Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ESD-Test / optischer Transceiver


von Rick D. (chrishen)


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Hat hier jemand schon mal nen ESD Test bei Equipment mit nem optischen 
Transciever gemacht?
Dieser Fall droht mir. Das Datenblatt des Avago-Transceivers macht sogar 
Angaben über den ESD-Schutz, aber leider nur darüber, wenn die Statik 
auf das Gehäuse des Transceivers losgelassen wird. Mich interessiert 
eher der (Systemlevel-)Fall, wenn die Statik (genaugenommen nach 
MIL-STD-464, d.h. 8kVcontact/15kVair bei 150pF, 330Ohm) auf mein 
Equipmentgehäuse, aber ebend im Speziellen auch auf den Stecker des 
optischen Kabels losgelassen wird und damit wohl nen super Pfad direkt 
in den Transceiver hinein hat.
Da der Hersteller sich auch bedeckt hält, steh ich doch sehr auf dem 
Schlauch das Risiko abzuwägen.

von oszi40 (Gast)


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Frage 1 wäre ob Du genug Geräte zum Üben hast.
Frage 2 wäre was Aufbau und Isolation so aus optischer Sicht hermachen
Frage 3 wäre ob der Piezo-Gasanzünder schon Ärger macht. Dann kannst Du 
wahrscheinlich den Weg ins Labor sparen.

von Osche R. (Gast)


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Meinst Du diese SMA-ähnlichen Teile, wie in den SonTec-Transceivern? Die 
haben doch ein Metallgewinde, was in geerdeter Form einen wunderbaren 
Blitzableiter abgibt.

Bei Toshlink et al. kommt es halt darauf an, wie gut die Scheibe vor dem 
Chip eingepasst ist. Die 15kV werden bereits von einer dünnen Lage 
Kunststoff abgehaltem, aber es dürfen keine Luftspalte da sein.

von Rick D. (chrishen)


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Konkreter gehts um den Burschen hier:
http://www.avagotech.com/docs/AV01-0048EN
Hardware zum Üben habe ich leider überhaupt nicht, weil das Projekt noch 
ganz am Anfang steht, ich aber jetzt schon entscheiden muss ob ich mich 
auf das Requirement einlasse oder nicht.

von Osche R. (Gast)


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Unsere Freunde von digikey haben auch ein Foto von dem Ding: 
http://media.digikey.com/Photos/Avago%20Tech%20Photos/HFBR-5911ALZ.JPG

Da sieht's so aus, als ob das Teil zwei Metallhauben hat. Eine über der 
Elektronik, die über die beiden mounting studs geerdet ist, und eine im 
vorderen Bereich, die über die Schirmfedern Kontakt zum Gerätegehäuse 
aufnimmt. Gehäuse und Platinenmasse des Gesamtgerätes sind entweder 
direkt oder über z.B. 1MOhm/4,7nF verbunden (sonst gehört der Entwickler 
in die Reparaturabteilung versetzt).

Wenn Du ein Metallgehäuse hast, sollte die Entladung über das vordere 
Blech da reingehen, dann passiert gar nichts.

Mit Kunststoffgehäuse und nicht angebundenem Schirmkragen schlägt es 
wahrscheinlich über den Kragen in die Haube, und von da wird's 
abgeleitet. Dürfte auch unkritisch sein.

Von der Geometrie her wirst Du es wahrscheinlich nicht schaffen, eine 
Luftentladung in die Sender- oder Empfängerdiode zu setzen.


Das ist jetzt meine Einschätzung auf Basis des o.g. Fotos. Ich habe das 
Teil nicht hier (kann Dir aber gerne mal eins beschießen).

von Rick D. (chrishen)


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Ich denke auch, dass die Elektrostatik die auf dem Gehäuse der Buchse 
–also dem Transceiver- landet aufgrund des Metallgehäuses nicht das 
Problem sein sollte bzw. dazu findet sich auch was im Datenblatt. Wie 
verhält es sich aber, wenn man ein LWL-Kabel eingestöpselt hat und auf 
das bzw. dessen (Kunststoff-)Stecker schießt?

Das System wird auf jeden Fall in einem Metallgehäuse untergebracht 
sein.

von Osche R. (Gast)


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Sowohl Glas als auch Kunststoff sollten ausreichend durchschlagfest 
sein. Eine Lage Isolierband reicht meist schon aus, um einen Überschlag 
zu verhindern. Das eine Entladung durch Kunststoffteile hindurch erfolgt 
habe ich noch nicht erlebt.

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