Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Probleme mit Analog Vu Meter


von Elektronikbastler (Gast)


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Hallo liebe Forumsgemeinde,

wie im Betreff schon erwähnt, bin ich derzeit dabei einen 
Aussteuerungsmesser für meine heimische Stereoanlage zu basteln. Es soll 
sich dabei um 4 Vu Meter, als Drehspulinstrumente ausgeführt, handeln. 
Zwei werden an die Lautsprecher Klemmanschlüsse und zwei an den Rec Out 
angeschlossen. Allerdings ergaben sich nun einige Probleme. Bin fast 
vollkommen Ratlos und hoffe hier auf Hilfe.

1.
Gebe ich bei angeschlossener Schaltung ein Sinussignal auf die 
Lautsprecher so wird dieses verzerrt. Nehme ich meine Schaltung weg, 
verschwindet es wieder. Ich hab schon viel mit verschiedenen Masse- 
anschlüssen herumprobiert, allerdings stellte sich keine Besserung ein. 
Durch den 10K Widerstand vom rec out gegen Masse konnte ich diesen 
Störfaktor zwar dämpfen, allerdings nicht vollständig aufheben. 2. 
Zusätzlich zu den Vu Metern soll eine Übersteurungsled ab einer spannung 
von 17.3 V vom Op Amp aufleuchten, und ensprechend bei niedrigerer 
Spannung wieder erlischen. Bei der Schaltung wie ich sie aufgebaut habe, 
leuchtet die Led nun allerdings dauerhaft, nur wenn ich die Verbindung 
zwischen rec out und Op Amp trenne, geht sie aus. Ein defekt des IC's 
ist aus meiner Sicht unwahrscheinlich, da ich diesen Schaltungsaufbau 
schon mit einem anderem IC gleicher Bauart getestet habe. Als Vcc dienen 
mir +24V und Masse eines zweipoligen Netzteiles. Der Schaltplan ist im 
Anhang. Bin noch Anfänger auf dem Gebiet der Elektronik, nehme also auch 
allgemeine Verbessreungsvorschläge gerne an. Mit freundlichen Grüßen

von mhh (Gast)


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Du brauchs beim ersten OPV einen Arbeitspunkt, einen Einkoppel-Elko, 
einen Auskoppel-Elko, einen Lade-C und Entlade-R in der Brücke sowie 
noch andere Kleinigkeiten. Die Brücke wäre in der Rückkopplung auch 
besser aufgehoben. Bei der Suche nach "aktiver Gleichrichter" könntest 
Du passende Lösungen finden.

von Elektronikbastler (Gast)


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@mhh erstmal vielen Dank für deine schnelle Antwort. Könntest du denn 
noch genauer schreiben, wo ich die Elkos, die Brücke etc. verbauen soll, 
oder noch besser einen Schaltplan hochladen? hab schon mal probiert 
einen Kerko vor den nicht invertierenden Eingang des OpAmps zu setzetn, 
allerdings tat sich dann nichts mehr.Zur Info: Bei einem Pegel von 0db 
git der rec out eine Spannung von ca. 1,4V aus, der Ausgang des 
Operationsvertärkers etwa 17V. vielleicht findet hier ja auch noch 
jemand eine Lösung für das Led Problem.    Mit freundlichen Grüßen, 
Elektronikbastler

von MaWin (Gast)


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> wie im Betreff schon erwähnt, bin ich derzeit dabei einen
> Aussteuerungsmesser für meine heimische Stereoanlage zu basteln.

Warum musst du dazu eine Schaltung selbst erfinden ?

Lautsprecherausgänge haben genug Leistung, um Zeigerinstrumente direkt 
zu versorgen. Einfach:

             1N3070     Instrument
Lautsprecher --|>|--470k--(A)-- anderer Lautsprecheranschluss
                   passender
                 Vorwiderstand

An REC Out ist die Spannung jedoch so klein, daß man die Verluste
der Diode nicht tolerieren kann. Man braucht einen aktiven 
Gleichrichter,
das muß aber kein Brückengleichrichter sein (Musik ist symmetrisch zu 
Null) und kann daher mit einem signe supply OpAmp erfolgen wie dein 
LM358

              +Ub, so viel wie RecOut maximal liefern kann (5V oder 15V)
                |
Rec--1u--+-----|+\
         |     |  >-|>|-+
        10k +--|-/      |
         |  |           |    Instrument
        GND +-----------+--47k--(A)--GND

Auch hier den Vorwiderstand passend zum Instrument auswählen,
meist sind die ja recht empfindlich, so 100uA.

von Elektronikbastler (Gast)


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@MaWin Vielen Dank für deine Antwort. Sorry, hatte vergessen das zu 
erwähnen. Der hochgeladene Schaltplan ist der für ein Instrument am Rec 
out. Für die instrumente die an die Lautsprecheranschlüsse kommen 
benutze ich keinen OpAmp, sondern gebe das Signal direkt an eine 
Gleichrichterbrücke.Habe ich das denn richtig vertanden, das der Opamp 
mit Single Supply Versorgung die gleichrichtende Funktion gleich 
mitübernimmt? Und das die Verzerrung Aufgrund der zu hohen 
Versorgungsspannung auftritt, die irgendwie an den rec out gelangt und 
den Klang bebinflusst? Mit freundlichen Grüßen, Elektronikbastler

von Steffen W. (derwarze)


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Die Schaltung so ist Murks.
Das VU-Meter braucht erst einmal eine log Kennlinie, das 
Drehspulinstrument ist ja linear, und eine Präzisionsgleichrichtung. 
Dann muss eine Zeitkonstante für den Wert her damit der Zeiger nicht 
flattert und eine Spitzenspannungsdetektion mit größerer Zeitkonstante 
für die PeakLED.
Ist schon 30 Jahre her das ich so was mit Analoginstrumentan gemacht 
habe, daher keinen Plan parat. Schaltpläne von älteren Tonbandmaschinen 
im Netz sollte aber einfache Schaltungen dazu liefern die man dann 
nantürlich auf das vorhandenen Instrument anpassen muss.

von MaWin (Gast)


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> Und das die Verzerrung Aufgrund der zu hohen
> Versorgungsspannung auftritt, die irgendwie an den rec out gelangt und
> den Klang bebinflusst?

Wenn deine Spannung an Rec Out grösser ist als dcie Betriebsspnnung des 
OpAmps, gibt es Verzerrungen.

Denen kannst du mit einem Vorwiderstand begegnen:

Rec--1u--+-10k-|+\
         |     |  >-|>|-+
        10k +--|-/      |
         |  |           |    Instrument
        GND +-----------+--47k--(A)--GND

Da Rec Out vermutlich selbst schon eienn KOndenstaor zur Trennung des 
GLeichspannmungsanteils enthält, kannst du den 1u Kondenstaor und den 
10k Widerstand nach Masse auch oft weglassen.

Dann sieht die Schaltung recht ähnlich zu deiner aus :-)
nur halt die Gleichrichtung viel einfacher.

Richtige VU-Meter berücksichtigen noch Ansteigszeit und Abfallzeit, aber 
die Werte eligen so, wie sie mechanische Zeigerinstrumente schon von 
sich aus machen.

> Schaltpläne von älteren Tonbandmaschinen
> im Netz sollte aber einfache Schaltungen dazu liefern

So wie angehängt baute es Philips in den N45xx Serie,
mit roter LED bei Übersteuerung.

von Elektronikbastler (Gast)


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Sind ja interessante Sachen die ihr hier gepostet habt, vielen Dank 
dafür :-) Mich würde auch noch interessieren, was die zwei Schaltzeichen 
in dem Schatlplan für die Philips Tonbandmachine, die "dreifach Diode" 
unten rechts, und die Teile, die mit SK6 bzw. SK9 bezeichnet werden, 
bedeuten. Mit freundlichen Grüßen, Elektronikbastler

von Georg A. (georga)


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SK sind Schalter, clip soll nur bei Aufnahme leuchten, bei Stop/Spulen 
wird zwangsgemutet. Die dreifachdiode ist auch eine, wohl so ala zener 
mit 1.5V oder so.

von Elektronikbastler (Gast)


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So, nachdem das Projekt jetzt einige Zeit schlief, möchte ich mich mal 
wieder dranwagen :-)

Habe meine Schaltung zwischenzeitlich einmal so weit gehabt, das sie in 
etwa das tat was sie ursprünglich sollte (rote Led bei >0db). Bei den 2 
Messwerken an den Lautsprecherklemmen kam allerdings beim ausprobieren 
das verzerrte Störsignal aus dem !Inneren! meines Hifi-Verstärkers 
(klang sehr ungesund). Habe unter anderem deswegen jetzt entschieden, 
meine Schaltung aufzugeben und die aus der Tonbandmaschine zu verwenden.

Meine Fragen hierzu lauten:

Wie kann ich die gegebene Schaltung an mein Projekt anpassen? Kann man 
beispielweise den Wert der Wiederstände um den Faktor vergößern, um den 
meine Betriebsspannung (24V) höher liegt, im Verhältnis zur "Original" 
Betriebsspannung?(Eventuell kennt jemand von euch ja den Wert dieser und 
könnte ihn mir mitteilen)

und

muss ich bei der Schaltung für den Rec out nach wie vor die Spannung des 
Rec outs erhöhen?

Fragen über Fragen :-)

Mit freundlichen Grüßen

Elektronikbastler

von Elektronikbastler (Gast)


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Hab nach kurzer Suche nun das passende Serviceheft im Internet gefunden.
Die Philips n4422 nutzt die gleiche Schaltung zur Ansteuerung der 
Vu-Meter, wie die, die hier bereits gepostet wurde.

Im Serviceheft ist B=16V angegeben. Mein Netzteil liefert mit 24V also 
eine 50% höhere Spannung.

Kann man zur Anpassung meiner Schaltung nun alle Widerstände mit dem 
Faktor 1,5 multiplizieren, die Vorwiderstände für das Vu Meter und den 
Transistor, welcher die Led ansteuert, mithilfe von Potentiometern 
bestimmen und natürlich Elkos mit höherer Spannungsfestigkeit nehmen?

Reicht das soweit aus?

Mit freundlichen Grüßen

Elektronikbastler

von Kai K. (klaas)


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>Kann man zur Anpassung meiner Schaltung nun alle Widerstände mit dem
>Faktor 1,5 multiplizieren, die Vorwiderstände für das Vu Meter und den
>Transistor, welcher die Led ansteuert, mithilfe von Potentiometern
>bestimmen und natürlich Elkos mit höherer Spannungsfestigkeit nehmen?

Nein, das geht in Transistorschaltungen natürlich in der Regel nicht. 
Aber was hindert dich denn daran, die 24V auf 16V herunterzuregeln, 
beispielsweise mit einem LM317?

von MaWin (Gast)


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Kann man machen, obwohl R55 R801 und R802 die einzig wirklich 
spannungsabhängigen Bauteile sind, beim Rest ist Faktor 1.5 eher egal, 
letztlich hängen sie von der Signalspannung ab.

von Elektronikbastler (Gast)


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@MaWin

Jo, das man nur die jeweils "ersten" auf dem Schaltplan oberen 
Widerstände der Spannungsteiler mit 1,5 multiplizieren müsste, ist auch 
mir mittlerweile (wenn auch relativ spät)aufgefallen ;-). Trotzdem 
vielen Dank für deine Hilfe :-)

Mit freundlichen Grüßen

Elektronikbastler

von Elektronikbastler (Gast)


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Hätte noch eine Frage zur "Dreifachdiode". Die Bezeicnung BZX75c2v1 
beschreibt ja eine Zenerdiode mit einer Zenerspannung von 2,1V? Soll die 
Dreifachdiode nun sagen, dass man quasi alternativ zur Zenerdiode auch 3 
"normale" Dioden mit einer jeweiligen Schwellspannung von 0,7Volt 
verwenden kann? Würde doch hinhauen 3*0,7V=2.1V?

Liege ich mit der Annahme Richtig, das diese Zenerdiode, bzw. die 
"normalen" Dioden dafür sorgen sollen, das die Led erst dann eine 
deutlich sichtbare Leuchtkraft zeigen soll, wenn der Transistor voll 
durchschaltet?
Aber was soll der Parallel geschaltete R801?

Und zudem die Größe des Widerstands R801. Kann weder in dem im Internet 
zu findenden Serviceheft, noch in dem hier geposteten Schaltplan 
erkennen, ob der Widerstand einen Wert von 1,5 oder 15K hat :/

Vielleicht hat jemand ja eine höher aufgelöste Version oder das echte 
Serviceheft zur Hand :)

Mit freundlichen Grüßen

Elektronikbastler

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