Haltbarkeit von Organic Surface Protection (OSP)

[Nico (Gast)]

Hallo,

hat jemand Erfahrung mit OSP? Wir haben hier eine Lieferung bestückter 
Platinen bekommen welche OSP beschichtet sind (früher war alles 
Immersion Tin). Auf den Platinen gibt es jetzt aber einige Stellen die 
überhaupt nicht mit Zin bedeckt sind, man also das blanke Kupfer sehen 
kann. Zum Beispiel bei Spulen, deren Anschlüsse den Großteil der 
Lötpaste "angesogen" haben und die Kupferflächen dadurch teilweise frei 
liegen. Es gibt aber auch eine Stelle auf der keine Lötpaste aufgetragen 
wird, welche aber offen liegt um hier später eine sehr flache leitfähige 
Fläche zu haben.

Nach allem was ich gelesen habe scheint sich OSP ja bei über 150° im 
Lötprozess zu zersetzen, also dürfte es doch nach dem Löten überhaupt 
keinen Schutz der Flächen mehr geben, oder? Ich habe halt die 
Befürchtung das die offenen Stellen mit der Zeit oxidieren werden und es 
sowohl elektrische Probleme geben wird bzw das es einfach nur mies 
aussieht. Ich erinnere mich da nur an die Fälle bei der Seagate 
Dockstar: http://borderhack.com/?p=188 Wobei ich natürlich keine Ahnung 
habe ob die OSP behandelt waren oder nicht.

Danke
Nico

[Reinhard Kern (Gast)]

Hallo,

wir haben sowas mal vor vielen Jahren verwendet, es hat sich aber nicht 
bewährt. Der Schutzfilm ist ja nur einige Atomlagen dick und war von 
vornherein nur als temporärer Schutz gedacht in einer Inhouse-Fertigung, 
also für Stunden oder Tage bis die LP bestückt werden, längere 
Lagerfähigkeit war garnicht beabsichtigt.

Daran scheint sich auch nichts geändert zu haben, Zitat:
Diese sind zwar sehr preiswert, neigen aber unter normaler Atmosphäre 
stark zur Oxidation mit anschließenden Benetzungsproblemen.
Mehr lesen: http://evertiq.de/news/6916

Wahrscheinlich haben die Chinesen das wieder ausgegraben, weil es 
billiger nicht geht.

Gruss Reinhard