Hallo Kollegen! Vielleicht kann mir der eine oder andere einen Hinweis zur folgenden Herausforderung geben: Ich versuche einen Buck-Converter für höhere Leistungen (bis zu 500W Spitze) zu bauen und habe im Zuge eine Menge gelernt und konnte rein durch richtige Anordnung, Leiterbahnführung und Abzweigung der GND Potentiale an den richtigen Stellen auf einem Lochraster mit diskreten Komponenten sehr gute Signalverläufe (kein Klingeln von Vds, 0 auf 100V in 55nS und einen sehr soliden Vgs Verlauf) erziehlen. Dabei braucht man sich eigentlich nur U=L*d/dt i(t) für jeden Track überlegen und dies verhindern bzw. geziehlt einsetzen. Ich möchte mich eigentlich jetzt nicht auf einen speziellen Baustein versteifen, sondern per "Design" die Probleme in den Griff bekommen indem ich sie verstehe und erst gar nicht im Design die Fehler mache. Rahmenbedingung: Buck-Converter - Eingangssspannung kann über 100V sein. 200V MOSFET Typen sind Einsatz - Qrr ca. 500nC Nach einer Simulation müsste der meiste Leistungsverlust beim Umladen der leitenden low-side Body-Diode (Qrr) passieren, da hier ein sehr hoher Strom bei 100V fließt. Folgender Ansatz ist mir bewusst: - Gate Widerstand erhöhen --> dafür langsameres d/dt Vds(t) und höhere Verluste beim Umschalten Kann noch jemand einen anderen Hinweis geben, wie man dieses Qrr Problem (hoher Strom bei gleichzeitig hoer Spannung) in den Griff bekomment, indem man die Physik richtig einsetzt? Z.B. verwenden manche Vorwärtswandler 2 entgegensetzte Wicklungen auf der Primärseite, um einerseits 2 LOW-Side MOSFETs zu werden und andererseits sind die MOSFETs nicht direkt gegenübergestellt, wobei ich mir denke, dass das Trafoprinzip U1=k*U2 diese ja wieder direkt verbindet. Bin gespannt auf Antworten. mfg, Weinga-Unity http://bioe.sourceforge.net
Du kannst mal probieren, die Body-Diode durch eine zum MOSFET in Reihe geschaltete Diode außer Kraft zu setzen und darüber dann eine Schottky-Diode parallel zu Schalten. Damit ist nur noch die Schottkydiode im Freilauf wirksam, und die hat im Prinzip kein Qrr. Dafür kannst du die Rückwärtsleitfähigkeit des FET nicht mehr nutzen und du hast durch die Reihen-Diode höhere Durchlassverluste.
Danke für die Antwort! Diese Schaltung ist mir ebenfalls erst vor kurzer Zeit untergekommen, jedoch verstehe ich die sinnhaftigkeit nicht. Beim Low-Side kann man normal auch nur eine Diode nehmen. Um die Verluste bei hohen Strömen zu vermeiden setzt man einen MOSFET ein. Die von dir beschriebene Schaltung führt nun diese Diode wieder ein (Verluste bei hohen Strömen) und verwendet dann die Schottky-Diode (gibts eher für <60V, ich habe aber >100V). Wenn ich mir das recht überlege, hat diese Lösung die selben Verluste wie eine Lösung mit nur einem MOSFET und einer Low-Side Freilaufdiode, jedoch kann sie auch als Spannungs-/Stromsenke verwendet werden (solange die eingeführte Längsdiode noch leiten kann).
Ohne die Diode funktioniert es nicht, weil dann immer noch die Bodydiode wirkt und damit auch der Qrr bleibt. Bei einem Schaltregler, der auch mit einfacher Diode funktioniert, bringt es dann möglicherweise nichts. Die Variante wird dann eher gebraucht, wenn man den unteren Transistor tatsächlich braucht (bei einem 4-Quadrant-Steller zum Beispiel). Ansonsten muss man mit dem Effekt eben leben. Man kann natürlich etwas mit der Schaltgeschwindigkeit spielen und schauen, ob man ein Optimum findet, bei dem die Summe aller Schaltverluste inkl. Reverse Recovery ein Minimum hat. Oder man versucht sich an Galliumnitrid.
Hallo Mine Fields. GaN hört sich ja interessant an und die Papers sind ja vielversprechend, nur habe ich keinen MOSFET zum Bestellen gefunden. Kann das sein, dass man diese noch nicht bekommt (eine etwas blöde Frage)? Eine kurze Rechnung hat ergeben, dass Qrr eine definierte Verlustleistung von P_qrr=Us*Qrr*fswitch zur Folge hat. D.h. wegen Qrr kann man nichts mehr optimieren da man nur mehr an fswitch drehen kann. Wenn da ein Fehler vorliegt, bitte korregiert mich. Annahme des Stromverlaufes bei Qrr Umladung:
Rechnung:
Die Berechnung der Verlustleistung müsste richtig sein. Man kann tatsächlich nur sehr wenig daran drehen. Ich glaube kaum, dass man bei klassischen Silizium noch großartig Möglichkeiten hat, die Qrr der Bodydiode zu reduzieren. Neue Materialien wären dann noch ein Ausweg. Bei Digikey werden einige GaN-MOSFET von EPC gelistet. Aber leider mit Lagerbestand 0.
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