Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PSRR von Analogschalter


von Analogschalter (Gast)


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Hallo,

hat irgendjemand zufällig eine Ahnung, was Analogschalter für eine PSRR 
haben? Sagen wir mal ein DG419 mit einer Quellimpedanz in der Anwendung 
von rund 10k und bei einer Frequenz von 1kHz?

von Horst H. (horst_h44)


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Hallo,

Die PSRR sollte eigentlich sehr klein sein, da der FET voll 
durchgesteuert ist. Der RDSon ändert sich zwar mit der 
Versorgungsspannung ( siehe Diagramme in: 
http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/maxim/DG417-DG419.pdf ), aber 
die ist sehr klein im Verhältnis zum Innenwiderstand der Signalquelle. 
Ansonsten hilft nur messen mit der aktuellen Schaltung.

von Analogschalter (Gast)


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>Die PSRR sollte eigentlich sehr klein sein, da der FET voll
>durchgesteuert ist. Der RDSon ändert sich zwar mit der
>Versorgungsspannung ( siehe Diagramme in:
>http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/maxim/DG... ), aber
>die ist sehr klein im Verhältnis zum Innenwiderstand der Signalquelle.

Ah ja, interessant. Aber würde das veränderte Ron nicht nur das 
Spannungsteilerverhälnis ändern, wenn der Analogschalter Teil eines 
Spannungsteilers ist? Ich gehe mit der anderen Seite des Schalters 
direkt auf den "+" Eingang eines FET-OPamp, von daher dürfte das eher 
keinen Einfluß machen, oder?

Also, die Versorgungsspannung wird dadurch ja eher nicht in den 
Signalweg eingekoppelt, oder?

>Ansonsten hilft nur messen mit der aktuellen Schaltung.

Das wollte ich eigentlich vermeiden...

Danke, Horst, daß du dir für meine Frage Zeit genommen hast!

von Cubus (Gast)


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>Also, die Versorgungsspannung wird dadurch ja eher nicht in den
>Signalweg eingekoppelt, oder?

Kapazitive Kopplungen sind immer vorhanden.

von Analogschalter (Gast)


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>Kapazitive Kopplungen sind immer vorhanden.

Ja klar. Das ist ja gerade die Frage hier. Auch Leckstrompfade durch die 
Schutzschaltungen an den Eingängen gibt es. Was schätzt du, wird bei 
1kHz eingekoppelt?

Auch das Rauschen wird bei vielen Analogschaltern nicht angegeben. 
Motorola hat seinerzeit bei den 4016,4066 und 405x ein Rauschen von 
12nV/Wurzel(Hz) angegeben. Wie sieht das bei einem DG419 beispielsweise 
aus? Weiß das jemand?

von Cubus (Gast)


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Die kapazitiven Einkopplungen sind natürlich abhängig von den 
Kapazitätsverhältnissen. Hochohmige Knoten sind besonders empfindlich.

Generell wird die PSRR bei z.B. OPAMPS mit höherer Frequenz (der Störer) 
deutlich schlechter.

von Analogschalter (Gast)


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>Hochohmige Knoten sind besonders empfindlich.

10k Quellimpedanz bei 1kHz.

von Analogschalter (Gast)


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Ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht, die PSRR zu messen. Dazu habe 
ich eine alte Testplatine, die den DG419 enthält, umgemodelt. Der DG419 
hängt mit einem RC-Glied aus 100R und 470nF an der positiven 
Versorgungsspannung.

Da ich noch einen Rechteckgenerator mit "open collector" Ausgang von 
rund 1kHz auf dem Board hatte, habe ich einen 1k5 Widerstand vom "open 
collector" Ausgang zum "V+" Pin des DG419 gezogen. Dadurch kann ich eine 
rechteckförmige Störung von rund 1Vpp am "V+" Anschluß des DG419 
erzeugen. Der 470n Cap verschleift dabei ein wenig die Flanken.

Die "S" Eingänge des DG419 habe ich über 10k Widerstände mit Masse 
verbunden, den Steuereingang "IN" direkt an Masse gelegt.

Wenn ich am 10k Widerstand des durchgeschalteten Kanals messe, sehe ich 
mit dem Oszi die typischen Spikes, wie man sie vom kapazitiven 
Überkoppeln eines Rechecksignals her kennt. Eine Fourieranalyse zeigt, 
daß die 1kHz Grundwelle der Versorgungsspannungsstörung um dem Faktor 
rund 1050 abgeschächt im Signalweg erscheint, die Harmonische bei 11kHz 
um den Faktor rund 100 abgeschwächt. Das paßt sehr gut zu einem 
Hochpaßverhalten mit einem RC-Glied aus 10k und 15pF.

Störungen am "V+" Pin des DG419 werden also genauso in den Signalweg 
eingekoppelt, als ob ein Cap von 15pF vom "V+" Pin zum durchgeschalteten 
"S" Eingang des DG419 gelötet wäre. Dabei handelt es sich natürlich um 
diverse interne Streukapazitäten, die in der Summe gerade 15pF ergeben.

Die Störungen erscheinen übrigens leicht abgeschwächt auch am nicht 
durchgeschalteten "S" Eingang, da ja über den ausgeschalteten Schalter 
natürlich auch gewisse Streukapazitäten liegen.

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