Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Photodioden parallel schalten


von Amateur (Gast)


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Moin!

Ich hab eine Schaltung wie sie auch Jochen (Gast) gemacht hat - Siehe 
link hier:
Beitrag "Fotodiode Transimpedanzverstärker"

Ich würd gern wissen, was passiert, wenn ich Photodioden parallel 
anschließe - genau genommen möchte ich fünf haben. Addiert sich dann der 
Strom?

Danke für die Info!

von Falk B. (falk)


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@  Amateur (Gast)

>Ich würd gern wissen, was passiert, wenn ich Photodioden parallel
>anschließe - genau genommen möchte ich fünf haben. Addiert sich dann der
>Strom?

Ja. Aber das macht man selten. Besser ist ein größerer 
Rückkopplungswiderstand oder ein Linse, um mehr Licht einzufangen.

von Kai K. (klaas)


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>Ich würd gern wissen, was passiert, wenn ich Photodioden parallel
>anschließe - genau genommen möchte ich fünf haben. Addiert sich dann der
>Strom?

Ja, er verfünfacht sich. Leider auch die Kapazität, die der OPamp am "-" 
Eingang nach Masse sieht, was die "phase margin" ruinieren kann. -> Die 
Wahrscheinlichkeit, daß der OPamp schwingt, kann stark ansteigen.

von Amateur (Gast)


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Hallo!
Danke für Eure Antworten.

Wenn das dann also bei mehreren Photodioden parallel schwingt messe ich 
ungleichmäßige Spannungen bei gleicher Lichtintensität?

von Route_66 (Gast)


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Hallo!
Wenn Du schnell genug misst, misst Du unterschiedliche Spannungen auch 
ohne Licht!

von Kai K. (klaas)


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>Wenn das dann also bei mehreren Photodioden parallel schwingt messe ich
>ungleichmäßige Spannungen bei gleicher Lichtintensität?

Nein, dein OPamp schwingt auf einer hohen Frequenz mit vollem 
Ausgangsspannunghub. Die Schaltung ist dann völlig wertlos.

von Amateur (Gast)


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Okay, ich halte also fest: Besser nicht machen. Dachte ich spare so 
Material, aber dann nehm ich einfach fünf verschiedene Verstärker und 
schalte meine Dioden einzeln.

Danke für Eure Antworten!

von Helmut S. (helmuts)


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Bevor du 5 Verstärker machst, simuliere das ob es nicht doch geht. Wenn 
du nur 1kHz Bandbreite brauchst, dann kann man auch xnF Kapazität der 
Photodioden verkraften. Man muss dann nur parallel zum 
Rückkopplungswiderstand einen kleinen Kondensator parallel schalten. 
Geht also doch.

von Christoph Z. (rayelec)


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Stimme Helmut zu. In den meisten Fällen ist es überhaupt kein Problem, 
viele PDs parallel zu schalten! Die Lichtempfindlichkeit nimmt zu, die 
maximal erzielbare Geschwindigkeit ab. Zudem kann der OPAmp bei zuviel 
Eingangskapazität Probleme bekommen. Wir haben im Betrieb für einen 
(langsamen, ca. 4kHz) aber extrem empfindlichen optischen Detektor 
1.3cm2 PD-Fläche an den OPAmp gehängt. Lief problemlos bei kleinen 
Amplituden und wurde in einer 250er Serie gebaut.

von Kai K. (klaas)


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>Wir haben im Betrieb für einen (langsamen, ca. 4kHz) aber extrem
>empfindlichen optischen Detektor 1.3cm2 PD-Fläche an den OPAmp gehängt.

Was hat der für eine Detektorkapazität? Was habt ihr in der 
Gegenkopplung für Bauelemente? Welchen OPamp verwendet ihr?

>Lief problemlos bei kleinen Amplituden...

Auch bei großen Amplituden?

>Man muss dann nur parallel zum Rückkopplungswiderstand einen kleinen
>Kondensator parallel schalten.
>Geht also doch.

Nicht immer. Ich hatte schon TIA-Schaltungen, die sich nicht 
kompensieren ließen. Man sollte darauf achten, daß der OPamp einen 
genügend kleinen Ausgangswiderstand hat, also nicht gerade einen TL071 
verwenden. Aber das hängt alles sehr von den konkreten Bauteilewerten in 
der Gegenkopplung ab. Vielleicht verrät uns der TE mal, wie seine 
Schaltung aussehen soll?

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