Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Starterkit zum sofort Loslegen (ohne Löten etc.)


von Obs (Gast)


Lesenswert?

Hallo Microcontroller-Community,

ich weiß, dass es schon eine Menge ähnlicher Threads gibt. Ich habe mich 
auch schon in einige reingelesen, aber die haben dann doch immer 
individuellen Erwartungen, Interessen und Hintergründen. Deswegen hoffe 
ich, dass ihr mir nicht übel nehmt, wenn ich meinen eigenen Thread 
aufmache.
In Stellenanzeigen im Bereich Embedded Systems stehen eigentlich immer 
Sätze wie:
„fundierte Programmierkenntnisse in C, C++ für Embedded Systeme“ ,
„Erfahrung in der Softwareentwicklung in C oder C++ für 
Microcontroller“,
„Erste Erfahrungen mit Test- und Debug-Methoden für Embedded Systeme“
(das sind Zitate aus echten Stellenanzeigen)
Ich studiere Informatik an einer TU mit dem Schwerpunkt Embedded 
Systems, habe aber noch nicht wirklich ein eingebettetes System auf 
Basis eines Microcontrollers mit C oder C++ programmiert – wie das eben 
immer so ist mit dem Verhältnis von Theorie und Praxis an der Uni… wir 
haben zwar mal ein wenig mit Assembler auf einem 
Softcore-Microcontroller in einem FPGA programmiert, aber das war’s dann 
auch.
Da es an der Uni (meiner Meinung nach sträflich) vernachlässigt wird und 
da es mich auch einfach mal interessiert, will ich mich nun im 
Selbststudium Erfahrungen mit der Programmierung von Microcontrollern 
insbesondere in C/C++ sammeln und suche dafür ein Starterkit.
Und da liegt der Knackpunkt: Es geht mir um die Programmierung von 
Embedded Systems auf Basis von Microcontrollern. Ich habe insbesondere 
keine Ahnung vom Löten und um ehrlich zu sein auch keinerlei Interesse 
daran. Um es mal überspitzt zu sagen: Ich möchte ein fertiges Board 
haben, dass ich einfach am USB meines Notebooks anschließen kann, dann 
auch gleich an diesem in der mitgelieferten IDE programmieren kann und 
im einfachsten Fall einfach durch das Drücken eines Buttons in der IDE 
das Programm in den Controller laden oder mit dem eingebauten Debugger 
debuggen kann.
Ich habe auch schon gute Kenntnisse in C und auch Grundkenntnisse in 
C++, aber nur auf dem PC mit zugrunde liegendem OS und eben keine 
Erfahrung mit den Besonderheiten der Microcontroller-Programmierung, 
also so was wie Speichermanagment (ohne OS), Interrupts, Ansteuerung von 
Peripherie etc.
Was die Firma oder den Typ des Microcontroller angeht bin ich flexibel. 
Atmel wäre schön, aber muss nicht sein. Super wäre es auch, wenn das 
Board bereits ein LCD integriert hat oder/und ein paar Gimmicks wie ein 
paar Sensoren (z.B. Temperatur), ein paar Buttons, Joystick etc.
Und richtig cool wäre, wenn für das Board respektive den Microcontroller 
eine lauffähige, frei verfügbare (embedded) Linux-Version existieren 
würde (wobei das wahrscheinlich meinen finanziellen Rahmen sprengen 
würde, aber ich wollte es mal anmerken, da ich mich da nicht so 
auskenne).
Es sollte außerdem möglich sein den Microcontroller alternativ bzw. 
zusätzlich mit Assembler bzw. Inline-Assembler programmieren zu können, 
aber das ist denke ich mal im Normalfall sowieso grundsätzlich möglich 
(?).
Preis sollte natürlich so gering wie möglich sein, als Obergrenze hab 
ich mir jetzt mal 80€ gesetzt. Wenn es ein wirklich gutes Produkt für 
ein wenig mehr gibt, würde ich auch ein wenig mehr für ausgeben.

Hoffe jemand kann mir da was Gutes empfehlen. Vielen Dank schon mal im 
Voraus.

von Stephan K. (stephan_k)


Lesenswert?

Bei deinen Anforderungen faellt mir nur eins ein : Arduino.

von ttl (Gast)


Lesenswert?

Wenn du nicht Löten willst, heißt das für mich, du interessierst dich 
nicht für hardware.Dann solltest du dich auch niemals für eine Stelle 
mit"embedded" Anforderungen bewerben. Ohne Hardwarekenntnisse kommt da 
nämlich immer nur Murks raus.

von Uwe (Gast)


Lesenswert?

Du kannst dir auf jedenfall, für wenig (sehr wenig) Geld das STM32F4 
Discovery Board kaufen. Und der CooCox IDE und nen GCC anfangen. Dann 
kannst du dir danach immer noch was besseres kaufen. Wenn du das 
Discovery mit deinen ersten Versuchen kaputtmachst weil du irgendwas 
falsch anschließt (eigene Platine oder Motor usw.).
http://www.st.com/internet/evalboard/product/252419.jsp

Zu bekommen bei den üblichen Verdächtigen für ca. 13€ z.B.

http://de.rs-online.com/web/p/mikrocontroller-prozessoren/7458434/
http://www.watterott.com/de/STM32F4Discovery
http://de.farnell.com/stmicroelectronics/stm32f4discovery/evaluationsbord-stm32f4-discovery/dp/2009276
usw.

von Sam P. (Gast)


Lesenswert?

Nicht zu vergessen der Raspberry PI, wenn der mal (wieder) lieferbar 
ist. Das wäre meine Empfehlung, wenn du mehr in Richtung 
Consumer-Elektronik willst (HDMI, GPU, Linux), also die "großen" 
Embedded-Systeme.

Das F4DISCOVERY (und die vergleichbaren LPCXpresso von NXP) sind eher 
für die "kleinen" Systeme gedacht, im Bereich Steuerung und Regelung und 
sowas. In eine ähnliche Kerbe, einsteigerfreundlicher aber auch etwas 
teurer ist der mbed, den hab ich auch schon an der Uni im Lehrbetrieb 
gesehen.

Arduino halte ich für ungeeignet für Neueinsteiger, denn die Welt bewegt 
sich Richtung ARM. Hier spalten sich aber die Meinungen, dies ist meine 
persönliche. Es schadet nichts, herauszufinden, womit deine potentiellen 
Bewerbungsopfer tatsächlich arbeiten, vielleicht isses noch was ganz 
andres. Was auf jeden Fall nützlich ist: Es gibt ARM-Boards mit 
Arduino-kompatiblen Pinheadern. So kann man die reichhaltige 
Arduino-Zusatzhardware benutzen, was dem Nichtlöten sehr entgegenkommt.

Ich empfehle, im Watterott-Shop mal etwas zu stöbern, da gibts noch ganz 
andere Boards mit unterschiedlichster Ausstattung. Am Ende weisst nur 
du, was du genau machen willst. Mit "irgendwie mal was programmieren" 
wirst du keine Erfahrungen sammeln. Schau dich um, was es gibt und 
preislich attraktiv ist, und dann überleg dir ein kleines Projekt wo du 
dann die gekaufte Hardware in ein nützliches Objekt verwandelst.

von Lutz (Gast)


Lesenswert?


Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.