Ich baue für meine Allerliebste gerade einen Wecker mit OLED Display und MP3 Wiedergabe. Hertzstück ist ein Atmega 16. Der steuert zum einen das OLED Display, zum anderen über einen Analogschalter (4066) einen alten zerlegten MP3 Player (Creative MUVO NX). Das Audiosignal des MP3 Players wird mit einem LM4861 in Brückenschaltung verstärkt und über einen 8 Ohm Lautsprecher ausgegeben. Im Anhang die Schaltung des Verstärkers und das Datenblatt. Anfangs hatte ich ein Lautstärkepoti zwischen MP3 Player und Verstärker. Ein konstantes Hintergrundrauschen, besonders bei leiser Musikwiedergabe hörbar, hat mich dann dazu bewegt, mit dem Poti R7 den Verstärkungsfaktor des LM4861 direkt zu steuern. Blieb schonmal nur noch das Rauschen bei lauter Wiedergabe. Um das Rauschen weiter abzuschwächen habe ich Kondensator C14 verbaut. Ist als Notlösung ein Kompromiss aus dumpfer Musik und viel Rauschen. Problem: Es rauscht und zirpt mir noch zu stark. Gründe für das Rauschen gibts viele: Step-Up-Wandler des OLED Displays, MP3 Player Spannungsversorgung, ... Allerdings kann ich mit weiteren diversen Glättungskondensatoren keine Besserung erzielen. Ich habe festgestellt, dass C12/C13 eine besondere Rolle spielt. Wird die Kapazität hier kleiner, steigt der Rauschpegel stark an. Allerdings bringt eine weitere Erhöhung der Kapazität keine weitere Rauschminderung. Jetzt meine Frage: Erledigt sich das Problem vielleicht von selbst, wenn ich alles auf eine Streifenplatine gelötet habe (momentan noch Steckbrett)? Wenn nicht: Lohnt es sich einen eigenen Spannungsregler für den Verstärker zu nutzen (7805)? Bekomme ich das Problem durch eine Modifikation meiner Schaltung weg?
Benutze mal auf dem Steckbrett besonders kurze Kabel und sehr kurze abstände, das hilft meißt unwahrscheinlich. Steckbretter stecken oft auch nicht gut, sprich die Kontakte sind nicht optimal. Löten bringt auf jedenfall Verbesserung. Eventuell braucht es noch eine kleine Filterung am Ausgang.
achja und drauf achten das alles gleiche Masse hat und nichts in der Luft hängt.
1.Schon mal mit dem Oszi überprüft ob der Verstärker schwingt? 2.Jeder Draht ist auch eine wunderbare Antenne. Machmal ist eine Abschirmung des Eingangs sehr nützlich. Jede zusätzliche Verstärkerstufe verstärkt das Übel mehr. Daher ist der Lautstärkeregler weiter hinten meist besser (solange nichts verzerrt). 3.Ob örtliche Veränderung hilft. Evtl streut was ein?
Erst mal garnichts an den Eingang anschließen: Also die linken Seiten von R5 und R6 auf Masse legen. Außerdem C14 entfernen und R7 durch einen Festwiderstand von 25...33k ersetzen. Bei der gesamten Beschaltung auf allerkleinste Abstände achten, also R4, R7, C11, R5 und R6 ganz nahe am Chip anordnen, mit kürzesten Drahtverbindungen. Dann noch den Shutdown-Eingang auf Masse legen. Wieder auf kürzeste Verbindung achten. Und schlußendlich noch C10 einen 100µF Elko parallel schalten. So, jetzt sollte es eigentlich nicht mehr rauschen. Falls doch, mal den Chip wechseln oder für eine wirklich saubere 5V sorgen. Wenn bis hierhin alles in Ordnung ist, kannst du mal deinen MP3-Player anschließen...
Ich hab mal ne Audio-Schaltung auf nem Steckbrett aufgebaut, aus Vorsicht und damit man noch was ändern kann. Es handelte sich um einen Filter mit 2 Op-Amps, bei dem man die Roll-Off-Charakteristik eines AD/DA-Wandlers definiert einstellen konnte - also Audio-Frequenzen. Grundsätzlich hat das auf dem Steckbrett funktioniert, war aber sehr störanfällig und verrauscht. Dann hab ich ne Platine gemacht (altmodisch, einlagig etc.) und die Schaltung ging wunderbar.
>Grundsätzlich hat das auf dem Steckbrett funktioniert, war aber sehr >störanfällig und verrauscht. Viele dieser Steckbretter sind eigentlich Fehlkonstruktionen. Wenn man mal genauer hinschaut, erkennt man, daß die Trägerplatte aus Metall ist und zu den Steckkontakten einen Abstand von teilweise weniger als 1mm hat. Das gibt natürlich gewaltige kapazitive Kopplungen zwischen den Kontakten, die man so auf einer ordentlichen Platine niemals hat. Man kann versuchen, den Abstand zwischen der Trägerplatte und Steckkontakten zu vergrößern, was aber oft daran scheitert, daß alles miteinander verklebt ist. Zumindest aber hilft es oft, die Trägerplatte mit der Signalmasse zu verbinden. Dann hat man die leidige kapazitive Kopplung zwischen den Signalen eliminiert, dafür aber auch größere Streukapazitäten nach Masse geschaffen, was aber oft von geringerem Übel ist. Als es noch keine mächtigen Simulatoren gab, habe ich vor der eigentlichen Prototypphase immer alle Schaltungen, oder zumindest wichtige Schaltungsteile damit aufgebaut und gründlich getestet. Man kann ohne Mühe und in Windeseile durch bloßes Umstecken Bauteilwerte ändern und alle möglichen Varianten durchspielen und Eventualitäten durchtesten. Von daher sind diese Steckbretter (wenn sie hochwertig aufgebaut sind), zumindest für Analogschaltungen im Audiobereich oder einfache Industrieschaltungen sehr hilfreich. Schnelle digitale Schaltungen, in denen Chips mit ordenlich Ground Bounce verbaut sind oder Videoschaltungen würde ich aber immer auf einer Platine mit durchgehender Massefläche testen. Da sind Steckbretter eher ungeeignet, weil die Platine da schon konstruktiver Bestandteil der Schaltung wird.
setze mal ganz nah zw. Pin6 und 5V eine Drossel mit 100µH ebenso ganz nah zw. Pin7 und Gnd Betreibe mal Probeweise den MP3-Player über Batterien, dann könntest du schonmal feststellen ob das Netzteil des MP3-Players der Verursacher ist, danach bleibt noch das Netzteil des OLED Displays welches du auch mit Drosseln entstören könntest.
> Benutze mal auf dem Steckbrett besonders kurze Kabel und sehr kurze > abstände Das ist leicht gesagt (siehe Bild) :) Vielen Dank schonmal für die vielen Tipps. Ich hab jetzt mal folgendes gemacht: 1) Eingang des Verstärkers auf Masse gehängt. --> Sehr leises Rauschen und Fiepen im Sekundentakt. Rauschen geht weg, wenn ich mit der Hand Bauteile auf der Platine berühre. Fiepen geht weg, wenn ich mit der Hand das zylinderförmige Gehäuse des Uhrenquarzes berühre. 2) MP3 Player mit Batterie betrieben (galvanisch getrennt) und Kopfhöherausgang an Verstärker angeschlossen. --> Keine weiteren Störgeräusche außer die bei 1) beschriebenen. Auch nicht, wenn MP3-Player läuft. 3) Masse-Versorgung des MP3-Players an Platine angeschlossen (Plus-Pol hängt in der Luft, MP3 Player ist also aus). Sonst wie bei 2). --> Starke Störgeräusche. 4) Masse-Versorgung des MP3-Players direkt neben Masse des Audio-Verstärkers gesteckt, sonst wie bei 3). Plus-Versorgung des MP3-Players auch verbunden. Player ist aus. --> Keine weiteren Störgeräusche außer die bei 1) beschriebenen. 5) Setting aus 4), MP3-Player ist an, gibt aber keine Musik aus (Pause, bzw. Stille-Track). --> Mittelstarke Störgeräusche. Die Störgeräusche traten bei 2) nicht auf. Bleibt also zu klären: Verschwindet das Quarz-Fiepen im Sekundentakt, wenn ich die Schaltung gelötet habe? Und was hat das Fiepen mit dem Quarz zu tun? Der schwingt ja schneller als mit 1Hz. Das Geräusch geht tatsächlich nur weg, wenn ich den Quarz berühre, funktioniert nicht bei anderen Bauteilen. Der Atmega arbeitet im Sekundentakt einige Aufgaben ab. Wenn ich Pins des Atmega berühre wird das Fiepen lauter. Und die zweite Frage: Der MP3-Player scheint im Betrieb Störungen auf die Platine zu geben. Ein Glättungskondensator bei der Versorgungsspannung schafft keine Abhilfe. War da noch was mit Entstördrosseln/Spulen?
Der völlig übertrieben riesige Drahtverhau und das Fehlen einer niederinduktiven und niederohmischen Masse (Massefläche) ist der Grund allen Übels. Mach mal die Drähte vieeeeel kürzer und "lege" sie auf das Steckbrett, um die Schleifenflächen klein zu halten. Lege auch mal die Metallplatte des Steckbretts auf Masse.
lege auch mal das Quarzgehäuse gegen Masse, also einfach einen abisolierten Draht über den Quarz auf beiden Seiten ins Steckbrett.
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