Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik IGBT und MOSFET parallel zwecks Geschwindigkeit


von schöfferhofer (Gast)


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Ich überlege gerade, inwieweit folgendes Sinn machen kann:

IGBT's schalten vergleichsweise langsam, haben aber bei hohen Strömen 
Vorteile. MOSFETs sind flott, haben aber entsprechend bei hohen Strömen 
Nachteile.

Wen man nun beide parallelschaltet, und jeweils für die Anstiegszeit des 
IGBT den MOSFET mit anschaltet und für die Abfallzeit (Tail) des IGBT 
den IGBT entsprechend früher ausschaltet und für die Tailzeit (z.B. 
500ns) den Mosfet verzögert ausschaltet, dann sollte man doch bis auf 
den Ansteueraufwand die Vorteile beider Teile vereint haben können. 
Sagen wir mal bei 250kHz - also bei entsprechenden IGBT's üblicherweise 
ausserhalb derer Spezifikation. Dadurch, dass der Mosfet immer nur die 
kurze Tailzeit die Last trägt, sollte er dies zumindest thermisch 
abfedern können.

Ist da ein Denkfehler (ausser dem Aufwand)?
Kennt jemand zu dem Prinzip eventuell Links? Meine Suche in Google 
konnte ich nicht richtig eingrenzen - da passt nichts.

Grüsse

von Falk B. (falk)


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@  schöfferhofer (Gast)

>IGBT's schalten vergleichsweise langsam, haben aber bei hohen Strömen
>Vorteile.

Nö, hohen Spannungen über 250V.

> MOSFETs sind flott, haben aber entsprechend bei hohen Strömen
> Nachteile.

Nö.

>den Ansteueraufwand die Vorteile beider Teile vereint haben können.

Glaub ich so einfach nicht.

http://www.mikrocontroller.net/articles/Transistor#Wann_setzt_man_einen_MOSFET.2C_Bipolartransistor.2C_IGBT_oder_Thyristor_ein_.3F

MfG
Falk

von schöfferhofer (Gast)


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OK - ich muss den Anwendungsfall konkretisieren: Solid State Tesla Coil 
in Dual Resonance Betrieb.
250kHz für 40us an, dann 20ms aus (also sehr kleiner Dutycycle).
50A
400V

MOSFET IXFH 16N50P
Pv = I²*R_DS-ON
R_DS-ON=0.4Ohm
toff+tfall=70+22=92ns

IGBT HGTG20N60B3D
Pv = I*U. U ca 2V.
td(off)+tfall =220+140=360ns

Der Einfachheit halber betrachte ich jetzt mal nur die 
Ausschaltsituation:
Halbe Periodendauer=2us. Annahme, der IGBT wird nach 1600ns 
ausgeschaltet, d.h. 400ns vor Ende der Rechteckhalbwelle.

Verlustleistung MOSFET: 40 (halbwellen)* 50A*50A*0,4Ohm =40kW für 200ns 
(Annahme, der IGBT ist noch an für ca. 200ns, d.h. der MOSFET muss nur 
ca. 200ns leiten. Dann noch während der Fallzeit ca. 40*200V*50A=400kW 
für 22ns. Also kleiner 1Watt im Mittel. Alles sehr grob natürlich (bin 
kein Elektroniker).

Oder hab ich mich hier jetzt irgendwo gnadenlos vertan?

Grüsse

von Mario (Gast)


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von schöfferhofer (Gast)


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Danke!

von Dan M. (luizaranha)


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Servus,

die Parallelschaltung von Mosfet, IGBT is ziemlich interessant. Die 
Ausschaltverluste werden dadurch auf jeden Fall gesenkt.
Ich kenne dafür zwei Moden: 1.) Schalte IGBT und Mosfet gleichzeitig ein 
und MOSFET verzögert aus, so dass dieser die Ausschaltverluste 
übernimmt.
2.) Schalte den Mosfet nur zur Ausschaltentlastung ein.

von Fralla (Gast)


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ganz Allgemein:
IGBTS haben mehr Schaltverluste, bei hohem Strom weniger 
einschaltverluste da sie linear zunemen.

Mosfets schalten sehr schnell und vergleichsweis Verlustarm, 
Leitverluste nehmen quadratisch zu.

Doch parallel vereint die Vorteile nicht so einfach. Denn wenn der IGBT 
den Strom übernimmt (sonst brächte man ihn gar nicht parallelschalten) 
produziert dieser Einschaltverluste (wenn resonant geschaltet wenigert) 
aber beim Abschalten trotzdem Tailstrom da der Strom auf den Fet 
kommutiern muss. Dabei kann es dan ordenlich schwingen


Man kann Mosfet und Bipolartransistor aber in Serie Schalten und 
erreicht damit eine Ersparnis der Schaltverluste.

Vorteil ist, das der Fet nur ca 20V sperren muss. Der Fet macht bei 
abschalten auf. damit fließt der restliche Strom im Transistor durch die 
Basis weiter und räumt ihn mit dem Laststrom blitzschnell aus.

Kann insbesondere dann einsetzen wenn hohe Spannung und kleiner Strom 
mit hoher frequenz zu schalten sind.
Nehmen wird an man bau einen Flyback (so welcher ein 1200V Bauteil 
benötigt möchte hoch so 100Khz takten. Mosfet hat zuviel Widerstand und 
IGBT ist zu langsam. Da bietet es sich an einen Mosfet und Transistor in 
Serie zu Schalten.
Gibts übrigens in einem Chip aka. ESBT.


In den 80ern baute man soetwas. Doch dann kam der IGBT und verdrängte 
dieses Konzept. Mit jetztigen Mosfets und BJT wirds vielleicht mal was.
ST baut ESBT 2,2kV jedoch nur für keine Leistungen, für Hilfsnetzteile 
in 690VAC Netzten Hilfreich, für mehr noch nicht da die dinger einfach 
keinen Strom können.

MFG Fralla

von schöfferhofer (Gast)


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Dan,danke. Im gegebenen Fall wäre das Mode 2.

Fralla - verstehe (oder glaube zu verstehen). In meinem Anwendungsfall 
geht es jedoch um extreme Ströme (jenseits des Data sheet peek Stroms) 
für relativ kurze Zeit, da ja bei sogenannten DRSSTC's im Resonanzfall 
quasi ein Kurzschluss entsteht.
Die Bemerkungen hinsichtlich Kommutierung des Tailstroms muss ich noch 
verarbeiten. Würde der Tailstrom hier nicht sehr viel schneller abfallen 
wie ohne FET? Der widerstand durch den FET wäre ja nach kürzester Zeit 
kleiner als durch den sinkenden Tailstrom des IGBT, oder?

Danke.

Grüsse

von Schöffenhofer (Gast)


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Ok - Abwandlung des ganzen: Langsamer Leistungsstarker Igbt kombiniert 
mit ultraschnellem, leistungsschwächerem Igbt. Würde das i Quadrat Thema 
umgehen?

von Fralla (Gast)


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>Fralla - verstehe (oder glaube zu verstehen). In meinem Anwendungsfall
>geht es jedoch um extreme Ströme (jenseits des Data sheet peek Stroms)
>für relativ kurze Zeit, da ja bei sogenannten DRSSTC's im Resonanzfall
>quasi ein Kurzschluss entsteht.

Hallo! Genau in DRSSTC hab ich mal versucht durch Fets Schaltverluste zu 
reduzeiren damit ich mit eine Coil für größer 100kHz bauen kann ohne 
Interrupterrate zu senken. Der Mosfet war aufgrund seines quadratischen 
verhaltens nicht fähig die Ströme wenn auch nur kurt zu führen. Hatte da 
660A Primästrom was auf einem 45m Coolmos nicht gutgeht.

Daher ist mein Ansatz jetzt eine Multiphasenansteuerung der Coil (teuer 
da Brücke mehrfach) oder ein aktives Entlastungsnetzwerk.

>Ok - Abwandlung des ganzen: Langsamer Leistungsstarker Igbt kombiniert
>mit ultraschnellem, leistungsschwächerem Igbt. Würde das i Quadrat Thema
>umgehen?
Dann gibts eh keine quadratischen Verluste. In inudstriellen Anwedungen 
wie Frequenzumrichter, zb in Mittelspannungsumrichtern, vermendet man 
dann gleich akrive Entlastungsnetzwerke. Denn wenn schon die Mühe einer 
extra Ansteuerung, dann kann man den kleinen, schnellen IGBT(in dem Fall 
auch Fet) zum aktiven Schalten eines Entlastungsnetzwerks verwenden. Zb 
um eine Kapazität (zu dV/dt begrenzen beim Abschalten) vor dem 
Einschalten zu entladen oder die Energie einer Drossel zur 
Stromanstiegsbegrenzung aktiv verlustarm abzuführen.

MFG

von Jens Kerrinnes (Gast)


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Bei einer DRSSTC braucht man sich gar keine gedanken über Ein und 
Ausschaltverluste machen, denn der IGBT schaltet nur im 
Stromnulldurchgang (LC-Reihenschwingkreis). Wobei das natürlich nur, 
wenn man ein Primär-Strom Feedback verwendet. Alles andere ist eh 
pfusch, und tötet über kurz oder lang jeden IGBT da ist das Problem aber 
auch mehr die Spannung, denn wenn der IGBT unter "Dampf" abschaltet, 
dann gibts ganz böse Transienten.

Deswegen muss man immer dafür sorge tragen das das gesamt delay der 
Treiberanordnung möglichst gering bleibt. Denn da kommt auch wieder das 
nächste Problem. Die Body-Diode wird leitend, bevor der IGBT den Strom 
übernimmt. Dann zwingt man die Diode in den Recovery und es fließt für 
einen kurzen Moment ein großer Strom intern im IGBT-Modul.

Wenn es hin zu größeren IGBTs geht (Langsamer) dann kommt man nicht 
umher den Nulldurchgang vorzuberechnen. In unserer neuen DRSSTC machen 
wir das mit einem FPGA.

von Fralla (Gast)


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Ich lasse extra auf die Leitende Diode Schalten, da die gesammte 
Kapazität im IGBT dann schon entladen ist.
Dafür muss man ganz ganz leicht im Induktiven Bereich bleiben. Also kurz 
vor dem Nulldurchgang asuschalten die Verluste halten sich gering da nur 
wenige A fließen. Kapazitäten des oberen und unteren IGBT laden um, die 
schnelle integrierte Diode (ist kann keine langsame Bodydiode) beginnt 
kurz zu leiten, kurz darauf wird der IGBT mit Null Spannung 
eingeschaltet.

Mit den herkömmlichen primärfeedbacks wird erst im oder nach den 
Nulldurchgang geschaltet. Und knallen auf die volle Spannung. Die IGBTs 
Schalten jedoch selbst weich aus bis die Diode leitet, und dann passiert 
das schlimmere, der andere Brückenzweig schaltet auf leitende Diode 
womit der Strom extrem schnell auf den gegenüberliegenden Schalter 
kommutieren muss, was extreme recoveryströme durch die Brücke fließen 
lässt.

MFG

von schöfferhofer (Gast)


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OK, ich sehe, ich bin auf 2 Erfahrene im Umgang mit DRSSTC's gestossen. 
Danke für Eure Beiträge. Den Ansatz paralle MOSFETs verwerfe ich also - 
die parallelen, schnellen IGBT's finde ich noch interessant.

Allerdings bin ich nicht ganz sicher, ob wir genau über den gleichen 
Aspekt sprechen. Vielleicht erst noch ein paar Info's - zur Zeit nutze 
ich im zugegebenermassen üblen Aufbau eine Abwandlung der Steve Ward 
Ansteuerung (welche von den Zeiten schon ok sein sollte), zusammen mit 
einer Prediktor Schaltung von CTC-Labs. Ich schätze mal, Ihr kennt die.

Für den Fall, dass Ihr das nicht eh schon wisst - dieser Prediktor 
erreicht über eine dem an der Primärspule abnehmenden Current 
Transformer nachgeschalteten, kleinen Induktivität ein Vorauseilen des 
Feedbacksignals um ca. eine 4-tel Periode. Damit kann man ja relativ gut 
leicht vorauseilend den IGBT abschalten. FPGA ist natürlich schon die 
höhere Kunst. Demnächst möchte ich einmal den neuen Universal Driver 2 
von Steve Ward nachbauen, der eventuelle Schwachstellen meines Aufbaus 
beseitigen sollte.

Die oben genannten HGTG20N60B3D sind ja schon recht flott. Dennoch denke 
ich, dass sie bei den genannten 250kHz zu langsam sind - das ist 
eigentlich der Punkt, auf den ich abziele. Da ich keine neue 
Sekundärspule mit kleinerer Resonanzfrequenz wickeln kann, muss ich auf 
andere Art versuchen, die Verluste zu minimieren. Jens, das ist dann ja 
auch das Problem - durch die Langsamkeit wird eben nicht genau genug im 
Nulldurchgang der Resonanz abgeschaltet, sondern eben etwas vorher und 
etwas nachher. Ausserdem haben wir ja 2 Frequenzen

Fralla - zu den Entlastungsnetzwerken, das ist das gleiche wie aktive 
Snubber?

Mal sehen, was ich dazu finde. Würden diese nicht im wesentlichen im 
hart schaltenden Betrieb ihre Anwendung finden? (Nun gut, letztendlich 
schaltet ein zu langsamer Igbt natürlich auch zu kurz).

Vermutlich ist das jetzt alles zu aufwendig, und der Kauf 
schnellstmöglicher IGBT's wäre wohl der bessere Ansatz. Aber es ist halt 
auch technisch interessant, hierüber zu reflektieren.

Wenn Ihr noch weitere Aspekte/Links habt, bitte gerne rüberschieben!

von Fralla (Gast)


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>zusammen mit einer Prediktor Schaltung von CTC-Labs. Ich schätze mal, Ihr >kennt 
die.
Ja diese Schaltung ist schon ok. Kann abe nur auf eine Frequenz ideal 
abgestimmt werden. Die Zeit die der Schaltpunkt vorauseilt ist 
Frequenzabhängig. Und wie bekannt ist ändert sich die Frequenz (bei 
langen Streamern, Groundstrikes, etc).
Mein Ansatz ist es, wie es andere auch machen, eine PLL auf die Frequenz 
zu Synchronisieren und dann möglichst kurz vor dem Nulldurchgang 
abzuschalten und den Schaltknoten durch den restlichen Strom von selbst 
umschwingen zu lassen.
Problem ist das bei jedem Burst die PLL einschwingen muss, also soll das 
ganze Digital realisiert werden. Problem ist ja auch das sich die 
Frequenz auch innerhalb des Bursts ändert. Eventuel die Schaltzeitpunkte 
in einem Art Kennfeld speichern welches angelerent wird. So wie der LTFT 
(Long Term Fuel Trimm), was jedes Ottomotorsteuergerät bei der 
Lambdaregelung macht. SInd einfach nur Gedanken und praktisch vielleicht 
unnötig....

>Fralla - zu den Entlastungsnetzwerken, das ist das gleiche wie aktive
>Snubber?
Ja eigentlich schon, beides kann aktiv und passiv ausgeführt sein, von 
der Systematik Verlustbehaftet oder nicht, die Spannnungs- oder 
Stroamanstiegsgeschwindigkeit begrenzen, Dämpfen (Verluste) oder Clampen 
(begrenzen)

>Würden diese nicht im wesentlichen im
>hart schaltenden Betrieb ihre Anwendung finden?
Es ist schwierig bis unmöglich in einem Resoanten Netzwerk ohne hilfe 
ZVS bei Einschalen und ZCS beim Ausschalten zu erreichen

Eines davon kann natürlich geschehen, das weitere durch exterene 
Netzwerke.
Bsb.: den Strom natürlich (dh ohne hohe Stromseilheit welche Rcovery 
oder Tailstrom verursacht) abkommutieren lassen, den anderen Schalter in 
der Brücke durch einen weiteren kleinen, schnellen Schalter ZVS 
einzuschalten.

>Vermutlich ist das jetzt alles zu aufwendig, und der Kauf
>schnellstmöglicher IGBT's wäre wohl der bessere Ansatz
So passiert es in der Industrie auch oft, es werden komplex 
Entlastungsnetzwerke entwicklet, getestet bis die nächste IGBT 
gerneration kommt und die Performance übertrifft...

Ich versuche auch nur aus Hobby die maximale Leistung aus einem IGBT zu 
quetschen, ein mit einem größeren wäre alles einfacher.
Andereseits will man DRSSTC ja um die 100kHz betreiben, ist mit den 
großen Ziegln schwer. Da wäre interleaving ein Ansatz, aber sehr sehr 
teuer.
NPT IGBTs lassen sich auch parallelschalten. Im Betrieb mit Normströmen 
in PFC, DC/DC ohne Probleme möglich. Allerdings haben die eher hohe 
Ucs,sat. Das parallelschalten funktioniert in DRSSTC, wo man ja oft 
Ströme die den im DB angegeben Maximalstrom um den Faktor 10 
überschreiten hat, meiner erfahrung nach nicht...

250kHz ist ja recht hoch. Da wirds einfach schwer einen IGBT zu finden 
den man zusätzlich fest mit Strom überlasten kann. Ist eigentlich zu 
hoch für IGBTs. Die SMPS-IGBT Serie von Fairchild ist für Frquenzen um 
die 200kHz gemacht, allerdings mit festen Stromderating (was ma ja 
wieder überfahren kann, aber hinderte A werdens wohl nicht)
Was willst du erreichen? Mehr Primärstrom? Höhere Interupterfrequenz?

Eventuell Lightspeed IGBT Serie von IXYS ansehen. Sind allerdings keine 
Stromwunder.
Neben NPT, PT gibts ja auch noch die Trenchmos(aka Fieldstop) Bauweise, 
zb: http://www.fairchildsemi.com/ds/FG/FGY75N60SMD.pdf allerdings sind 
die auch nicht so Überstromresistent wie PT IGBTs (Hab ich nur in einem 
Inverter geteste, nicht DRSSTC)

SO jetzt reichts genug Gedanken zu dem Thema...

MFG Fralla

von Schöfferhöfer (Gast)


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Fralla, super,danke. Bin inzwischen im Urlaubshotel angekommen, und dank 
Regen wird wohl reichlich zeit zum googlen bleiben.

Erste prio wird bei meiner Drsstc wohl erstmal die hohe Frequenz, und 
dann erst hoehere Stöme zu beherschen. Dazu wird jetzt erstmal der Ward 
UD2 Treiber aufgebaut - der erscheint gegenüber CTCs Schaltung doch noch 
etwas fortgeschrittener. Dann mal sehen, was damit aus der Standard igbt 
endstufe rauszuholen ist. Wenn das dann soweit passt, koennte ich 
versuchen, mit active snubber oder auch mit langsamen Igbt/schnellen 
Igbt Kombinationen zu optimieren. Alles mehr um des Spasses halber.

Jens, hast Du irgendwo Details zu Deiner fpga Lösung veröffentlicht?

Gruesse

von Jens Kerrinnes (Gast)


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@Fralla
Denke mal interleaving ist genau der richtige Ansatz für DRSSTCs mit 
noch höherer Frequenz, habe mal eine PDF über ein Skalierbaren Umrichter 
gelesen. Da ist das ganz schön beschrieben, einziger Haken ist das man 
noch Dioden in Reihe zu den IGBTs braucht, was die Verluste erhöht.

Wir haben hier noch einen ganzen Haufen 1800A Frequenzthyristoren 
liegen, da kam uns auch schon mal die Idee die Sequenziell zu feuern. 
Mit 10 Stück könnte man schon so 20Khz erreichen. Für die Umsetzung 
fehlt nur noch eine kleine Schaltung, die Strom für kurze Zeit über die 
Reihendioden schickt um die Freiwerdezeit zu verkürzen. Aber es würde 
ein ziemlich kompakter und robuster aufbau werden, da man alles zwischen 
Sammelschienen pressen könnte.

Die üblichen Predikterschaltungen lassen sich sinnvoll nicht nutzen. Als 
ich CTC letzens gesehen habe, haben wir das noch mal diskutiert. CTC 
baut ja mittlerweile Spulen gewerblich für Veranstaltungen etc. Die 
Predikterschaltungen lassen sich immer nur für einen Arbeitzspunkt genau 
einstellen, sobald sich an den Parametern was ändert, ist alles für die 
Katz. Daher stammt auch unsere Idee mit dem FPGA. Erste Tests sind sehr 
vielversprechend. Der FPGA hat Zugang zu jedem IGBT einzeln, kann jeden 
Strom und jede Spannung messen. Beim ersten einschalten fährt der FPGA 
einen Testzyklus. Jeder IGBT wird kurz eingeschaltet und der FPGA misst 
das Gesamtdelay und legt es ab. Dann wird der Schwingkreis ausgemessen 
und die Parameter davon abgelegt. Alles zusammen fließt dann in eine 
entsprechende Nullpunkt-Vorberechnung ein. Jeder IGBT verfügt über einen 
CPLD der die Totzeiten und die Überstromerkennung inkl. einem Soft-Aus 
macht. Später kommt noch ein Gbit Glasfaserlink hinzu, über den man sich 
live die kompletten Diagnosedaten anschauen kann.

von Schöfferhöfer (Gast)


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Hmm, vielleicht kann mich doch noch mal jemand über diesen interleaving 
Ansatz aufklären. Ich habe dazu zwar etwas im zusammenhang mit 
Solarwechselrichtern oder auch DC-DC gelesen, aber so richtig auf den 
Anwendungsfall übertragen kann ich nicht.

Meint das nun z.b. 2 Halbbrücken parallel, welche dann sequentiell 
angesteuert werden, um die Leistung zu verteilen
Oder
Diese Schaltung, bei der 4 Igbts übereinander sind, so wie hier in 
Figure 2:
http://www.power-mag.com/pdf/feature_pdf/1274178969_Microsemi_Feature_Layout_1.pdf

Die erstere könnte ich mir bei Drsstcs ja noch vorstellen, wobei der 
einzige Vorteil ja in der laengeren Pause läge. Die zweite kapiere ich 
nicht - zumindest nicht fuer Drsstcs mit hohen Frequenzen.

Grüsse

von Fralla (Gast)


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Der Zweite Schaltung ist ein einfaer NPC-Multilevelconverter wie er in 
extrem vielen Frequenzumrichtern für Mittelspannung eingesetzt wird, 
vorteil ist die veringerung der Sperrspannung da die Dioden immer auf 
den Kondensatormittelpunkt Clampen, hat aber nichts mit intereaving zu 
tun.

Gibt verschiednene Ansatzte für DRSSTC intervleaving, zb nimmt man drei 
Volbrücken. Die erste FB steuert die erste Vollwelle, die nächste FB die 
weitere Vollwelle, usw...

Das Prinzip ist nicht neu und wird bei Induktionöfen zum 
Oberflächenhärten (diese Brauchen klarerweise hohe Frequenz) mit 
hunderten kW seit vielen Jahren so gemacht. Damit auch für DRSSTC 
geeignet.

von Schöfferhöfer (Gast)


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Ok, danke. Hab ein paar schoene Beispiele gefunden. Sollte ja mit uC 
angesteuert nicht allzuviel Mehraufwand bedeuten, mal von der Arbeit 
abgesehen. Wenn der Winter kommt...

von Schöffenhofer (Gast)


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Zurueck zum ursprünglichen Thema - es scheint doch Sinn zu machen!

http://www.eetimes.com/electronics-news/4196940/MOSFET-Assisted-Soft-Switching-of-IGBTs-A-Re-Examination

Nochmal zur Erinnerung - es ging ja darum, vergleichsweise langsame 
Igbts bei hohen frequenzen zu verwenden, d.h. Trotz ZCS ist ein 
störender tail current eben nicht auszuschliessen. Bei Einschalten eines 
parallelen Mosfets nur während der fall time und current tail time 
muessten sich lt. obigen Artikels doch Vorteile ergeben. Zumindest 
solange der Mosfet während der ca. 200ns den Strom von 400-600A 
verkraftet.

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