ersteigern, am analogen Ende das Schnurlostelephon und am anderen Ende meine alte Fritz!PCI Karte anzuschliessen? Meinst du das würde funktionieren? Für den erste Schritt bräuchte ich dann nur mehr ein CAPI<-->CAPI Programm für Windows, das alles, was beim einen CAPI Interface rauskommt aufs andere schreibt und umgekehrt. Das mit dem AVR kann ich dann sowieso vergessen, denn PCI ansteuern kann ich gleich vergessen. Also, meinst du, es würde auf dieser Art mit einer ISDN Nebenstellenanlage funktionieren? Also vielen Dank nochmal! Niki
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