Hi Ich habe mir vor kurzem so ein Set zur Herstellung von eigenen Leiterplatinen gekauft. Aber leider hilft mir die Kurzbeschreibung nicht so recht weiter. Also ich möchte gerne mir eine doppelseitig kupferbeschichtete Platine herstellen als Chemikalie soll Natriumpersulfat nach angabe des Herstellers benutzt werden. Nun meine Fragen: Kann ich damit wirklich eine vernünftige Platine erstellen? Muss das Wasser warm sein oder geht das auch bei Zimmertemperatur? Was kann ich mit der Lösung machen wenn ich die Platine geätzt habe? Aufheben(wenn wie am besten?) , Wegmeißen, wieder verwenden (Wie oft?) ? In der Beschreibung steht drin das man seine Schaltung mit Edding auf die Platine malen soll, meine Schaltung ist aber etwas komplexer und kommt aus dem Drucker wie kann ich das vernünftig auf die Platine bringen? Sollte ich Hautkontakt komplett vermeiden also Gummihandschuhe tragen? oder reicht vernünftiges Hände waschen? Mfg Kami
Den Hautkontakt vermeidest Du am besten... Erstens ist Natriumpersulfat eine Säure. Die frist sich durch Deine dünne Haut durch (zwar langsam, aber sie kommt durch). Zweitens ist Natriumpersulfat Allergieauslösend. D.h. wenn Du zu oft mit dem Zeug in Berührung kommst, kann das hässliche Allergien auslösen. Auch nicht so toll. Entsorgen tust das bitte bei der Problemmüllsammelstelle, und nicht in den Ausguss. Schliesslich ist nach dem Ätzen Kupfer im Natriumpersulfat gelöst. Kupferionen sind hoch giftig. Lagern kannst Du die Natriumpersulfat-Säure am besten in Kunststoffflaschen. Allerdings musst Du aufpassen: Natriumpersulfat gast aus. D.h. wenn die Flasche zu dicht ist und/oder Du sie nie entlüftest, platzt sie irgendwann. Um von einem Ausdruck zur fertigen Platine zu kommen, brauchst Du auch noch ein Belichtungsgerät (UV-Licht), Fotopositiv beschichtete Platinen, und Entwickler (Natriumhydroxid, eine starke Lauge, ätzt Haut deutlich schneller, nicht ganz ungefährlich). Gummihandschuhe, Arbeitskittel und Schutzbrille sind beim Umgang mit Chemikalien grundsätzlich pflicht. Fehlende Schutzbrille ist extrem, grob fahrlässig, fehlende Handschuhe mittel fahrlässig. Fehlender Arbeitskittel, naja, hast dann eben versaute Klamotten. Nach Chemie-Tätigkeiten werden die Hände grundsätzlich gut gewaschen. Vor den Chemie-Tätigkeiten ist eine Hautschutzcreme nicht so verkehrt. Die kann bei einer Unachtsamkeit schon einiges rausreissen. Dämpfe, vor allem des Entwicklers (Natriumhydroxid), nicht einatmen, da es Dir sonst die Lungen anätzt. Ziemlich ungesund. Wenn Du Deinen Kopf zu viel über den Entwickler gehalten hast, freut sich Deine Haut hinterher über eine pflegende Hautcreme. Wenn Du einen Belichter benutzt, nicht unnötig in das UV-Licht schauen. UV-Licht macht Sonnenbrand und schlimmeres. Sollte bekannt sein. Wie Du siehst, alles nicht so "harmlos", zwar auch nicht wirklich gefährlich, wenn man ordentlich und gewissenhaft ist, aber eben kein Kinderspielzeug.
Wahnsinn, [Scherzmodus on] eigentlich müsste ich schon lange blind, blanke fingerknochen und nackt durch die Gegend laufen... [Scherzmodus off] Nee im Ernst, prinzipiell hast schon recht, aber du solltest es ihm nicht gleich vergällen! Gruss, Markus
>Muss das Wasser warm sein oder geht das auch bei Zimmertemperatur?
Bin selbst noch noob auf dem Gebiet, aber zum Thema Temperatur habe ich
schon folgende Erfahrung gemacht:
1. Entwickler: Egal
2. Ätzen: hohe Temperatur, sonst geht nix.
Wobei ich die Säure natürlich nicht in den Ofen stecken will und auch
keinen Tauchsieder habe; folgendes hat sehr gut geklappt:
Ätzlösung in Kunststoffschale. Diese dann in ein Waschbecken legen,
welches mit heissem Wasser aus dem Wasserkocher gefüllt ist.
@Markus: Wenn jemand frägt, ob man ohne Handschuhe in's Ätzbad fassen kann, dann drängt sich mir der Verdacht auf, dass der Fragende nicht wirklich weiss, was er da tut. Denn dass man in Chemikalien, egal ob Säure, Lauge oder Neutral, nicht baden geht, sollte logisch sein. @Heinz Tomato: Entwickler: Raumtemperatur, ca. 20°C. Natriumpersulfat: 40°C bis 50°C. Über 50°C kristalisiert es aus, unter 40°C ist es ziemlich wirkungslos.
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