Forum: HF, Funk und Felder Mittelwellensender - Simulation in LTSpice und Realität


von Tom (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe seit einigen Tagen ein Problem... und glaube ich brauche jetzt 
mal den "Schubs" in die richtige Richtung.

Ausgangssituation:
Ich bin elektronisch nur mit hobbymässigen Grundkenntnissen gesegnet und 
habe diesbezüglich keine Ausbildung. Habe jetzt aber mal richtig Lust 
gehabt, etwas zu basteln um meinen Erfahrungshorizont zu erweitern. Also 
einmal in der spärlichen Bastelkiste gewühlt und überlegt, was man 
daraus machen könnte. (Das vorweg bzgl. der vielleicht ungewöhnlichen 
Bauteilauswahl)

Die Herausforderung sollte nun ein AM-modulierter 
Mittelwellen-Oszillator werden... Nichts optimiertes...sondern rein ein 
"Proof of Concept" mit den bereits vorhandenen Bauteilen.

Also als erstes mal mit LTSpice die minimalistische Schaltung 
zusammengestellt und simuliert. Siehe da, es geht. Zwar mit schwachem 
Modulationsgrad... aber das war egal.

Startschuss für den Aufbau auf dem Breadboard. Als NF-Quelle diente mir 
hier der Kopfhörerausgang der PC-Aktivboxen. Dann der große 
Augenblick... MW-Radio daneben gestellt und "meinen Sender" gesucht. Ca 
100kHz unter der theoretischen Frequenz war er dann auch. Auch die 
Modulation war natürlich leise, aber sauber.

Und jetzt kommt das, was ich noch nicht verstehe: In der Simulation war 
am Antennenausgang eine viel höhere Spannung (ca. 24 Vpp). In der real 
aufgebauten Schaltung habe ich aber nur ca 200 mVpp mit dem Oszi 
gemessen. Das Signal sah auch gut (so wie theoretisch erwartet) aus... 
nur die Spannung war viel geringer als in der Simulation.

Wo stimmt meine Simualation nicht mit der Realität überein ?
Ich habe bislang noch nichts gefunden, was eine Abweichung in dieser 
Größenordnung erklären könnte.

Gruß
Tom

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Tom

Mir fallen da spontan folgende Unterschiede zwischen Simulation und 
Versuchsaufbau auf:

- Fehlender Blockkondensator

- Belastung durch die Antenne

- Modell der Induktivität (Fastron HBCC)
L  = 10 µH
Rs = 0.22 Ohm
Fr = 60 MHz
Q  = 60
->
Cp = 0.7 pF
Rp = 6 kOhm

- Abweichende Daten des Transistors TIP41C
Hfe, Small Signal Current Gain:
f = 1 KHz -> 20
f = 1 MHz -> 3 !

Nimm besser einen Kleinsignal-Transistor wie z.B. BC547, BC337 ...
Die gehen alle bis > 100 MHz.

Gruß, Bernd

von Stefan02 (Gast)


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Mit dieser Schaltung erhältst du übrigends auch eine starke FM 
Modulation, das wirst du daran bemerken, das du die Musik dann am besten 
aus dem Radio hörst, wenn du den Radio neben die eigendliche 
Sendefrequenz einstellst, auf der genau eingestellten Frequenz dürfte 
das Signal dann nurnoch stark verzerrt hörbar sein. Auch die Werte 
deines Oszillators sind für Mittelwelle nicht üblich, normalerweise 
arbeitet man da eher mit Spulen im "Hundert-µH Bereich" - als 
Oszillatorspulen und für kleinere Leistungen sind Festinduktivitäten 
jedoch gut geeignet. Der Transistor, TIP41 ist ebenfalls ein 
Leistungstransistor, also für deine Schaltung recht ungeeignet, wie 
schon erwähnt, versuche mal Transistoren wie den BC548 oder 2N3904 (wenn 
in der Bastelkiste vorhanden auch BC107 oder BC237... 2N2222). Wenn du 
einen Mittelwellensender bauen möchtest, gibt es genügend Pläne im 
internet, du solltest allerdings darauf achten, das der Oszillator nicht 
moduliert wird. Wenn du deinem Oszillator ein Quarz spendtierst (üblich 
ist hier 1Mhz) dann ist auch eine Modulation des Oszillators möglich mit 
genügend geringem FM Anteil.

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