Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik laserdiode modulationsfrequenz


von mr08b002 (Gast)


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Hi,

ich hab eine Laserdiode die ich über einen uC ansteuern möchte. Nun hab 
ich mich ein bisschen mit Laserdioden beschäftigt und bin dabei immer 
wieder auf den Begriff Modulationsfrequenz gestoßen. Ich hab aber nicht 
so ganz verstanden was dieser Wert aussagt. Bezüglich Modulation kenne 
ich hauptsächlich FM und AM. Den Zusammenhang mit dem Laser hab ich aber 
nicht verstanden (ich vermute mal das mit Modulation in diesem 
Zusammenhang was anderes gemeint ist).

Ich dachte bei der Schaltung an eine Stromquelle die über einen MOSFET 
den Strom durch die Diode regelt. Die Rückkopplung des Reglers (im uC) 
wollte ich über einen Shunt machen. Mein derzeitiges Problem ist, dass 
ich noch nicht verstanden habe was mit Modulation gemeint ist.

Ich hoffe jemand von euch kann mir da ein bisschen auf die Sprünge 
helfen.
danke

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, mr08b002,

> ich hab eine Laserdiode die ich über einen uC ansteuern möchte. Nun hab
> ich mich ein bisschen mit Laserdioden beschäftigt und bin dabei immer
> wieder auf den Begriff Modulationsfrequenz gestoßen. Ich hab aber nicht
> so ganz verstanden was dieser Wert aussagt. Bezüglich Modulation kenne
> ich hauptsächlich FM und AM.

Frequenzmoduliert, amplitudenmoduliert wird die Trägerfrequenz eines 
Funksenders.
Wenn wir den Laser als selbsterregten Oszillator sehen, modulierst Du 
ihn mit ein- und ausschalten des Speisestromes ihn AM. Ebenfalls mit der 
Veränderung des Stromes.

> Ich dachte bei der Schaltung an eine Stromquelle die über einen MOSFET
> den Strom durch die Diode regelt. Die Rückkopplung des Reglers (im uC)
> wollte ich über einen Shunt machen. Mein derzeitiges Problem ist, dass
> ich noch nicht verstanden habe was mit Modulation gemeint ist.
Shunt könnte zumindest eine Überlastung vermeiden.
Hast Du Dir kommerzielle Schaltungen angeschaut? Warum so viele davon 
eine Photodiode für die Gegenkopplung verwenden?

Ciao
Wolfgang Horn

von Purzel H. (hacky)


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>Wenn wir den Laser als selbsterregten Oszillator sehen, modulierst Du
ihn mit ein- und ausschalten des Speisestromes ihn AM. Ebenfalls mit der
Veränderung des Stromes.

Ungenau. Der Laser sollte an der Laserschwelle gehalten werden, wenn man 
druntergeht wird das Timing schlecht. Man laesst den DC Strom fuer die 
Laserschwelle dauend fliessen und setzt die Pulse oben drauf.

von mr08b002 (Gast)


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Hi,

danke erst mal für eure Antworten.

> Hast Du Dir kommerzielle Schaltungen angeschaut? Warum so viele davon
> eine Photodiode für die Gegenkopplung verwenden?

Bei den Schaltungen die ich gesehen habe sind die Photodioden meist 
bereits im Laser eingebaut. Mein Laser hat allerdings keine Diode zur 
Steuerung der Laserleistung integriert. Deshalb dachte ich an den Shunt.

> Der Laser sollte an der Laserschwelle gehalten werden, wenn man
> druntergeht wird das Timing schlecht. Man laesst den DC Strom fuer die
> Laserschwelle dauend fliessen und setzt die Pulse oben drauf.

> Wenn wir den Laser als selbsterregten Oszillator sehen...

Sind die Pulse nur für den gepulsten Betrieb des Lasers notwendig oder 
benötigt man die Pulse um den Laser "zum Schwingen" zu bringen?

danke
michael

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, michael,

>> Wenn wir den Laser als selbsterregten Oszillator sehen...
>
> Sind die Pulse nur für den gepulsten Betrieb des Lasers notwendig oder
> benötigt man die Pulse um den Laser "zum Schwingen" zu bringen?

schau hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Laser

Ciao
Wolfgang Horn

von MaWin (Gast)


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> Den Zusammenhang mit dem Laser hab ich aber nicht verstanden

Ein-/Auschalten des Lichtstrahls.
Ganz langsam, dann heisst es ein-/ausschalten.
Schneller damit es im Prinzip an aussieht aber ein Empfänger es von 
Sonnenlicht unterscheiden kann, z.B. 36kHz, dann ist es 
Amplitudenmodulation, das kann jeder Laser aber nicht jedes Lasermodul 
weil die Elektronik mancher Module nur langsam den Strom regeln können,
falls also der Laser in einem Modul mit Elektronik ist muss diese
eine Modulation erlauben.
Superschnell um Daten übertragen zu können, dabei wird der Laser
ganz knapp unter dem Strom betrieben der zum Lasern notwendig ist
und nur kurz über diese Schwelle angehoben, das ist dann also
schwierig und geht mit simpler Stromregelung nicht mehr, man
braucht ICs oder aufwändigere Platinen.

> Sind die Pulse nur für den gepulsten Betrieb des Lasers notwendig

Nein.

Er ist dann nur dauernd an (Dauerstrich),
das darf man aber nicht bei jedem Laser machen (Kühlprobleme)
aber ich nehme an, du verwendetst dauerstrichfeste Halbleiterlaser.

Deine Schaltung, Strom durch Shunt, mit uC messen, per Software dann die 
Gate-Spannung zum MOSFET vorzugeben, ist grober Unfug. Ein Laser ist 
bereits nach Nanosekunden Überstrom defekt, denn wenn er lasert, steigt 
die Energie exponentiell und bei zu viel brennt er sich die Spiegel weg.

Man verwendet die im (Halbleiter)laser eingebaute Photodiode zur 
Regelung und regelt nicht den Strom sondern die Helligkeit 
(Lichtleistung).

Blöderweise ist im Datenblatt (falls du überhaupt eines hast) nicht 
exakt definiert welcher Strom der Photodiode zur Laserleitung gehört, 
z.B. (z.B. 100uA ergibt 1mW Laserlicht), die Datenblattangaben schwanken 
stärker, als man die Diode überöasten darf.

Also hat man das Problem, daß man nicht weiß, auf welchen 
Photodiodenstrom man den Rehler festlegen soll, man muß ihn einstelle, 
und zwar nach der LICHTLEISTUNG. Und damit hast du ein Problem, denn die 
kannst du nicht messen. Man bräuchte ein Laser-Power-Meter, und die sind 
dir vermutlich zu teuer.

Alsso hat man als Bastler nur 3 Möglichkeiten:

1. Man kauft eine Photodiode, lässt einen Laser bekannter Leistung 
seinen komplettehn Strahl draufscheinen, und misst den Photostrom. Dann 
kommt dein neuer Laser, den du so langsam aufdrehst, bis sein Strahl auf 
der Photodiode denselben Strom erzeugt,. Blöderweise ist das mechanisch 
vom Einfallswinkel abhängig, also braucht man eine Vorrichtung, die 
beide zueinander winkelig hält.

2. Wenn man die Laserdiode ausbaut, misst man im hoffentlich nich 
funktionierenden Gerät den Photodiodenstrom (meist durch Spannungsabfall 
an einem vorhandenen WIderstand) und abut dann seine Schaltung so, daß 
sie auch diesen Photostrom zulässt.

3. Man betreibt die Laserdiode deutlich unter ihren Maximalwerten, so 
daß auch bei maximaler Toleranz des angegebenen Photostroms unter 
ungünstigten Temperaturen der maximal zulässige Lichtleistung nicht 
überschritten wird. Wenn man dabei nicht den Photostrom, sondern nur den 
Laserstrom vorgeben will, dann muß man noch weiter unter der 
Maximalleistung bleiben. So machen es die chinesischen 
Billiglaserpointer "maximal 1mW, real 0.1mW", die dann manchmal nur noch 
eine rote LED sind, was auch egal ist, weil die meisten Kinder die nicht 
wissen was Speckles sind das sowieso nicht merken.

Daher kauft man besser keine rohen Laser sondern gibt das Extra Geld für 
ein Lasermodul aus, bei dem ist der Photostrom für die angegebene 
Lichtleistung schon korrekt einstellt, nur braucht man dann eben 
spezielle (teurere) modulierbare Module (mit extra Modulationseingang 
oder superschneller Regelelektronik damit man die Versorgungsspannung 
modulieren kann) wenn man nicht nur Dauerstrich haben will, sondern z.B. 
Lichtschranken aufbauen will wo ein Empfänger das Laserlicht detektieren 
soll.

Rohe Laserdioden sind nämlich bei den meisten Anfängern schon vor 
Benutzung kaputt.

von mr08b002 (Gast)


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> Man verwendet die im (Halbleiter)laser eingebaute Photodiode zur
> Regelung und regelt nicht den Strom sondern die Helligkeit
> (Lichtleistung).

Dass man Laserdioden üblicherweise mithilfe der eingebauten Photodiode 
regelt konnte ich schon in Erfahrung bringen. Allerdings hat mein Laser 
keine Photodiode eingebaut. (ich konnte die Pinbelegung des Lasers 
finden und dort ist der dritte Pin des Lasers mit "not connected" 
angegeben). Deshalb bin ich ja erst auf die Idee mit einem Shunt 
gekommen.

> Deine Schaltung, Strom durch Shunt, mit uC messen, per Software dann die
> Gate-Spannung zum MOSFET vorzugeben, ist grober Unfug. Ein Laser ist
> bereits nach Nanosekunden Überstrom defekt, denn wenn er lasert, steigt
> die Energie exponentiell und bei zu viel brennt er sich die Spiegel weg.

Gibt es denn keine Möglichkeit eine Laserdiode ohne Photodiode zu 
regeln? Ich dachte da evtl. an eine Drossel die dafür sorgt, dass keine 
schnellen Überströme zur Laserdiode gelangen. Diese könnte man ja so 
dimensionieren, dass der Strom nur so langsam ansteigt, dass es der 
Regler wieder schafft die Störung auszuregeln, oder?

mfg

von MaWin (Gast)


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> Gibt es denn keine Möglichkeit eine Laserdiode
> ohne Photodiode zu regeln?

Du kannst vor die Laserdiode einen Strahlteiler bauen,
so daß ein Teil des Strahls auf eine Photodiode fällt.


Da hast du dur wohl das allerbilligste vom billigen zugelegt,


Ohne Photodiode kannst du den Laser nicht regeln. Du kannst
nur einen Strom durchlassen der so weit unter dem möglichen
bliebt bleibt, daß du sie auch bei steigender Temperatur oder
anderer Spannung nicht beschädigst.

Dabei hilft dir der Maximalstrom aus dem Datenblatt nicht
wirklich weiter, er sagt nicht aus wie viel Strom maximal
durch die Diode fliessen darf ohne sie zu beschädigen,
sondern wie viel Strom maximal notwendig ist, damit die Diode
mit ihrer Nennleistung lasert - normalerweise ist dazu viel
weniger notwendig und beim angegebenen Maximalstrom die
Diode schon lange kaputt.

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