Moin, ich habe eine Frage zu einem Halbwellendipol. Ich habe mal eine Antenne zerlegt, die für 868 MHz ausgelegt ist. Sie besteht im wesentlichen aus einem "verfeinerten" RG-174 Kabel. Und zwar ist auf einer bestimmten Länge die Abschirmung entfernt und "zurückgeklappt". Der freiliegende Innenleiter ist mit Schrumpfschlauch verstärkt und mit einer Kunststoffkappe abgeschlossen. Die zurückgeklappte Abschirmung ist mit einem Messingröhrchen verlötet, das über das Kabel geschoben ist und in etwa die gleiche Länge hat wie der freiliegende Innenleiter. Das ganze ist dann auf der gesamten Länge noch einmal mit Schrumpfschlauch isoliert. Mit anderen Worten: Erst kommt ein BNC-Stecker, dann kommt ein Meter normales RG-174, dann kommen ca. 70 mm Messingröhrchen mit RG-174 innen drin, am Ende elektrisch verbunden mit der Abschirmung, dann kommt noch ein 70 mm Stück nur Innenleiter, und dann ist die Antenne zu Ende. Meine Frage: Wie kann das funktionieren? Was ist denn anders zwischen normalem RG-174, das ja nun einmal auch die Abschirmung außen trägt und mit Kunststoff isoliert ist, und dem übergeschobenen Messingröhrchen, das elektrisch mit der Abschirmung verbunden ist? Wie kann elektrisch ein Unterschied zwischen "einfach abgeschirmt" und "doppelt abgeschirmt" bestehen und warum wird daraus eine Dipol-Antenne? Unter dem Begriff wird sie nämlich verkauft. Ich kenne eine Dipolantenne nur als einen in der Mitte elektrisch unterbrochenen und dort von Außen- und Innenleiter gespeisten Stab besteht. Außerdem würde mich interessieren, ob die oben beschriebene komische Antenne auch die erwarteten 73 Ohm Impedanz aufweist und damit fehlangepasst ist und wie sich das auf den Antennengewinn auswirkt. Danke für eure Antworten.
Hallo Markus, es handelt sich vermutlich um eine Sperrtopfantenne nicht um einen Dipol. Sehr einfach, sehr billig und hierfür gut geeignet. Gruß Clemens
Diese Antennenform ist auch unter der Bezeichnung Koaxial- oder Sleeve-Antenne bekannt und zählt zu den Dipolantennen. Der untere Antennenteil bildet einen Lambda/4-Sperrkreis der Mantelwellen auf der Speiseleitung verhindert. Die Anschlussimpedanz liegt etwas oberhalb von 50Ohm. MfG
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