Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Strompeak mit Stromzange messen


von Tom (Gast)


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Hallo Leute,

ich würde gern ohne Durchtrennen der Kabel und shunt widerstand (was 
evtl. ohnehin problematisch wäre auf grund des niedrigen geforderten 
widerstandes) Strompeaks messen.

Problem: Die Stromversorgung meiner Schaltung scheint ab und an 
einzubrechen. Versorgt wird das ganze von einem ATX Netzteil, 
hochwertig.

Ich würde mir also gerne im Betrieb mal am Oszi ansehen, wie schnell die 
Ströme ansteigen, wie hoch die Peaks sind etc.

Messbereich ca. 5-50A DC bei 3,3 - 12V
Genauigkeit: 1A genügt völlig   (will nur sehen: 2A... hups, 50A peak 
innerhalb 1us)

Ist eine solche Messung im mikro bis nano sekunden Bereich überhaupt 
möglich? Hab relativ wenig Ahnung wie Stromzangen das Signal 
aufbereiten, also ob da irgendwas gemittelt wird und ich dann nur den 
Durchschnitt der letzten millisekunde sehen kann. Da ist der kurze Peak 
schon lange vorbei...

Bestenfalls hat noch jemand eine Empfehlung für ein Gerät (display und 
so brauch ich keins, Anschluss an oszi) im Studentenmöglichen bereich.


Beste Grüße

Tom

von Andrew T. (marsufant)


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> Bestenfalls hat noch jemand eine Empfehlung für ein Gerät ...

Dann nimm ein gebrauchtes Tektronix P6042

von fonsana (Gast)


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Peak von 50A heisst 1V an 1/50 Ohm.
Die hast Du ganzbestimmt irgendwo in der Zuleitung drin.
Die Spannungsdifferenz zwischen Anfang und Ende der Zuleitung kann man 
messen, oszillografieren...


fonsana

von Falk B. (falk)


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@  Tom (Gast)

>Messbereich ca. 5-50A DC bei 3,3 - 12V
>Genauigkeit: 1A genügt völlig   (will nur sehen: 2A... hups, 50A peak
>innerhalb 1us)

>Ist eine solche Messung im mikro bis nano sekunden Bereich überhaupt
>möglich?

Mikrosekunden ja, Nanosekunden wird aufwändig.

> Hab relativ wenig Ahnung wie Stromzangen das Signal
>aufbereiten, also ob da irgendwas gemittelt wird

Da gibt es verschiedene. Wir haben hier eine von LeCroy mit 0-50MHz 
Bandbreite, si ist ganz nett.

>Bestenfalls hat noch jemand eine Empfehlung für ein Gerät (display und
>so brauch ich keins, Anschluss an oszi) im Studentenmöglichen bereich.

Nicht LeCroy ;-)

Für einen Versuch reicht ein einfacher HF-Stromwandler. Damit kann 
man zwar nur AC messen, sollte für deine vermuteten kurzen Einbrüche 
aber reichen. Kostet 2-3 Euro, studentenfreundlich.

von Philip S. (psiefke)


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Wie Fonsana bereits geschrieben hat...

Nutze doch einfach die Zuleitung als Shunt. Du musst lediglich 
aufpassen, ob deine Schaltungsmasse auf PE (Erde) liegt, dann bräuchtest 
du nämlich einen Trenntrafo oder einen Differenztastkopf für dein 
Oszilloskop...

Um die Ganze Anordnung zu "Kalibrieren" schlage ich vor einen 
definierten Strom von Beispielsweise 1A durch die Leitung zu schicken. 
Mit dem hierbei gemessenen Spannungsabfall kannst du dann relativ 
einfach weiterrechnen.

von Tom (Gast)


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Einen differenztastkopf hab ich nicht (und auch noch nichts davon gehört 
bisher). ;(

Spricht was dagegen einfach zwei Kanäle zu nehmen an den 
Zuleitungskabeln und die differenz anzeigen zu lassen? Hab ein tektronix 
tds, da ginge das mitm math menu


Danke!

von Philipp F. (philipp5054)


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Habe gerade das hier gefunden. Denke könnte für dich interessant sein:

http://www.telemotorix.de/html/differenz_tastkopf.html
und
http://www.telemotorix.de/html/strom_messverstarker.html

Gruß Philipp

von Tom (Gast)


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Ich glaub ich hab's verstanden!

Ergo (weil man den auch eh mal brauchen kann) kaufe ich mir einen 
Trenntrafo (1A 230V sollte wohl reichen) zum Betrieb des Oszilloskops.

Damit kann ich dann die Erde/Bezug des Oszis auf die eine Seite der 
Zuleitung legen, den Tastkopf auf die andere Seite der Zuleitung und die 
Zuleitung als shunt nutzen.


Soweit richtig verstanden?

Danke!

von Falk B. (falk)


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@  Tom (Gast)

>Ich glaub ich hab's verstanden!

Glauben haißt nicht wissen.

>Ergo (weil man den auch eh mal brauchen kann) kaufe ich mir einen
>Trenntrafo (1A 230V sollte wohl reichen) zum Betrieb des Oszilloskops.

Sowas macht man nicht. Das Oszi bleibt immer geerdet!
Warum nimmst du nicht den Stromwandler?

von Uwe (Gast)


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Mit den 2 Kanälen sollte auch gehen.

von Philip S. (psiefke)


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ACHTUNG!!! DEN TRENNTRAFO ZUR SPEISUNG DES ZU MESSENDEN GERÄTES 
VERWENDEN; NIEMALS FÜR DEIN OSZILLOSKOP. IM WORST CASE LIEGT DANN 
NÄMLICH DER AUSSENLEITER DES STROMNETZES AN DEINER OSZIMASSE, KEIN FI 
LÖST AUS UND DU BLEIBST AM STROM KLEBEN, WENN DU DEIN OSZI BEDIENST.

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Dazu gibt es bestimmt irgendwo auch ein PDF bzw eine VDE Vorschrift

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