Trafo Sättigung - Verständnisfrage

[Lukas (Gast)]

Hallo,
ich habe grad ein Verständnisproblem beim transformator:

Es heißt:
Damit beim belasteten Trafo ein Strom aus der Sekundärseite entnommen 
wird baut sich ein Gegenfluss auf. Damit der Gesamtfluss konstant 
bleibt, muss der Primärstrom ansteigen.

Soweit ok.

Bei idealer Kopplung: Wäre der Gegenfluss genauso groß wie der 
Hauptfluss? D.h. Phi1 = -Phi2 => Phigesamt = 0 ?

D.h. bei idealer Kopplung gibt es keine Sättigung, wenn ich den Trafo 
belaste?


Das würde aber nicht mit der Formel U = 4,44  Bdach  A * f 
zusammenpassen. Hier ist je nach Spannung der Fluss größer, die Grenze 
ist also durch die elektrischen Parameter festgelegt, also egal ob der 
Trafo belastet oder unbelastet ist....

[U. B. (Gast)]

Das Missverständniss ist kaum aus der Welt zu bekommen:

Betrachtet man den unbelasteten Transformator, hängt es
( natürlich auch ) von der Dimensionierung der Primärwicklung ab.

Wird bei diesem Transformator die Primärspannung erhöht, geht er
stärker in die Sättigung.
( Der gleiche Effekt ergäbe sich, wenn "weniger Eisen" oder weniger 
Primärwindungen vorhanden wären. )

Das Sättigung setzt nicht völlig abrupt ein, sondern sie steigt abhängig 
von der Magnetisierungskennlinie ca. quadratisch mit der Primärspannung.
Der ( Leerlauf-) Primärstrom wächst ebenfalls und bekommt stärkere 
Oberschwingungen.

Belastet man nun den Transformator, geht die Sättigung sogar zurück, und 
zwar umso mehr, je kleiner und damit "weicher" der Transformator ist
( Sehr grosse Energietrafos wiederum sind wg. der Streuung auch etwas 
weicher als mittelgosse ).

Das erkennt man aus dem Ersatzschaltbild:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Transformator_Kettenschaltung.png&filetimestamp=20090801074936

Fliesst mehr Sekundärstrom, fällt an Lσ1 und R1 mehr Spannung ab, die 
Hauptinduktivität Lh1 wird dann weniger ausgesteuert.