Servus, nur mal eine kurze Frage: In einem anderen Thread wurde für eine Schaltung ein MAX7219 vorgeschlagen, im Datenblatt sind dazu zwei Ausführungen des Chips, einmal mit temp range 0 bis 70°C und dann -40 bis 85°C angegeben. Ok, wenn er zu heiß wird gibt's eine "chemische Reaktion" (brennt ab), aber woraus resultiert die untere Grenze ? Kondenswasser kann es nicht sein, der Chip ist ja vergossen. Was sagt diese untere Grenze ?
Hallo, das gleiche wie die obere Grenze: der Hersteller garantiert in diesem Temperaturbereich die Einhaltung der Werte des Datenblattes und damit die einwandfreie Funktion. Wenn der abbrennt waren es sicher mehr als 70 oder 85 Grad... Ansonsten ist es wie es die Physik so will: die Leitfähigkeit der Materialien ist Temperaturabhängig. Damit verschieben sich eben Arbeitspunkte, Eingangsströme/Spannungen, Ausgangsströme usw. usw. Dein Exemplar des ICs als 0-70 Grad Typ kann in genau Deiner Schaltung auch bei -50 Grad noch zuverlässig laufen. Ein anderes Exemplar aber vielleicht nichtmal bei -5 Grad. Gruß aus Berlin Michael
Werden die ausgemessen (wie bei Prozessoren und dann erst gestempelt) oder "besser" hergestellt ?
meines Wissens werden die einfach nach dem Herstellungsprozess selektiert. D.h. der Hersteller greift sich eine Anzahl IC raus, soviele wie er eben voraussichtlich benötigt und vermisst die genauer. Wer es schafft kommt in die Kiste für die Guten, wer die verschärften Testbedingungen nicht schafft, kommt wieder zurück zu den anderen. Solange bis der Hersteller genug beisammen hat um den Bedarf der nächsten Zeit zu decken. D.h. es kann sein, dass du einen IC erwischt, der durchaus die verschärften Bedingungen schafft. Nur hat das beim Hersteller noch nie jemand konkret für diesen IC nachgewiesen. letzten Endes geht es ja darum, dass dir der Hersteller für diesen Bereich garantiert, dass der IC funktioniert. Wenn er da aber verschiedene Fertigungsverfahren machen müsste, wäre das teurer als wie wenn er einfach so produziert, dass immer welche dabei sind, die die verschärfte Prüfung überstehen und auf jeden Fall in den lockereren Bereich hineinfallen.
Es gibt auch noch andere Gehause, zB die CER-Dip, die waren frueher fuer erweiterte Temperaturbereiche.
Wir haben Chips teilweise bis 160 Grad Umgebungstemperatur betrieben. Die Prozessoren (28er Serie von TI) hielten dann immer noch über 1000 Stunden durch. AD-Wandler, Ram und Hühnerfutter auch. Also: das wird bei 100 Grad nicht einfach in Flammen aufgehen.
CER-Dip hattte ich in grauer Vorzeit mal bei einem Prozessor gesehen (glaube ich). Weiß mit einem Sichtfenster oben (DIP40). Sah eigentlich recht flott aus, halt kein Einheitsschwarz ;) Ich will mir ja etwas für's Mopped bauen. Die Teile werden nicht unbedingt richtig heiß, es soll aber auch im Winter zuverlässig funktionieren. Wenn der Chip zu heiß wurde und abraucht war ich es ... wenn es bei Kälte ausfällt, das Bauteil
Hi, typischerweise werden Produkte, speziell die komplexeren, auch für bestimmte Temperaturbereiche designed. Es ist also kein Zufall, dass ein Bauteil bis +85°C Ta betrieben werden kann. Durch die Temperatur wird auch das Zeitverhalten beeinflusst. Unter anderem daher kommen die Specs für die minus Temperaturen. Alle Bauteile, zumindest die von namenhaften Herstellern, werden zumindest kurzfristig auch ausserhalb des spezifizierten Bereichs arbeiten. Dies gilt sowohl für Temperatur, alsauch für Spannung oder Betriebsfrequenzen. Jedoch werden dadurch auch die Zuverlässigkeit und speziell die Langzeitstabilität beeinflusst. Dabei sind 1000 Stunden nix. Wir sprechen da eher über Jahre.
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