Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Umschaltbares Gain für 12 Bit DAC? Gibt es das / wie realisieren?


von Chris (Gast)


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Hallo,

ich habe eine 15V Spannungsquelle, die 10A liefern kann. Der Strom soll 
nun digital recht genau eingestellt werden können.

Für die Sollwertvorgabe möchte ich einen 12 Bit DAC (MCP 4922-E/P) 
einsetzen. 10A / 4095 ergeben 2,4mA, ich hätte aber gerne 1mA Auflösung.
Diese Genauigkeit ist natürlich nur im unteren Bereich gefordert. Ob 
z.B. 5,0 oder 5,02A fließen, ist egal.

Bedenken habe ich auch bezüglich der sehr geringen Ausgangsspannung des 
DAC im unteren Bereich. Das ist ja sehr störanfällig, weswegen eine 
höhere Auflösung, z.B. 16 Bit, nicht wirklich hilft und zudem noch teuer 
ist.

Wie löst man solche Anforderungen? Umschaltbares Gain? OPA, der nicht 
linear verstärkt? Ersteres erzeugt beim Umschalten vielleicht Störungen, 
letzteres stelle ich mir eher kompliziert vor. Oder ein zuschaltbares 
Offset? Dann könnten auch wieder Störungen entstehen.

Gruß,
Chris

von Falk B. (falk)


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@  Chris (Gast)

>einsetzen. 10A / 4095 ergeben 2,4mA, ich hätte aber gerne 1mA Auflösung.

Naja. Bringt deine Gesamtschaltung denn diese Auflösuing? Nach 
Genauigkeit will ich lieber nicht fragen.

Siehe Auflösung und Genauigkeit.

>Diese Genauigkeit ist natürlich nur im unteren Bereich gefordert. Ob
>z.B. 5,0 oder 5,02A fließen, ist egal.

Na immerhin ein realistischer Ansatz.

>Bedenken habe ich auch bezüglich der sehr geringen Ausgangsspannung des
>DAC im unteren Bereich. Das ist ja sehr störanfällig,

Ist bei 2V genauso störanfällig, weil der ABSOLUTE Fehler gleich groß 
ist.

> weswegen eine
>höhere Auflösung, z.B. 16 Bit, nicht wirklich hilft und zudem noch teuer
>ist.

>Wie löst man solche Anforderungen? Umschaltbares Gain?

Kann man machen.

> OPA, der nicht linear verstärkt?

Eher nicht, da handelt man sich andere Probleme ein.

von Chris (Gast)


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Hallo falk,

den Unterschied Auflösung / Genauigkeit kenne ich (habe fast damit 
gerechnet, dass darauf verlinkt wird und überlegt, ob ich das gleich 
dazu schreibe ;) ).

Eine nicht lineare Komponente passt mir auch nicht, da damit vieles 
komplizierter wird.


Was den Rest der Schaltung angeht: Wodurch wird denn bei einer analogen 
Schaltung die Auflösung begrenzt? Wenn ich ein rein analoges Netzteil 
nehme und das normale Poti für die Stromeinstellung durch ein 
100000-Gang Poti ersetze, müsste ich doch auch eine entsprechend hohe 
Auflösung erhalten? Klar, bestimmte Werte kann ich nicht über- oder 
unterschreiten, und die Linearität ist ein anderer Punkt.

Bezüglich Störanfälligkeit: Wenn ich anstelle von z.B. 10mV 1V auf einer 
Leitung habe, ist das doch weniger störanfällig (Rauschabstand). Klar, 
die Störungen, die vor der Verstärkung da waren, werden mitverstärkt. 
Ich denke, das meintest du mit dem absoluten Fehler?
Welche OPAs eignen sich denn zu diesem Zweck?

Gruß,
Chris

von Falk B. (falk)


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@Chris (Gast)

>Was den Rest der Schaltung angeht: Wodurch wird denn bei einer analogen
>Schaltung die Auflösung begrenzt?

Rauschen, Drift, Offsets, Thermospannungen, etc.

> Wenn ich ein rein analoges Netzteil
>nehme und das normale Poti für die Stromeinstellung durch ein
>100000-Gang Poti ersetze, müsste ich doch auch eine entsprechend hohe
>Auflösung erhalten?

Nein.

>Bezüglich Störanfälligkeit: Wenn ich anstelle von z.B. 10mV 1V auf einer
>Leitung habe, ist das doch weniger störanfällig (Rauschabstand). Klar,
>die Störungen, die vor der Verstärkung da waren, werden mitverstärkt.
>Ich denke, das meintest du mit dem absoluten Fehler?

Ja.

>Welche OPAs eignen sich denn zu diesem Zweck?

Rauscharme mit wenig Offset ;-)

von Db8fs (Gast)


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Hi Chris,

sorry, wenn der Eindruck täuscht, aber irgendwie kommt mir das ein wenig 
konfus vor, was in deinen Postings so geschrieben wurde. Insbesondere 
das Thema Auflösung analoger Schaltungen ist dezent daneben (analog ist 
nicht zeit- und wertdiskret). Über deinen 100000-Gang-Poti fällt 
trotzdem ne wertstetige Spannung ab - die Genauigkeit definiert immer 
die schwächste Komponente. Dein Poti liefert dir auch bloß ne Spannung, 
die von nichtlinearen Bauteilen (was Transistoren/Mosfets letztlich 
sind) in einen konstanten Stromfluss am Ausgang überführt werden muss. 
Je geringer deine Nichtlinearität des Verstärkers ist, desto besser.

Für eine einstellbare Konstantstromquelle bei der die Spannung bis 10A 
nicht unter 15V sinkt wirst du auf alle Fälle ein bisschen Aufwand 
betreiben müssen.
Dein 12-Bit DAC wirft dir 4096 verschiedene Spannungen raus und du musst 
deinen Verstärker also so beschalten, dass dieser nicht übersteuert wird 
und dein DAC-Ausgang sehr hochohmig in den Verstärkerkreis eingekoppelt 
wird. Wenn du derartige Genauigkeiten erreichen, wirst du wohl um 
verschiedene OPVs nicht drumrumkommen, welche je einen 
Ausgangsstrombereich abdecken. Die Umschaltung der verschiedenen Stufen 
kannste ja von deinem Digitalteil aus als Multiplexer realisieren, der 
deine D/A-gewandelte Ausgangsspannung auf den richtigen Verstärker 
switcht.

Siehe auch 
http://de.wikipedia.org/wiki/Konstantstromquelle#Mit_Operationsverst.C3.A4rker

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Ideen geben, viel Erfolg.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Shunt umschalten.


Gruß

Jobst

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Nimm einen 16Bit-DAC.

von Chris (Gast)


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Hi,

@Db8fs: Dein Eindruck täuscht nicht. Ich habe mich bisher kaum mit DACs, 
ADCs, Shunts und Analogschaltungen überhaupt beschäftigt. Nun habe ich 
mir einfach mal ein (sehr hochgestecktes) Ziel gesetzt und habe hier 
schon wieder einiges gelernt.

@Jobst: Zu dieser Lösung tendiere ich.

@nemon: Hatte ich ursprünglich vor, aber es gibt bei Reichelt keine 
günstigen mit zwei Kanälen.


Gruß,
Chris

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