Tach allerseits! Ich habe hier ein verrücktes Problem, dass ich mir nicht so recht erklähren kann. Ich belichte meine Platinen 60 Sekunden lang durch eine inkjet Folie in einem UV-Röhrenbelichter. Nach dem Entwickeln entsteht ein sehr seltsamer Effekt: Die Konturen sind perfekt. So perfekt, dass man beim drüber schauen eine deutliche Kante sieht und diese auch mit dem Fingernagel spüren kann. Aber die Flächen sind für den A****. Da wo Fotolack sein soll sieht es aus wie überbelichtet. Seltsamer Weise sind aber die Freiflächen mit einer difusen Lackschicht überzogen, die sich fast so schwer lösen wie die Flächen, die stehen bleiben sollten. Das Foto zeigt die Platine. Ist noch etwas nass. An der untern Kante sieht man links mittig, wie sich der Flächenfüller vollständig aufgelöst hat. Das Logo "Thor ClassD" ist vollständig freigestellt. Man erkennt es nicht so deutlich aber auf der Freifläche rings um die Buchstaben ist so ein difuses gekrissel. Das ist Lack. Am besten sieht man es an dem ganz rechten unteren Loch für die Platinenfüße. Das Loch sollte kreisrund sein und komplett freigestellt(!). Geworden ist daraus ein Ring mit gefülltem Kern. Ich versteh es nicht. Wie passiert das? Thor
Das selbe Problem hatte ich auch und habe es mir so erklärt: Der Drucker druckt das Layout zeilenweise. Dadurch sind die Grenzen der Bahnen immer gut drauf, nur die Masseflächen machen dadurch Probleme. Eine Lösung für das eigentliche Problem habe ich nicht gefunden, da mein Drucker einen besseren Druck nicht hinbekommen hat. Ich bin das Problem dann umgangen, indem ich jetzt Leiterplattenfilme von Baudriedl verwende. Damit habe ich das Problem nicht mehr. Gruß Jannis
Das Bild enthält mehr Artefakte durch die Kompression als Information. Wie soll man das was beurteilen?!
> Das Bild enthält mehr Artefakte durch die Kompression als Information.
Da hat der Herr recht. Ich habe nur das Orginal nicht mehr gehabt. Also
hier ein neues.
Thor
> Seltsamer Weise sind aber die Freiflächen mit > einer difusen Lackschicht überzogen, die sich fast so schwer lösen wie > die Flächen, die stehen bleiben sollten. Das sieht man auch, deshalb ist die Platine nicht "überbelichtet" sondern eher zu wenig belichtet und vor allem unterentwickelt. Wäre sie überbelichet, wäre der Lack jetzt weg bei sachgerechter Entwicklung. Jetzt würde man dir an dieser Stelle wahrscheinlich zu einer Belichtungsreihe raten. Wie hast du denn deinen Entwickler angesetzt? Wie lange war die Entwicklungszeit? Temperatur des Entwicklerbads? Zimmertemp? Ist das Bungard Basismeterial?
> Jetzt würde man dir an dieser Stelle wahrscheinlich zu einer > Belichtungsreihe raten. Wohl sehr Materialhungrig aber mir bleibt wohl nichts anderes. > Wie hast du denn deinen Entwickler angesetzt? ca. 10-20g auf 500ml > Wie lange war die Entwicklungszeit? Schwer zu sagen. Nach etwa 2 Minuten fing der Flächen füller an sich aufzulösen. Da habe ich abgebrochen. > Temperatur des Entwicklerbads? Zimmertemp? Jep. > Ist das Bungard Basismeterial? Nein, das ProMa Zeug von Reichelt. Thor
Ich hab erst vor einer Weile angefangen auch selber mal Platinen zu ätzen. Als Basismaterial hatte ich erst die Zuschnitte von Proma/Reichelt und dann noch lange Zeit was von Conrad genommen, was ich nicht identifzieren konnte von der Firma her. Hab mit beiden ewig rumgefrickelt und bin absolut nicht schlau aus meinen Mess-/Entwicklungsreihen geworden bzw. war unzufrieden mit dem Ergebnis. Es sind dabei z.T. ähnliche Probleme wie oben beschrieben aufgetreten. Dann hab ich mal zum Bungard-Material gegriffen und es ging wunderbar. Das soll jetzt keine Werbung sein aber ein Hinweis durchaus mal die Fotoplatinen von verschiedenen Firmen durchzuprobieren. Ich arbeite mit Laserdrucker (doppelt übereinandergeklebt), einem selbstgebauten UV-LED-Belichter (UV-Leds 3x3cm Raster, 15min Bel.-Dauer), Natriumhydroxid und Natriumpersulfat.
>> Ist das Bungard Basismeterial? >Nein, das ProMa Zeug von Reichelt. Hmm, ich habe auch immer Proma-Zeug, und dachte immer, die ganzen Probleme die ich immer habe (extrem schlechte Reproduzierbarkeit, jede Platine ist wieder ein neues Experiment...) liegen an mir. Heute habe ich auch wieder eine ganze Menge Zeit/Persulfat/Basismaterial vergeudet ohne auch nur eine echt vernünftige Platine hinzubekommen. Aber wenn man ein bisschen im Netz sucht, findet man über Proma-Basismaterial wenig gutes.... Vielleicht liegt es bei mir dann doch am Proma-Material, und bei dir auch... Habe also jetzt mal Bungard-Zeug bestellt bei Reichelt. Viel Erfolg, Thomas
@ Alex S. (thor368) Oh je, hab's mir fast gedacht. Da ich Bungard Basismaterial verwende sind meine Erfahrungen mit ProMa nur rudimentär, aber soviel ist für mich sicher Das hier > ProMa Zeug von Reichelt UND das hier > ca. 10-20g auf 500ml passt nicht zusammen! Ich verwende 15g/L bei Raumtemp. für das Bungard-Platinen und das passt sehr gut, ist aber für ProMa schon zu stark (da hatte ich mal probehalber nach einmal Probekauf dieser Platinen bereits blankes Kupfer vollflächig ;). Danach hab ich das Zeug nicht mehr gekauft). Probiere mal 7 g/L und nicht mehr (event. sogar 5g/L NaOH für dieses Basismat.). Wenn du öfter Platinen entwickelst rate ich übrigens dringend dazu eine dieser kleinen Feinwaagen anzuschaffen. Die sind spottbillig und ziemlich genau. Ohne Waage mache ich nix diesbezüglich (meine hat 0.1 g Auflösung, das reicht völlig; NaOH neigt eh dazu Feuchtigkeit aus der Raumluft zu anzuziehen und verändert sich dann im Gewicht bzw. verklumpt sogar ganz, je öfter man seine Dose öffnet - deshalb immer gleich wieder verschließen). Mit wiegen kann man dennoch diesen Parameter ausreichend genau konstant halten und das ist wichtig! Auch würde ich dir raten, wechsel zu Bungard Material. Der Mehraufwand an Geld (so viel teurer sind die auch nicht) lohnt sich. Das Material ist einfacher zu händeln und der Belichtungsspielraum ist angenehm groß. Auf die Dauer wird es damit sogar unterm Strich günstiger, weil man weniger Versuche vergeigt und die Zeit ist ja auch was wert, die man spart wenn es kaum mehr Fehlversuche gibt. Wichtig ist eine gut lichtdichte Vorlage zu haben. Falls das nicht gegeben ist dann geht das zwar auch, nur wird der Belichtungszeitraum dann enger (zwischen Mindestbelichtungszeit und Höchstbelichtungszeit) in dem man noch ein brauchbares Ergebnis hinbekommt. Überschreitet man die Höchstbelichtungszeit bei schlechten Vorlagen gibt es die bekannten kleinen Löcher im Kupfer und es kann auch mal feine Leiternahnen erwischen oder feine Schriften verschwinden. Ich verwende meine Folien deshalb doppelt und mit größerem Abstand zum Röhrenbelichter (bei doppelten Folien wichtig wegen der Unterstrahlung). Aber es geht auch anders (einlagig, durch Papier, durch Transparentpapier etc.). Um sicher zu gehen empfiehlt sich eine Belichtungsreihe oder alternativ ein paar gezielte Probebelichtungen (Belichtungsreihe für "faule" ;-)).
> Ist das Bungard Basismeterial? > Nein, das ProMa Zeug von Reichelt. das ist der Grund ;-)
Tja wie es aussieht liegt es wohl am Basismaterial. Ich habe mal wie empfohlen ein paar Exemplare mit unterschiedlichen Belichtungszeiten belichtet. Außerden habe ich mit verschiedenen NaOH Konzentrationen experimentiert. Von links nach rechts: 18s: Diese ist wohl die Platine an der es am deutlichsten wird. Bei der habe ich 20g/l angesetzt. Außerdem war die Brühe um die 40° heiß. Das war deutlich zu heftig. Die Platinen waren innerhalb von Sekunden entwickelt. Trotzdem(oder vielleicht genau deswegen) sieht man das Problem hier am besten. Die Fotolackschicht ist unregelmäßig dick(!). Auf den Freiflächen(um das Logo) sieht man, dass die Platine eindeutig unterbelichtet ist. Aber am linken Rand hat sich der Lack von selbst gelöst. Ich garantiere euch, dass daran nicht die Maske schuld ist. Zumal das Bild auf keiner der anderen Platinen zu sehen ist. Zu sagen ist, dass das eine "natürliche" Außenkante ist, während die anderen von mir geschnitten sind. Es scheint ganz so als ob ProMa an den Platinenränden Schwierigkeiten hätte. 30s: Mit der selben Lauge. Überentwickelt. 30s: Mit 10g/l. Die Lauge war kalt quasi nicht zu gebrauchen. Angewärmt hat sie es aber dann gebracht. In etwa 2 Minuten fertig. Die Platine ist fast perfekt. Auf dem Foto sieht man es nicht aber die Freiflächen haben immernoch einen minimalen Belag. Beim nächsten mal 12 Sekunden länger und das hat sich. Aber trotzdem sieht man am oberen Rand wieder Lackdefekte. Ich hatte das schon vermutet und das Layout nach ganz unten geschoben. Durch das langsame Entwicken konnte ich den akzeptablen Zeitpunkt recht gut abschätzen. Ganz rechts ist ncoh mal die Platine vom Anfang zum Vergleich. Das Resultat hatte zwei Ursachen. Zum einen war der Entwickler verbraucht. Deshalb wurden die Freiflächen nicht feritg abgelöst. Zum anderen war aber die Belichtungszeit so hoch, dass die Unregelmäßigkeiten im Lack offensichtlich wurden. Jetzt weis ich bescheid. Und beim nächsten mal nehme ich Bungard;) Thor
Für eine Belichtungsreihe reicht es übrigens aus, sich 2x2 cm große Stücke zu schneiden (Kanten entgraten nicht vergessen!) und sie auf einer Stelle mit den feinsten Strukturen deines Films zu belichten. Hilfreich ist es auch, sich die Belichtungszeiten und sonstigen Parameter vorher mit wasserfestem Stift auf die Rückseite zu schreiben, damit man die Werte nachher zuordnen kann. Dann ist das deutlich weniger materialintensiv.
Nimm einfach Bungard Basismaterial, damit kannst du Platinen herstellen wie Kuchenbacken! W.
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