Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schmitt Trigger diskret, wie funktionierts?


von willVerstehen (Gast)


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Hi, ich versuch mal so zum Spaß Schaltungen mit Transistoren zu 
verstehen.

Mir ist die diskrete Schaltung des Schmitt-Triggers aber ein Rätsel.

Ich versuchs mal.

Wenn man R7 auf Masse legt, sperrt der Transistor T1, also fließt der 
Strom über R2,R4,R5 und steuert den Transistor T2 durch.
Jetzt leitet T2,  die Leuchtdiode leuchtet, da ein Strom über R6,D1, der 
CE-Strecke von T2 und R3 fließen kann.
Dreht man jetzt das Potentiometer gegen die 9V, erreicht man irgendwann 
eine großgenuge Spannung um T1 durchzusteuern. Dies schließt den Strom, 
der über R4 und R5 fließt kurz, T2 sperrt.

Passt das so?

Mir sind aber eigentlich einige Dinge nicht klar.

Was sorgt genau für die Hysterese, T1 steuert ja durch, sobald der 
Basisstrom groß genug ist, demzufolge hätte ich doch gar keine 
Hysterese.

Wozu ist eigentlich R5 da?
Zum Stabilisieren der Spannung?


Berechnung der Schaltschwellen?

Einschaltvorgang:

T1 muss ja sperren, also muss der Basisstrom zurückgehen, soweit, bis 
die 0,7V an der Diode nicht mehr abfallen?

Also müsste R7, doch auf unter 700 Ohm bezogen auf Masse zurückgehen, 
also müssten etwa 9,3V an R7 abfallen.
Die 100 Ohm von R3 sind ja keine große Geschichte im Vergleich zu R1, 
deshalb kann man auf ihn in der Rechnung ja eigentlich verzichten?


Sorry für die blöden Fragen :-(

Trotzdem würde ich mich über ein paar aufklärende Worte sehr freuen

Viele Grüße an alle Elektronikfans

von ArnoR (Gast)


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Die Hysterese entsteht duch die gekoppelten Emitter. Sobald T1 zu leiten 
beginnt, sinkt der Strom durch T2 und damit sinkt auch die Spannung an 
R3. Dies führt zu einer steigenden Ube an T1, der dadurch weiter 
aufsteuert, T2 weiter sperrt usw.

von MaWin (Gast)


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> Was sorgt genau für die Hysterese,

R3

> Wozu ist eigentlich R5 da?

Ub von T2 darf nur ein Teil von
Versorgungsspannung-U(R2) sein.


Klassischer Differenzverstärker:

       T1 |     | T2
input ---|<     >|--
          |E   E|
          +--+--+
             |
             R3
             |

Die Eingangsspannung des einem wird aus dem Ausgang
des anderen abgeleitet:

          |     |
         R2     |
          |     |
        k +-----)---+
          |     |   |
          |     |   R4
       T1 |     |   |
input ---|<     >|--+ b
          |E   E|   |
          +--+--+   |
             |      |
             R3     R5
             |      |

Angenommen bisher war beides stabil und T1 und T2
liessen genau denselben Strom durch weil ihre
Baisspannung exakt gleich war und die Emitterspannung
sowieso genau gleich ist.

Wenn nun input ein klein bischen an Spannung zulegt,
fliesst mehr Strom durch T1, mehr Strom durch R2,
damit sinkt die Spannung an k und folgerichtig
auch die Spanung an b wodurch T2 an Basisspannung
verliert wodurch er weniger Strom durchlässt und
die Spannung über R3 fällt was T1
bei gleicher Eingangsspannung etwas mehr UBE gibt
also etwas weiter aufsteuert also noch mehr Strom
durch T1, noch mehr Strom durch R2, noch weniger
Spannung an k, noch weniger Spannung an b und T2
regelt noch weiter runter. Es ist ein sich selbst
verstärkender Effekt so bald die Differenzschaltung
aus dem Gleichgewicht kommt. Geboren ist der
Schmitt-Trigger.

Leider wird er in der Literatur immer blöd
aufgezeichnet so daß man das long tailed pair
nicht sieht.

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