Forum: HF, Funk und Felder Bandpassfliter mit zwei SAW - Bausteinen


von Mali Karl-Heinz (Gast)


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Hallo,

trotz intensiver Suche im Internet habe ich keine genaue Beschreibung 
für einen Bandpassfilter auf Basis von SAW - Bausteinen gefunden, wo 
mehrere Frequenzen parallel gefiltert werden. Worauf muss man beim 
Koppeln zweier SAW - Filter achten um zwei verschiedene Frequenzen im 
GHz Bereich von einer gemeinsamen Antenne zu filtern. Gibt es auch 
entsprechende Literatur dazu?

Vielen Dank und schöne Grüße
Karl-Heinz Mali

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Karl-Heinz

Leder gehen Deine Informationen gegen Null. Wer soll Dir da antworten?

Welche Frequenzen, wie dicht liegen die zusammen, muß es gleichzeitig 
funktionieren oder kann umgeschaltet werden? Wird empfangen, gesendet 
oder beides? Benötigen die SAW-Filter sowiso eine Anpassung?

Fürs Umschalten gäbe es für den unteren GHz-Bereich brauchbare 
GaAs-Analogschalter.

von Mali Karl-Heinz (Gast)


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Hallo Bernd!

Es sollen die von einer Antenne empfangenen Frequenzen von 1030Mhz und 
1090MHz gleichzeitig mit einem TA1090EA bzw. TA0177A zur 
Weiterverarbeitung ausgefiltert werden.
Dabei ist mir nicht klar wie die zwei SAW - Bausteine richtig an das 
Empfangssignal der Antenne gekoppelt werden - mit oder ohne 
Koppelkondensator - um möglichst wenig Verluste und keine gegenseitige 
Beeinflussung zu verursachen.

von asd (Gast)


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Musst du wirklich die beiden Frequenzen schmalbandig filtern? Ist gat 
nicht so einfach. Kannst du nicht auch einen 1030-1090 MHz Filter 
nehmen? Ansonsten ist das einfachst ein Splitter mit Isolation (also 
kein Resisitver) vor und nach die Filter zu Schalten, dann hat man aber 
6dB mehr Einfügedämpfung. Wär das ok? Warum must du überhaupt so 
schmalbandig Filtern?


             ----------                  ----------
             |        |---- Filter 1 ----|        |
             |        |                  |        |
Antenne ---- |Splitter|                  |Splitter|----- Ausgang
             |        |                  |        |
             |        |---- Filter 2 ----|        |
             ----------                  ----------

von Mali Karl-Heinz (Gast)


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Danke für deine Antwort. Die Idee mit dem Filter von 1030-1090MHz finde 
ich sehr gut. Das Signal kann anschließend verstärkt, schmalbandig 
gefiltert und verarbeitet werden.
Welchen Filter kannst du für die Bandbreite von 1030-1090MHz empfehlen?
Der schmalbandige Filter wird für die PPM Demodulation benötigt.

von asd (Gast)


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Meinst du den Filter?
http://www.taisaw.com/upload/product/TA0177A%20_Ver.3.0_.pdf
Hast du einen Lieferanten für den Filter? Der hat 50 Ohm Ein- und 
Ausgänge. Kann man also einfach direkt anschließen. Wie viel Ahnung von 
HF hast du?

> Dabei ist mir nicht klar wie die zwei SAW - Bausteine richtig an das
> Empfangssignal der Antenne gekoppelt werden - mit oder ohne
> Koppelkondensator

Keine Gleichspannung an den SAW anlegen, also mit C falls da Spannung 
auf der Leitung ist.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, asd,

> Musst du wirklich die beiden Frequenzen schmalbandig filtern? Ist gat
> nicht so einfach.
Ob einfach oder kompliziert hängt vom Ausserbandverhalten der SAW-Filter 
ab. Sind die dort hochohmig, kannst Du beide SAW-Filter unbedenklich 
parallel schalten.
Allerdings hoffe ich nicht darauf. Vor allem nicht, wenn die Eingänge 
beider SAW-Filter mit einer Art Collins-Filter angepasst sein sollten.
Der Verlauf der Eingangsimpedanz wäre halt zu erkunden.

Ciao
Wolfgang Horn

von Mali Karl-Heinz (Gast)


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Die folgenden SAW - Bausteine möchte ich verwenden:
http://www.taisaw.com/upload/product/TA1090EC%20_Rev%202.0_.pdf
http://www.taisaw.com/upload/product/TA0177A%20_Ver.3.0_.pdf

Ist es möglich diese direkt zu verbinden oder soll ich den folgenden 
Splitter benützen:
http://www.minicircuits.com/pdfs/SBB-2-13.pdf

Ein bisschen RF-Erfahrung ist vorhanden.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Ja, Mali,

> Ist es möglich diese direkt zu verbinden
Wenn ich die unleserlichen Smith-Charts richtig lese, dann ist die 
Impedanz außerhalb der Durchlassbereiche groß gegenüber 50 Ohm. Eine 
Anpassung ist nicht vorgesehen. Dann wäre Parallelschaltung ohne 
Bedenken möglich.

Die Aufteilung auf zwei SAW-Filter bedeutet mindestens eine 
Stichleitung. So kurz wie möglich, sollte bei 30 cm Wellenlänge kein 
Problem sein.

Mir täte die Durchgangsdämpfung leid, mit fast 3dB die halbe Leistung.
Da ist der Horizont näher als gedacht. Ein übersteuerungsfester 
Vorverstärker schafft da Abhilfe. (Ich habe keine Frequenzkanäle ober 
halb UKW gesehen mit solch einer hohen Dichte an Signalen, die sich 
gegenseitig stören, "Garbling" genannt.)

Ciao
Wolfgang Horn

von Mali Karl-Heinz (Gast)


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Wolfgang,

danke für die Erklärung. Ab wie viel Ohm ist das Ausserbandverhalten als 
hochohmig zu betrachten?

Karl-Heinz

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Mali,

> Ab wie viel Ohm ist das Ausserbandverhalten als hochohmig zu betrachten?

Das hängt von der gewünschten Qualität des Summensignals nach der 
erneuten Zusammenführung der beiden Filter ab.

Ich vermute aber, Du willst gar nicht zusammenführen, sondern willst das 
ADSB-Abfragesignal des Weitbereitsradars etwas anders verarbeiten als 
das ADSB-Antwortsignal und durch Messung der Verzögerungszeit die 
Schrägentfernung schätzen.

(Übrigens hätte ich da erwartet:
a) Richtantenne für das Abragesignal.
b) Omnidirektionale Antenne für die Antwort.
Das erfordert dann zwei Antennenverstärker und zwei Empfänger mit 
jeweils einem SAW-Filter.)

Unter der Annahme jedoch, dass die Eingänge der beiden SAW-Filte 
parallel an einem Ausgang von 25 Ohm hängen, was mit einer 
Emitterschaltung leicht ist, genügt dafür schon, wenn kein Eingang den 
anderen mit weniger als 100 Ohm belastet.
Das kannst Du aus den ziemlich unleserlichen Smith-Charts in den 
Datenblättern herauslesen oder hineinphantasieren. Auf die Art und Weise 
sehe ich keine Probleme. Aber wäre ich Entwickler in einer Firma, würde 
ich Musterexemplare bestellen, saubere Ausdrucke und auf jeden Fall erst 
mal nachmessen. Denn seit einiger Zeit sind selbst saubere Ausdrucke 
zweifelhaft gegenüber eigenen Messungen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Mali Karl-Heinz (Gast)


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Wolfgang,

Danke für die prompte Antwort.
Ich möchte das vom Sekundärradar ausgestrahlte Interrogation Mode A/C/S 
Signal auf 1030MHz dekodieren und mit der Laufzeitverzögerung des 
Replysignals der Mode A/C/S Transponder (1090MHZ) die Entfernung der 
umliegenden Flugzeuge berechnen. Um die Schaltung möglichst einfach zu 
halten wird das mit einer Antenne empfangene Signal mit 2 SAWs (1030 und 
1090Mhz) gefiltert, wieder zusammengeführt, verstärkt und mit einem 
Demodulator demoduliert. Das demodulierte Signal wird danach von einem 
Mikrocontroller weiterverarbeitet - zuerst das Interrogationsignal vom 
Radar und anschließend die Transpondersignale der Flugzeuge.

Karl-Heinz

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Mali,

Danke für Deine Bestätigung meiner Vermutung.

Wo gibt es Messungen oder Statistiken zu lesen über die Signaldichte in 
den ADSB-Kanälen?

Ich habe mal das Video in diesen Kanälen gehört, als das 
"Selective"-Feature noch in den Anfängen war. Das Video hörte sich an 
wie Gewitterregen, jeder Tropfen ein Burst.
Weil jeder Transponder auf jede Abfrage antwortete, die ihn triggerte, 
woher sie auch immer gerade kam.
Das Lustige war - die Hochgewinn-Richtantenne verringerte den Platzregen 
nicht, sondern verschob ihn nur in die Länge.

"Garbling" heißt die folgende Verwirrung im Empfänger. In dieser 
Verwirrung überlagerten sich die Antworten verschiedener Transponder.
ADSB-Systeme haben zwar den Vorteil der Richtwirkungen bei Abfrage und 
Antwort, fragen aber deshalb öfter ab, und führen eine Konvolution der 
Antworten durch.

Da ist jede Menge Raum zum Spielen!

Ciao
Wolfgang Horn

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