Hat jemand der hier Anwesenden sowas schon gebaut oder Erfahrung mit sowas? Solche Motoren werden zB. als Spindel-Antrieb für Drehbänke eingesetzt, oder als Eisenbahn-Fahrmotoren. Dort sind sie aber eine Nummer zu groß, mir geht es um eine Antriebsleistung von 20 bis maximal 40 kW. Theoretisch sollte sowas ja funktionieren wenn man die RSM kurz mit einem Strom beaufschlagt, so daß sie ein Magnetfeld aufbaut und dieses Magnetfeld dann durch den Bremsstrom aufrecht erhält. Was mich nun interessieren würde, wie verhält sich so ein Aufbau in der Regelung? Mehr Strom bedeutet ja auch ein stärkeres Magnetfeld in der RSM und damit ein Ansteigen der generatorischen Spannung oder des Stromes. Kriegt man das mit einer Stromregelung in den Griff oder schaukelt sich das so weit auf bis irgendwas zerstört wird? Wieviel Zeit hat man nach Aufbau des Magnetfeldes durch einen externen Strom, bis dieses wieder abgebaut wurde? Also wieviel Zeit kann man sich zwischen dem Abschalten des Magnetisierungsstromes bis zum Fließen eines Bremsstromes erlauben? Nebenfrage, falls jemand Erfahrung mit dem Betrieb von RSM zwischen 20 und 40 kW hat: Wie stark werden Kohlebürsten und Kollektor abgenutzt, wie lange hält sowas?
Solche Maschinen kommen aus einer Zeit vor der Elektronik, vor den Halbleitern. Heutzutage wuerde man die Erregerwicklung getrennt bestromen wollen, weil das einen Freiheitgrad ueblig laesst. Eine Reihenschlussmaschine als Generator hat naemlich keinen Freiheitsgrad. Wenn man da was machen will, zB mit Thyristoren... viel Spass. Ist sicher machbar, der Entwicklungsaufwand kann aber teurer sein wie die Maschine selbst. Bei einer fremderregten Maschine ist das Brems-Drehmoment wahrscheinlich proportional zum Erregerstrom minus einer Konstanten, bei einer festen Anker Spannung, und festen Drehzahl. Und diese Konstante ist die noetige Erregerspannung, um die EMK bei der Drehzahl zu erreichen.
Das Schöne an einer RSM sind drei Dinge: Kein Ärger mit der Kommutierung, ein hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen und eine sehr gute, einfache Regelbarkeit im Motorbetrieb. Nachteilig sind die Verluste durch den Kollektor und der Materialverschleiß an Kohlebürsten und Kollektor. Die Funkenstörung kriegt man in den Griff, sehe ich nicht als gravierendes Problem. Was Du beschreibst sind die Probleme, die mir auch bekannt sind und um deren Verhalten bei einer Regelung ich nichts weiß. Irgendwie muß es ja gehen, sonst wäre ja keine Elektrolokomotive mit RSM zu einer generatorischen Bremsung fähig. Und davon gibts einige, sogar mit Rückspeisung der Bremsleistung in die Oberleitung. Mich interessiert WIE das funktioniert und wie man es für 20-40kW nachbauen kann. Für Thyristoren sehe ich heute keine Notwendigkeit mehr. Moderne FETs und IGBTs bekommen das sicherlich auch ganz gut hin. Eine Trennung der Wicklung zur externen Erregung wäre evtl. machbar, wenn man Ständer- und Läuferwicklung extern zusammenschalten kann (wie beim Waschmaschinenmotor). Allerdings hab ich dann wieder die Verlustleistung der Erregerwicklung...
Die Verlustleistung der Erregerwicklung sind eh da. Bei einer Reihenschlussmaschine wird die Erregerwicklung mit dem Ankerstrom bestromt, da in Serie. Wie haben die frueheren Lokomotiven und Trams das gemacht... Mit geschalteten Widerstaenden in Serie. Quadratmeterweise Eisen Widerstaende mit 1..2..3 cm^2 Querschnitt und irgend einer Laenge. Die hingen dann am Wind, aufm Dach, da die Verlustleisung ja nur in der Fahrt aufgetreten ist. Allenfalls wurden bei der Erregerwicklung auch noch etwas geschaltet.
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