Hallo, seit längerem schon betreibe ich einen selbstgebauten 8-Kanal-Dimmer auf Atmel Basis als Heimautomatisierung. Dieser Dimmer hat auch vier 230V Eingänge an die ich über vorhandene 230V Verkabelung angeschlossene Lichtschalter abfragen kann. Leider erkennt der Atmel hin und wieder den Status des Lichtschalters nicht und ich habe keinen Schimmer wieso. Das Schalten über den Bus und die IR Fernbedienung geht in so einem Fehlerfall weiterhin, die Software ist demnach nicht abgestürzt. Auch schaltet das Licht dann Minuten später plötzlich doch noch um. Im Bild sieht man zwei mögliche Schaltungen für solche 230V Eingänge. Die untere Schaltung mit dem beiden 27K Widerständen ist derzeit mit beschriebenem Fehlerbild im Einsatz. Ich habe das Ganze so aufgebaut, daß ich über eine Schalterleitung zwei Schalter anschliessen kann, indem ich in die Schalterdose eine Diode je Schalter integriere. Der eine Schalter schaltet also die positive Halbwelle, der andere die negative. Am anderen Ende sind dann auch zwei antiparallele Optokoppler die dann aus jeder Halbwelle ein Signal machen. Die Software "verlängert" dann die Signale über eine Netzperiode, also quasi ein in Software gebautes retriggerbares Monoflop. Da ich die Software nun schon zum Erbrechen überprüft habe, vermute ich eine unzuverlässige Eingangsschaltung. Wäre die obere, mit dem Kondensator evtl. sicherer, bzw. funktioniert sie überhaupt wenn eine Halbwelle fehlt? Viele Grüße Thorsten
@ Thorsten Erdmann (bluescreen) >Leider erkennt der Atmel hin und wieder den Status des Lichtschalters >nicht Was erkennt er denn an der Stelle? Pull-Ups in der Schaltung/im uC aktiv? >aus jeder Halbwelle ein Signal machen. Die Software "verlängert" dann >die Signale über eine Netzperiode, also quasi ein in Software gebautes >retriggerbares Monoflop. Soll das nur eine Erkennung sein oder ein Nulldurchgangsdetektor? Ersteres wäre OK, zweiteres eher suboptimal. >Wäre die obere, mit dem Kondensator evtl. sicherer, bzw. funktioniert >sie überhaupt wenn eine Halbwelle fehlt? Nein.
@Falk Brunner. Auf Alternativ-Fragen mit ja oder nein zu antworten ist immer missverständlich. @Thorsten Erdmann: Die obere Schaltung ist nix. Wenn der Kondensator durch die Gleichspannung mal geladen ist, dann fließt kein Strom mehr. Eine 1N4148 an 230 VAC zu betreiben halt ich für absolut keine gute Idee.
> Was erkennt er denn an der Stelle? Pull-Ups in der Schaltung/im uC > aktiv? Er erkennt augenscheinlich ein High. Es gibt aber durchaus noch ein Restrisiko, daß es doch ein Softwarefehler ist. Der ganze Dimmer samt Businterface ist eine recht aufwändige Statemachine. der mega16 ist praktisch voll. >>aus jeder Halbwelle ein Signal machen. Die Software "verlängert" dann >>die Signale über eine Netzperiode, also quasi ein in Software gebautes >>retriggerbares Monoflop. > > Soll das nur eine Erkennung sein oder ein Nulldurchgangsdetektor? > Ersteres wäre OK, zweiteres eher suboptimal. Dies soll nur eine Erkennung sein. Es gibt natürlich noch eine weitere identische Schaltung als Nulldurchgangserkennung, allerdings mit einem anderen Optkoppler: CNY17F). Das scheint aber inzwischen sauber zu funktionieren. War aber auch recht knifflig, ich hatte öfters ein Flackern drauf. Da dieses Flackern immer Zeitgleich auftrat, tippe ich auf irgendwelche Störungen durch Rundsteuersignale oder Einschaltspitzen. Dies konnte ich aber inzwischen durch einen recht aufwendigen Softwarefilter beheben. >>Wäre die obere, mit dem Kondensator evtl. sicherer, bzw. funktioniert >>sie überhaupt wenn eine Halbwelle fehlt? > Nein. Aha. Funktioniert sie nicht? Oder ist sie genauso (unzu)verlässig. (siehe Mail von spontan) @spontan: > Die obere Schaltung ist nix. Wenn der Kondensator > durch die Gleichspannung mal geladen ist, dann fließt kein Strom mehr. Klingt einleuchtend. Wenn die negative Halbwelle weg ist wird der C nicht mehr umgeladen. Spricht denn aus Deiner Sicht etwas gegen die simple Widerstandsmimik, abgesehen von der hohen Verlustleistung. Mir fällt dazu aber nichts schlaueres ein. Vielleicht verzichte ich auf die Geschichte mit den zwei Schaltern über einen Draht. Vermutlich käme ich sogar mit den vorhanden vier Eingängen aus, da "man" das meiste ja inzwischen per IR oder Netz macht.
Die 1N4148 snd nicht geeignet, da sie bei etwa 100 Volt leitend werden. Wenn Du den Kondensator bei den schaltern platzieren kannst, könnte es so gehen:
1 | N o----------------|<|-----+ |
2 | | |
3 | +-- \-----[===]---||---+---|<|----+ |
4 | | | |
5 | | | |
6 | P o-+-- \-----[===]---||---+---|>|----+-------- |
7 | | |
8 | +----|>|----+ zu den beiden |
9 | | Optokopplern |
10 | N o------------+-------------------------------- |
In diesem Fall sind 1N4148 geeignet, da die Spannung an ihnen je nach Halbwelle entweder 0,7 Volt oder 0,7V + 1,6 Volt (vom Optokoppler) sein wird. Da due auf Netzleitungen immer mit Störimpulsen rechnen musst, würde ich parallel zum Optokoppler einen weiteren Kondensator mit einigen Mikrofarat schalten. Ein normaler Elko geht nicht, weil Du ja sowohl positive als auch negative Spannung auf der Leitung hast. Nimm einfach einen bipolaren Elko, wie man ihn in Lautsprecher-Frequenzweichen einsetzt. Ich würde es mit 10yF versuchen.
@ Thorsten Erdmann (bluescreen) >Dies soll nur eine Erkennung sein. Es gibt natürlich noch eine weitere >identische Schaltung als Nulldurchgangserkennung, allerdings mit einem >anderen Optkoppler: CNY17F). Das ist keine gute Nulldurchgangserkennung. Besser so. http://www.mikrocontroller.net/articles/230V#Siehe_auch >auf irgendwelche Störungen durch Rundsteuersignale oder >Einschaltspitzen. Dies konnte ich aber inzwischen durch einen recht >aufwendigen Softwarefilter beheben. Klasse. Sowas hätte man deutlich einfacher und besser mit einem Analogfilter gelöst. Ein C an der richtigen Stelle wirkt Wunder. >simple Widerstandsmimik, abgesehen von der hohen Verlustleistung. Mir >fällt dazu aber nichts schlaueres ein. Siehe oben.
> Das ist keine gute Nulldurchgangserkennung. Besser so. > http://www.mikrocontroller.net/articles/230V#Siehe_auch In dem Artikel ist genau das beschrieben was oben bereits gesagt wurde. Als Nulldurchgangserkennung wohl ok, wenn man den sekundärseitigen C wegläßt, für meine Doppelschaltermimik wegen des C-Netzteils nicht geeignet. Allerdings sind da einige weiterführende ganz interessante Artikel. >>auf irgendwelche Störungen durch Rundsteuersignale oder >>Einschaltspitzen. Dies konnte ich aber inzwischen durch einen recht >>aufwendigen Softwarefilter beheben. > > Klasse. Sowas hätte man deutlich einfacher und besser mit einem > Analogfilter gelöst. Ein C an der richtigen Stelle wirkt Wunder. Schön. Ich hatte diverse RC's ausprobiert. Leider ohne Erfolg. Ich bin aber zugegebenermassen auch nicht so der Analogmensch. Bauteile mit weniger als 8 Pins sind mir suspekt. :-) Wo also ist die richtige Stelle für den C, wie groß muß er sein, etc. Eine Meldung wie "ein bischen C an der richtigen Stelle" ist wenig zielführend, sorry. Mein Softwarefilter macht im Prinzip einen Plausibilitätscheck. Tritt ein Impuls am Nulldurchgangsdetector auf wird ein Timer gestartet. Tritt nun ein weiterer Nulldurchgangsimpuls auf wird anhand des Timers überprüft ob wir in der Nähe des erwarteten Nulldurchgangs sind, wenn ja, schön. Wenn nein, Impuls ignorieren. Bleibt der erwartete Nullduchgang ganz und gar aus wird ein künstlicher anhand des Timers erzeugt. Ein paar fehlende Nulldurchgänge akzeptiert die Software auf diese Weise. Kommt dann immer noch nichts, geht das ganze Ding auf Störung und wartet auf den nächsten Puls.
Ach nochwas. Im Moment kann ich nun gar nichts mehr testen. Seit gestern läuft der Dimmer plötzlich gar nicht mehr. Der Trafo der den Atmel und den Bus versorgt wird recht warm. Und der Atmel stürzt nach wenigen Sekunden ab. Keine Ahnung was da nach drei Jahren Betrieb nun plötzlich den Geist aufgegeben hat. Vielleicht schlicht ein Kurzschluss auf dem Bus. Muss ich wohl man messen. Nur bin ich gerade in der Urlaubsvorbereitung, da habe ich keine Zeit für sowas. Nun ist erstmal wieder ein normaler Lichtschalter dran. :-(
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