Hallo, ich habe ein kleines Verständnisproblem: und zwar bin ich gerade dabei ein OFDM Übertragungssystem in Matlab zu realisieren. Meine Frage bezieht sich auf den Empfänger, genauer auf die Kanalschätzung: Prinzipiell läuft es ja wie folgt: mein OFDM Symbol OFDM_Sym_tx wird über einen Multipath-Fading Kanal geschickt sowie mit AWGN Rauschen beaufschlagt, am Empfänger erhalte ich dann OFDM_Sym_rx. Daraus extrahiere ich dann an bestimmten Stellen (auf bestimmten Subcarriern) meine Pilotsymbole pilot_rx. Dasselbe mache ich (bzw habe ich am transmitter gemacht) für die gesendeten pilotsymbole pilot_tx. für meine kanalschätzung erhalte ich nun : H=pilot_rx/pilot_tx dann wird interpoliert für die subcarrier die zwischen den pilotsymbolen liegen und ich habe meine kanalschätzung für das ganze ofdm symbol. nun ist das berechnete 'H' ja nicht die eigentliche Kanalübertragungsfunktion, sondern die verrauschte 'H_schlange'. Jetzt hab ich gelesen es gibt den ansatz z.b. mithilfe eines wiener filters vor der interpolation von H_schlange erst noch das Rauschen herrauszurechnen um eine bessere schätzung der tatsächlichen übertragungsfunktion H zu erhalten. die frage ist nun wieso man das macht? wenn ich doch auch nur die verrauschte Übertragungsfuktion interpoliere hab ich doch gerade dann meinen kanal invertiert und kann eine schätzung der gesendeten daten aus den empfangenen vornehmen. d.h. mit pilot_rx/H_schlange=pilot_tx hab ich doch die verzerrungen durch den kanal komplett rückgängig gemacht oder? und daran angeschlossen noch eine 2te frage: hab ich es richtig verstanden das man bei ofdm keinen equalizer braucht da ja keine inter-symbol-interferenz auftritt(bei ausreichender Cyclic Prefix länge)? thx, das wiener_wuerstchen
Bin jetzt nicht so der Wiener-Experte, aber der Gag am Wiener ist ja,
dass er aufgrund des Wissens einer fehlenden Korrelation zwischen Signal
und Rauschen ein besseres Ergebnis für das Signal bekommt, als eine
"normale" Mittelung/Interpolation der gefundenen Kanalparameter.
Zum zweiten: Dem Wortsinne nach richtig, aber eigentlich hast du den
Equalizer dann eben nur implizit in den Frequenzbereich verschoben. So
ganz weg ist er von seiner Funktion her nicht ;)
> da ja keine inter-symbol-interferenz
Naja, aber das Fenster muss man auch erstmal finden, das ausschliesslich
aus dem einem Symbol besteht. AFAIK haben neuere OFDM-Empfänger auch im
Zeitbereich noch was Equalizer-artiges, um über das Guardintervall
hinausgehende Echos zu dämpfen, sodass ISI nicht gar so schlimm wird.
ja, stimm ich dir zu, FFT-Fenster-Positionierung ist nochmal ein ganz eigenes Kapitel... Zu meiner Simulation: Die Wiener Filter Koeffizienten berechne ich indem ich die Wiener Hopf Gleichung löse, also w_opt=Rxx^(-1)*Rxy wobei w_opt: Filterkoeffizienten,, Rxx^(-1) inverse der Autokorrelationsmatrix des verrauschten Signals, Rxy Autokorrelationsvektor zwischen unverrauschtem und verrauschtem Signal. zur korrekten Berechnung der Koeffizienten benötige ich dafür u.a. das unverrauschte Signal sowie die Rauschleistung. Beides habe ich am Empfänger ja nicht vorliegen, also muss ich es mir irgendwoanders herholen. Berechnung der Kreuzkorrelation ohne Benutzung des unverrauschten Signals habe ich hinbekommen, an der bestimmung der Rauschleistung haperts jetzt. Meine Idee war das ich ja auf der Hauptdiagonalen der AK-Matrix Rxx die Signalleistung + Rauschleistung stehen hab. (für awgn rauschen gilt ja Autokorrelationsmatrix ist varianz*einheitsmatrix) Wenn ich also eins von beiden finde habe ich automatisch das andere. Da die Signalenergie aber auch nicht gegeben ist (nur die des Verrauschten Signals) trete ich momentan auf der stelle... falls da jemand also einen Denkanstoss hat....her damit! :) Zum Verständnis: mit 'Signal' beziehe ich mich hier immer auf die Kanalübertragungsfunktion! Ziel ist es diese zu entrauschen um eine stabile Schätzung für die Interpolation im OFDM Time/Frequency Grid zu erhalten...
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