Hallo allerseits, ich habe mich gerade zum ersten Mal mit Quarzfilter beschäftigt. Ich möchte ein 10 MHz Taktsignal möglichst schmalbandig filtern (kommt aus DDS und hat jede Menge Spurs). Um erstmal ein Gefühl zu bekommen, habe ich einen 10MHz Quarz (low-profile HC49U) an einen Spektrumanalysator gehängt und mir den Spanungsverlauf angesehen. Der Peak der Serienresonanz liegt bei etwa 9,997 MHz. Eigentlich kein Wunder, der Quarz ist für eine Lastkapazität von 18pF spezifiziert. Habe dann das Filter-Designprogramm von DJ6EV <http://fa-nwt.akadns.de/blogs/blog4.php/2010/05/22/neue-version-2-0-3-des-dishal-programms> bemüht und mir erfolgreich ein Filter aus 4 Quarzen gebastelt, mit der Mittefrequenz von 9,997 MHz. Schaut nicht ganz so aus wie in der Simulation aber als erster Versuch schon ok. Wie bekomme ich das Filter auf 10,0 MHz? Das Programm nimmt scheinbar immer die Serienresonanzfrequenz als Mitte. Ich müsste dann ja alle Quarze noch um 3 kHz ziehen. Ist das möglich? Sebastian
Hallo zurück, Sevbastian, > Wie bekomme ich das Filter auf 10,0 MHz? Das Programm nimmt scheinbar > immer die Serienresonanzfrequenz als Mitte. Ich müsste dann ja alle > Quarze noch um 3 kHz ziehen. Ist das möglich? Das Ziehen könnte schwierig werden. Aber: Der Durchlassbereich eines Quarzfilters liegt immer unter der Serienresonanzfrequenz. Weil der Quarz dort induktiv ist, das ergibt mit einem C Resonanz. Ciao Wolfgang Horn
Hallo Sebastian Bei einen Quarz kann man durch Reihenschaltung mit einem C die Serienresonanz verschieben. Wenn die Lastkapazität mit 18pF spezifiziert ist, liegt die Serienresonanz mit diesem Kondensator bei der angegebenen Frequenz. Wird der C verkleinert auf 5pF, kann man bei 10MHz schon 3-4kHz nach oben gelangen. Die Parallelresonanz kann jedoch nicht ganz erreicht werden. Du müßtest ein Filter designen, bei dem in Reihe zu jedem Quarz ein C mit ca. 18pF geschaltet ist. Eventuell jeweils einen 25pF Trimmer in Reihe schalten und am Spektrumanalyser abgleichen. Gruß, Bernd
Hi Bernd, ich habe mal ein Filter nach deinem Simulations-Schaltplan aufgebaut. Schaut schon recht gut aus, so ganz ohne Abgleich. Vielen Dank! R2 habe ich weggelassen, wozu dient der? Habe standard 0603 Kondensatoren verwendet, werde demnächst ein Paar Trimmer besorgen und versuchen auch die Höcker an den Seiten noch ein bisschen zusammen zu schieben. Ich habe mir zwar einiges von den Quarzkochbüchern etc. aus der AFU-Szene angeschaut, aber so recht bin ich nicht schlau draus geworden. Soweit ich mir das ganze jetzt angelesen habe: Die 270pF-Cs dienen auch dazu, die Quarze zu ziehen und so das Filter auf die gewünschte Bandbreite zu bringen. Wieso verbaut man einen Teil der Kondensatoren in Serie und einige parallel? Könntest du mal kurz erklären, wie man vorgeht um so ein Filter zu entwerfen? Viele Grüße Sebastian
R2 simuliert das Übersprechen vom Eingang zum Ausgang und ist nur geschätzt. Die 270pF gegen GND bestimmen die Bandbreite, leider haben sie den Nebeneffekt, den Quarz auch zu ziehen. Die Serienkondensatoren ziehen die Durchlassmitte auf 10MHz. Im Prinzip kommt die Gesamtkapazität aus den benachbarten Kondensatoren auf 18pF. Dazu zählt auch die Parallelkapazität im Quarz-Ersatzschaltbild. Die Serienkondensatoren bewirken aber auch eine größere Einfügedämpfung. Mit 270pF sollte der Ein/Ausgangswiderstand des Filters zwischen 50 und 60 Ohm liegen. Werden die Kondensatoren gegen GND auf z.B. 22pF verkleinert, steigt die Bandbreite auf mehrere kHz und die Flanken des Filters, vor allem auf der linken Seite, werden flacher. Der Innenwiderstand kann dann auf 1kOhm steigen. Durch variieren der Abschlußwiderstände und unter Verwendung von unterschiedlichen Kapazitäten gegen GND können Filtereigenschaften, wie Durchlasswelligkeit und Gruppenlaufzeit beeinflusst werden. Um wirklich ein optimales Ergebnis zu erreichen, werden 20-30 Stück gekauft, die Quarze einzeln vermessen und Gruppen mit ähnlichen Parametern gebildet. Hier wird auch das Vermessen beschrieben: http://www.giangrandi.ch/electronics/crystalfilters/xtalfilters.shtml Gruß, Bernd
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