Forum: HF, Funk und Felder LC-Oszillator Spulenverhalten in Abhängigkeit von der Frequenz


von Transi (Gast)


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Hallo HF Profis,

ich habe hier einen LC Oszillator (Clapp Oszillator) aufgebaut, der bei 
2MHz schwingt (47pF, 120µH, Transistor BF199). Mein Problem ist nun, 
dass der Oszillator eigentlich bei 2,1MHz schwingen müsste. Mir ist 
klar, dass ich in der Schaltung noch einige pF an Streukapazitäten habe. 
Ich kann aber sehr leicht aus der gemessenen Frequenz, dem fixen L und C 
die Streukapazitäten ermitteln. Wenn ich diese habe und die 
Festkapazität halbiere, müste die Schaltung bei 3MHz schwingen, schwingt 
aber bei 2,5MHz. Verdopple ich die Kapazität stimmt die rechnerische 
Frequenz mit der gemessenen Frequenz überein. Je höher meine Frequenz 
ist, umso mehr stimmt Theorie und Praxis also nicht mehr überein. Als 
Ursache für dieses Verhalten vermute ich die Induktivität.Ich vermute, 
dass die Spule bei 3MHz eine signifikant andere Induktivität hat als bei 
2 oder 1MHz.  Eingesetzt habe ich eine L-HBCC 120µH wie sie auch bei 
Reichelt angeboten wird. (Allerdings gibt es dort keine 120µH) In den 
Datenblättern der Spule sieht man, dass bei f>1MHz die Güte schlechter 
wird. Zudem wird ein SFR mit 3,2MHz angegeben???
Liege ich mit meinen Spulenüberlegungen falsch?
Wenn nicht, was könnte ich für eine Spule verwenden?
Herzlichen Dank für Eure Tipps

Gruß

Transi

von B e r n d W. (smiley46)


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Dann hat die Spule eine parasitäre Kapazität von 20,6pF. Hast Du die 
auch berücksichtigt?

Ferrit- und Eisenpulverkerne sind frequenzabhängig. Du müßtest ein 
Kernmaterial verwenden, welches auch für höhere Frequenzen geeignet ist, 
dann ist der Einfluss nicht so groß.

Die parasitären Kapazitäten wirken sich schwächer aus, wenn man 
tendenziell kleinere Induktivitäten und größere Kapazitäten verwendet.

von Ich und nicht er (Gast)


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Hallo,

bei der verwendeten Festinduktivität wird eine Toleranz von 5% 
angegeben, falls es wirklich eine L-HBCC wie die bei Reichelt ist 
(Quelle: Reichelt Katalog). Außerdem ist diese nicht für den Bau von 
Oszillatoren gedacht.

Versuch z.B. einen Amidon Ringkern T50-2 mit 45 Windungen um auf 10 µH 
zu kommen und eine Kapazität von 580 pF. Die Induktivität der 
Ringkernspule kannst Du nachträglich leicht anpassen/verändern. Ebenso 
kannst Du die Kapazität variabel machen.

Zum Thema Ringkerne bewickel und mehr:

http://www.qrpproject.de/ringkerne_wickeln.htm

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von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die erreichte Genauigkeit ist eigentlich besser als zu erwarten ist. Man 
muß also auch noch mit größeren Toleranzen in der Serie rechnen!

Generell sind bei Spulen die Ersatzparameter extrem von der Frequenz 
abhängig.

von Transi (Gast)


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Herzlichen Dank für Euro schnellen Antworten,

die Toleranz der Spule ist zunächst nicht so entscheidend. Es kommt mir 
mehr auf die Kurzzeitstabilität an und eben darauf, dass sich die 
Induktivität nicht mit der Frequenz ändert. Werde es mit Ringkernen und 
anderen Kernmaterialien weiter versuche.

Gruß

Transi

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Für die Kurzzeitstabilität ist fast vollständig nur der ohmsche 
Widerstand aller beteiligten Teile entscheidend.
Für die Langzeitstabilität benutzt man heutzutage eine PLL zusammen mit 
einem Quarz.
Früher wurde eine aufwändige Temperaturkompensation durch passende 
Bauelemente/-kombinationen durchgeführt.

von Paul Baumann (Gast)


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Transi schrob:
>Herzlichen Dank für Euro schnellen Antworten...

Nee, nicht dafür....

;-)
MfG Paul

von herbert (Gast)


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http://www.dl5swb.de/html/mini_ringkern-rechner.htm


Lade dir das mal runter ...ist recht praktisch...!

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