Forum: HF, Funk und Felder Magnetfelder und EC-Karten, Festplatten


von Markus (Gast)


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Hallo miteinander,

ich deponier das Thema nun einmal hier, denn so richtig befriedigende 
Quellen kann ich hierzu nicht finden.

Es geht um das Thema "EC-Karten neben dem Handy" oder "ist der Magnet 
neben meiner Festplatte schädlich" usw. Also eigentlich ein Thema was 
man immer mal wieder findet und jeder kennt.

Mich würde ja interessieren, ab welchen magnetischen Feldstärken bzw. 
Flüssen z.B. eine Festplatte nun wirklich Schaden nimmt. Es geht hierbei 
nicht um das mutwillige Zerstören von Festplatten, sondern wann kann ein 
Teil der Daten beschädigt werden. Ich komme aus dem HF-Bereich, nur 
Fragt mich vor kurzem ein Bekannter..."ist das gefährlich wenn dieser 
oder jener Magnet neben der Festplatte liegt"...ehrlich gesagt, ich weiß 
es nicht. Ich kann nicht mal sagen, welch magn. Fluss ein Haftmagnet 
hat.

Und aus dem selben Themengebiet - Magnetfelder in der Nähe der EC-KArte. 
Das statische Magnetfelder wohl ziemlich schlecht sind für die Karten, 
ist bekannt. Nur was ist mit Wechselfeldern, also elektromagnetischen 
Feldern, so wie sie an Antennen abgekoppelt werden? Sprichwort Handy?! 
Die einen schreiben, nein...es macht nichts...die anderen das Gegenteil. 
Ich selbst hatte schon mal das Gefühl dass ein Handy dass auf dem 
Geldbeutel liegt, nicht positiv auf die Eigentschaften der Karte wirkt. 
Jetzt kann man auch sagen, das ist das statische Feld der 
Lautsprechermagnete...hmmm...wenn ich nur wüsste von welchen 
H-FEldstärken man hier spricht beim Handy. Beim E-FEld ist das innerhalb 
von ein paar cm ja schon recht hoch, einige Hundert Volt/meter wenn ich 
mich nicht täusche.

Also...was meint Ihr dazu? Bin gespannt auf die Beiträge...


Schönen Gruß,
Markus

von Bastian (Gast)


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Hallo,

Es ist so das im Prinzip alle gegenstände dieser Erde in einem 
Magnetfeld stehen. Dem der Erde ansich. Allerdings ist die Feldstärke zu 
gering um die Teile alle auszurichten.
Es gibt hart und weichmagnetische Werkstoffe. Hartmagnetisch heißt, das 
sie eine Magnetisierung zurückbehalten, und weichmagnetisch bedeutet, 
dass die Magnetisierung (Remanenz) nach entfernen des H-Feldes wieder 
verschwindet. Vacoflux-17 ist so ein weichmagnetischer werkstoff, und 
NdFeBr (neodynium Eisen Bohr) ist ein hartmagnetischer. Letztenendes 
belibt auch in einem weichmagnetischen Werkstoff eine remanenz zurück, 
aber die ist sehr gering.

Remanzen ist die "Restmagnetisierung" die zurückbleibt nachdem man das 
H-Feld "entfernt". Eine magnetisierung, und das auch bei Datenspeicher 
wie Festplatten, folgt einer Hysteresekurve 
(http://de.wikipedia.org/wiki/Remanenz). Und genau das wird ausgenutzt 
um Daten auf magnetischen Weg zu Speichern. Um diese Remanenz wieder zu 
"entfernen" ist, salop gesagt, ein H-Feld in umgekehrter richtung von 
nöten mit bestimter Feldstärke (Koerzitivfeldstärke: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Koerzitivfeldst%C3%A4rke).

Nun zu deiner Frage. Legst du einen Magneten auf deine Festplatte, der 
auf den Platten eine Feldstärke erzeugt die größer gleich der 
Koerzitivfeldstärke ist, so werden die die vorher durch die 
datenaufnahme in ein richtung gebrachten weiss-bezirke, "demagnetisiert. 
Der Gesamtfluss der weiss-Bezirke oder der festpaltte ist dann null, als 
entmagentisiert. Oder wenn die Feldstärke höher war sogar irgendwie 
anders magnetisiert. In jedem fall sind die Daten aber zerstört.

Wichtig ist dabei das die Feldstärke des magneten auf die Platte 
einwirken kann. Man kann aber auch Festplattengehäuse "magnetsiche 
Schrimen". Indem man ein äußeres H-Feld im Gehäuse "einfäng" und um die 
sensiblen paltten umlenkt. Ferromagnetische Materialien, diese Sammeln 
bündeln und leiten Magnetfelder. Du solltest also den Magent schon 
direkt auf die Platte packen. Oder der Magnet muss schon erhebliche 
kraft haben dann reciht es auch. Denn wenn ein Ferromagnetischer 
Werkstoff mit Magnetfeldern "gesätigt" ist, werden die Streufelder 
erzeugt, also die Platte bekommt dann doch was ab ;-)l.

Wie es bei EC-Karten ist weiß ich, da ich nicht weiß wie der kleine 
Goldene Chip Datenerfasst, da muss ich mal googeln. Aber der 
Magnetstreifen sit ähnlich empfindlich.

Ich hoffe das hilft.

von Bastian (Gast)


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Aso zum Thema Wechselfelder. Natürlich kann auch ein Wechselfeld die 
"Ordnung" der Bezirke durcheinanderbringen. Aber wird die Feldstärke 
wohlkaum ausreichen um die Koerzitivfeldstärke zu erreichen. Jedenfall 
beim Händy. Bei STraken Sendeanlagen im KW bereich würde ich das aber 
gern mal ausprobieren. Ich denke da kann man was messsen :-D

von oszi40 (Gast)


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1.Es gibt spezielle Löschgeräte für Festplatten und Datenbänder mit 
starken Magnetfeldern. Frag die Suchmaschine oder das BSI !

2.Daß im Nahfeld eines Senders (100m) Geldkarten gelöscht wurden, ist 
mir noch nicht bekannt geworden.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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das Problem beim Handy ist ja wohl eher der kleine Lautsprecher dort 
drin, bzw. deren (Neobdyn?) Magnete. Die sind so stark, die ziehen dir 
(übertrieben formuliert) fast die Nägel aus der Wand (kennt man ja von 
den manchmal in der Bucht angebotenen "Super-Magneten"). Sowas 
vernünftig magnetisch abzuschirmen im Handy-Gehäuse ist schwierig.

Die Magnetspuren selbst auf den divesen Karten sind darüber hinaus 
unterschiedlich stark magnetisiert. (Hängt wohl von der Spur und vom Typ 
des Magnetstreifen-Schreibers ab).

Nahcdem mir es in einer Ferienanlage mal mit einem stinknormalen Nokia 
xxx die Türkarte zer-magnetisiert hat, bin ich da etwas vorsichtig.

Mach halt mal den Eisenspäne-auf-einem-Blatt-Papier Test, unter dem sich 
dein Handy befindet. Dann hast du zumindest ein gewisses Gefühl dafür, 
wieweit dein Handy eine "Magnet-Schleuder" im sehr-nah-Bereich ist

von Bastian (Gast)


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Deswegen sind die Magneten im Handy möglichst weit weg von der 
irgendwelchen feldempfindlichen Teilen. Denn es gilt, wenn ich mich 
recht erinnere, 1/r². Die Kraft des Feldes nimmt im Qudrat mit dem 
Abstand ab.
Aber wie gesagt, den Magnetstreifen würde ich auch nicht daranhalten. 
Aber eine Festplatte wird es wenig jucken. Ist ja gut geschrimt.

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