Forum: HF, Funk und Felder HF Quelle für Antennenmessung bauen, aber wie?


von Peter M. (Gast)


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Hallo Zusammen,

ich suche eine Lösung / Vorschlag wie ich eine HF-Quelle (Generator)
für den Frequenzbereich 800 - 1000 MHz aufbauen kann. Es sollte, wenn 
machbar, ein diskreter Aufbau sein. Da ich in Paraguay, in Bezug auf die 
Verfügbarkeit von aktuellen PLLs, in einem trockenen Land lebe, muss ich 
mit dem Inhalt meiner Bastelkisten auskommen. Habe einige analoge Tuner 
aus SAT-Empfängern und sonst noch einiges HF-Material herumliegen, 
vielleicht kann man damit was anfangen.
Was will ich damit machen? Ich möchte Antennen mit unbekannten Werten 
(da hat mir einer eine Kiste voll mit GSM Vertikal-Antennen aus den USA 
in den Hof gekippt) ausmessen können. Die sollen an 3.G Sticks (Huawei), 
die hier mit 950 MHz laufen, angeklemmt werden.
Vom inneren Aufbau sehen die Dinger wie kollineare Antennen aus. Nehme 
an, die stammen aus China.
Einen guten Richtkoppler habe ich. Nur die Quelle fehlt mir. 
Anforderungen an den Generator: Zo 50 Ohm, 100 mW oder so, damit am 
Richtkoppler was gemessen werden kann. Der Richtkoppler verträgt nur 1W, 
ist intern einseitig mit 50 Ohm abgeschlossen.

Bin für jeden Tipp oder Hinweis dankbar!

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Peter,

Antennen kann man absolut und relativ vermessen.
Die absolute Messung ist die relative Messung gegenüber einer 
kalibrierten Messantenne. Das auf einem Antennenmessplatz mit minimalen 
Streuungen oder Reflektionen.

So aufwendig die Kalibrierung, so teuer diese Messantennen. Der 
Antennenmessplatz ist um ein Vielfaches teurer. Jedenfalls bei unseren 
Bodenpreisen.

Wenn Deine Kunden zufrieden sind, weil Du eine Antenne als "in Ordnung" 
geprüft hast, genügt die relative Vermessung aller Antennen:
1. Eine einfache Antennenmessstrecke bestehend einer 
Mobilfunk-Basisstation in Reichweite und Empfangsstelle für die 
auszutauschenden Messobjekte. Empfangsantenne face to face ausgerichtet.
2. Ein Handy mit Feldstärkeanzeige als Testempfänger.

Die Auflösung des Messergebnisses ist natürlich beschränkt auf die 
Balken der Feldstärkeanzeige.

Welcher Kunde könnte bereit sein, höheren Aufwand zu bezahlen?

Ciao
Wolfgang Horn

von Hendi (dg3hda) (Gast)


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Hi Peter,

Für nichtakademische Prüfung unter lebensechten Bedingungen würde ich 
auch die normale Nutzung vorschlagen.
Wenn Du ein Handy oder Stick als Testempfänger verwenden kannst der sich 
als Modem darstellt, kannst Du mittels ein paar AT-Befehlen mehr 
Diagnose treiben. Ich habe vor paar Jahren so einer PCMCIA-UMTS-Karte 
mal die eine Nummer der Gegenstelle rausgeleiert.
Mit der Methode kannst Du überprüfen, dass du immer mit der richtigen 
Gegenstelle verbunden bist und keinen Fehler durch unterschiedliche 
Distanzen dir einfängst.
Evtl. kommst Du sogar an den RSSI-Meßwert (Feldstärke mit einer in 
dB-Bereiche umrechenbaren Skala) und TA (Timing Advance, ermittelte 
Entfernung in 500m-Schritten zum Anpassen der Sendezeit) ran, das wär 
noch informativer...

Befehlslisten bringt dir eine beliebige Suchmaschine.

Gruß Hendi

von Peter M. (Gast)


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Danke erst einmal für eure beiden Vorschläge. Daran hatte ich auch schon 
gedacht. Da ich von den Antennen keinerlei technische Daten habe, würde 
ich jedoch gerne erst einmal feststellen wollen, wo deren nominale 
Arbeitsfrequenz liegt. Da es kollineare Antennen sind, sind die schon 
entsprechend breitbandig, sollten damit eigentlich schon mit den Modems 
funzen. Aber ich möchte nicht die 3.G Modems einfach so anschliessen und 
anschließend funktioniert nix, weil die Dinger im Sendefall zumachen 
oder abhimmeln, weil das SWV nicht stimmt, also die Antenne nicht passt.

Ich möchte gerne von dieser Seite an die Aufgabe gehen.

Zu euren Vorschlägen noch eine Frage: Regeln die Modems bei 
Fehlanpassung herunter oder sterben die Dinger evt.? Kenne mich da nicht 
so aus.

Danke an Alle!

von Maikh (Gast)


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von Zarlink hattte ich da mal eine schöne appnote gefunden
War ein diskret aufgebauter Oszillator für den Bereich.

Alternativ ein ganz altes D-Netz GSM - Portable auseinandernehmen, 
teilweise waren dort fertige Oszillatoren drin verbaut.

Oder irgendwelches halbwegs hochwertiges neueres ISM band Geraffel 
zweckentfremden. Die Chips können doch mittlerweile fast alle auch den 
800 / 900MHz ISM Bereich. Da ist dann auch gleich eine PLL mit drin.

vg

Maik

von Der Wisch (Gast)


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Einen Oszillator aufbauen könnte man ja frei nach Mac Gyver noch 
hinbekommen.
Tip vom Funkamateur: "ATV Sender für das 23cm Band" mal bei Guurgle 
eintippen.
Da gibt´s den ein oder anderen diskret aufgebauten Vorschlag.

Sowas dann auf knapp unter 1 GHz runter trimmen ist leicht machbar.

Das grössere Problem sehe ich in der Ausgangsimpedanz ( 50 Ohm ) des 
Senders.
Das ohne Messgeräte selber bauen könnte schon schwieriger sein.
Vor allem musst Du ja Rückwirkungen auf den Oszillator verhindern.
Da ist ne PLL eigentlich Pflicht.

von Purzel H. (hacky)


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Sollen wir den Hut rumgehen lassen, und dir einen ADF4350 schicken? Da 
fehlt dann noch was... ich binda sonst grad aneiner Leiterplatte, die 
ist aber noch einen Monat weg.

von Peter M. (Gast)


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Erst einmal vielen Dank an alle, die mir hier mit Tipps weitergeholfen 
haben.

Habe inzwischen ein Lösung gefunden bzw. geschenkt bekommen.
Ein netter Techniker des Mobilfunkanbieters Claro, hat mir eine 
ausgemusterte GSM-Baugruppe vermacht. Die ist zwar so ziemlich über den 
Jordan, aber die Frequenzaufbereitung funzt noch. Problem gelöst!

Danke nochmals an alle!

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