Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DCF77-Modul startet nicht sauber


von Thomas W. (thomas100)


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Hallo Forum,

ich habe ein DCF77-Modul EM6 DCF von HKW-Elektronik.
Soweit bin ich mit der Qualität des Moduls sehr zufrieden.

Nur habe ich jetzt das Problem, dass das Modul manchmal kein Signal 
liefert. Das Modul ist mit einer ca. 15cm langen Leitung (Einzeladern) 
an die Controllerplatine angebunden. Die Controllerplatine wird über USB 
mit Strom versorgt. Für die 3V des Moduls sitzt ein Spannungsregler auf 
dem Controllerboard. Mit Pufferkondensatoren.
Nehme ich jetzt anstatt eines PCs ein USB-Netzteil (z.B. um Handys zu 
laden), dann funktioniert das Modul nicht mehr.
Im Netzteil ist ein SNT verbaut. Die Frequenz variiert je nach Last umd 
die 70kHz. Passt natürlich super zu DCF77. Trotz RC-Filter und 
Induktivitäten in der Zuleitung zu dem DCF-Modul läuft das Modul aber 
nicht. Peaks sind auf dem Oszi weder auf GND noch auf der 
Spannungsversorgung sichtbar.
Interessanterweise habe ich das gleiche Verhalten, wenn ich das Board 
mit Spannung aus dem PC versorge und mit dem Finger nur in die Nähe des 
DCF-Moduls komme, aber noch nicht berühre. Das Modul empfängt nichts 
mehr. Finger weg->Signalausgang wieder da. Das USB-SNT ist dabei 
immernoch in der Nähe. Ich denke deswegen nicht, dass es sich hier im 
kabelgebundene Störungen handelt. Aber was kann ich dagegen tun?

Hier im Forum habe ich in einem anderen Beitrag gelesen, dass die 
HKW-Module wohl sehr empfindlich auf Störungen in der 
Spannungsversorgung reagieren. Aber was kann ich dagegen tun? Wie sieht 
eine saubere Versorgung der Module aus?
Setzt vielleicht jemand die Module ein und kann mir von seinen 
Erfahungen berichten?

Danke für eure Antworten.

VG
Thomas

von Stefan F. (sfrings)


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Mein mobiles Radio empfängt auch nur ganz schlecht, sobald ich das USB 
Ladenetzteil anstecke.

DCF Empfänger reagieren extrem empfindlich auf Störungen, das liegt am 
schwachen Funksignal. Es ist vorteilhaft, den Empfänger möglichs weit 
vom Mikrocontroller zu entfernen. Ich hatte mal eine Uhr mit dezimaler 
LED Anzeige gebaut, da musste ich für zuverlässigen Empfang mindestens 1 
Meter Abstand einhalten.

Verwende ein Netzteil mit herkömmlichen Transformator. Der Transformator 
filtert Störimpulse aus dem Netz wirkungsvoll heraus, während einfache 
Schaltnetzteile (USB Ladenetzteile) genau gegenteilig wirken.

Ein R/C Filter in der Stromversorgung des Empfänger kann auch helfen. 
Ich würde es mal mit 10 Ohm in Reihe und 100yF parallel versuchen.

von R. F. (rfr)


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Die Schaltnetzteile senden Störungen aus, dein PC schirmt diese ab, aber 
bei den freiliegenden Netzteilen ist kaum Schirmung da. Dadurch wird ein 
Feld aufgebaut, welches auf die Antennen wirkt. Der Empfänger regelt 
sich auf das stärkere Signal aus und würgt das Sollsignal einfach ab. 
Man sagt, der Empfänger wird zugestopft.

Zustopfen wirkt breitbandig. Abhilfe kann auf zwei Wegen erreicht 
werden: Verbessern der Schirmung durch Abschirmung der Sendeseite, also 
Massnahmen am Trafo des Schaltnetzteiles, die Verwendung von 
Entstörkondensatoren, Verbesserung der Schirmung usw.

Wenn du Möglichkeiten hast, die Antenne des Empfängers zu beeinflussen, 
dann kannst du auch versuchen, die Störung auszublenden.Dies kann ua 
durch eine Verkleinerung der Bandbreite der Antenne geschehen.

Grüsse

Robert

von Wilhelm F. (Gast)


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Die Antenne etwas weiter vom Empfänger weg legen kann helfen.

In meinem Fall verursachte mal ein Treiber 74HC14 auf dem DCF-Modul 
selbst die Störungen. Es war von den Entwicklern gut gemeint, ein 
kräftiges Pin-Signal zu liefern. Nach Abfönung des 74HC14 von der 
Platine klappte es. Das Signal des Dekoderbausteins war für den 
8051-Input reichlich gut genug.

von Stefan F. (sfrings)


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Am Besten funktionieren diese DCF-77 Empfänger immer noch mit 
Batteriebetrieb. Man könnte die Stromkreise mit Optokopplern trennen und 
die Haltbarkeit der Batterie erhöhen, indem man den Empfänger nur einmal 
pro Tag kurz einschaltet.

Aber das willst Du vermutlich nicht machen, kann ich verstehen.

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