Natriumhydroxid sollte ja nach dem Ansetzen nicht lange aufbewahrt werden, da es sehr schnell CO2 bindet und sich das NaOH zu NaHCO3 umwandelt. Da nach dem Entwickeln einer Platine in 100ml Lauge das zeug noch längst nicht aufgebraucht ist, wäre meine Frage, ob man das dann verschlossen lagern kann. Oder wenn nicht, ist es besser ich 1000ml fertig anzusetzen, in einer Flasche lagern und das verbrauchte wegzukippen? Wie sieht das mit NaPS aus? Ich habe vor langer Zeit in ca. 200ml eine Platine geätzt (200g/1000ml). Das habe ich zu lange stehen lassen, dass das Wasser weg war und nur Kristalle übrig blieben: Wenig blaue Kristalle und viele weiße. Das zeigte mir, dass das Zeug noch nicht aufgebraucht ist, da es ja erst blau wird, wenn es Cu bindet. Jetzt habe ich die Kristalle erneut gelöst und hatte große Schwierigkeiten mit dem Ätzen. Woran kann das gelegen haben? Ich hatte bei 50°C fast keine Ätzwirkung.
In möglichst randvoller verschlossener Flasche hält sich NaOH sehr lange. Habe gestern Platinen entwickelt mit monatealter benutzter Lösung, ging einwandfrei. Offen stehen lassen geht jedenfalls auf keinen Fall da ist das binnen kurzem verdorben. Für NaPS wird wohl das gleiche gelten. Nehme das Zeug allerdings nicht, ist mir zu umständlich, benutze lieber H2O2 und HCL.
>Das zeigte mir, dass das Zeug >noch nicht aufgebraucht ist, da es ja erst blau wird, wenn es Cu bindet. >Jetzt habe ich die Kristalle erneut gelöst und hatte große >Schwierigkeiten mit dem Ätzen. Woran kann das gelegen haben? Ich hatte >bei 50°C fast keine Ätzwirkung. War eben anscheinend doch aufgebraucht. Deine "Regel" mit dem "wenns nicht ganz blau ist, ist es noch nicht aufgebraucht" ist falsch. Es entsteht beim Ätzen blaues Kupfersulfat, das ist richtig, aber auch farblose Kristalle von Natriumsulfat; wenn ich das richtig sehe min. doppelt soviel wie Kupfersulfat (je 2 NaPS-Moleküle müssen zerfallen um ein Kupferatom zu oxidieren). Insofern sagt das Vorhandensein farbloser Kristalle nichts über den Zustand der Lösung aus!
Aber was passiert denn mit einer NaPS Lösung an der Luft? CO2 bindet sie ja nicht wie es NsOH macht. Es wird aber ein Gas frei. Was bildet sich da? Ist das auch der Gund, warum die Lösung mit der Zeit abstumpft?
Das "Geheimnis" der Ätzwirkung von NaPS ist die Oxidation des metallischen Kupfers zu löslichen Kupferionen. Statt Kupfer kann auch einiges andere oxidiert werden z.B. Staub der in die Lösung fällt oder verschleppte Reste Fotolack. Man kann also davon ausgehen, dass deine NaPS-Lösung mit der Zeit in Natriumsulfat und Sauerstoff zerfallen ist.
NaPS enthält genauso wie Wasserstoffperoxid die Peroxo (-O-O-) Gruppe. In wässriger Lösung ist diese eigentlich immer unstabil; sie neigt dazu oxidierbaren Stoffen (Staub, Schmutz) Elektronen zu entreissen und damit zu gasförmigem Sauerstoff zu zerfallen.
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