Hallo liebe Mitbastler! Ich habe ein mehr oder minder großes Problem bei einer kleinen Anlage, die mittels Atmega8 angesteuert wird: Ein Rütteltopf (Wendelförderer?) fördert unterschiedlich große Kunststoffteile zu einer Lichtschranke, welche dann ihre Zählimpulse an einen Atmega8 weitergibt. Die Lichtschranke, sowie der Förderer haben diesen typischen 3-poligen Sensoranschluss (24v braun/GND blau/Signal schwarz). Es sollen also Bauteile gezählt werden. Ist eine vorher über 3 Tasten und das LCD eingestellte Stückzahl erreicht, wird über ein 5V-Relais das 24V Signal des Förderers gekappt, um ihn ausschalten zu lassen. Die Lichtschranke selbst ist über einen Spannungsteiler, der die 24V auf 4.8V herabsetzt, an den µC angeschlossen. (Ich denke, hier liegt schonmal EIN Grund, weshalb ich Probleme habe) Der ganze Aufbau ist auf einer Lochstreifenleiterplatte erfolgt. Insgesamt sitzen 3 Relais (sauber über einen Transistor inkl. Basisvorwiderstand und Diode parallel zur Spule angeschlossen) auf der Leiterplatte, welche 2 Meldeleuchten (es handelt sich um ein Siemens-Ampelsystem) und den Förderer ansteuern. Ausserdem noch das LCD (2x16 Zeichen mit HD44780) und ein Traco-Schaltregler, der aus den von einem Logo!-Netzteil kommenden 24V die benötigten 5V macht. Der ganze Kram ist in einem kleinen Metallschaltschrank eingebaut, das Display mittels 4 Schrauben in der Tür. Die 230V des Rütteltopfs und des Logo!-Netzteils werden vom Schaltschrank aus gespeist, so dass sich zwangsweise eine gewisse Nähe von 5/24VDC und 230VAC ergibt (Abstand von Leiterplatte und 230V aber gut 15cm!). Jetzt stellen sich folgende Probleme ein: - Schaltet man die Anlage ein und lässt Bauteile zählen, läuft sie stabil und störungsfrei. Bis folgende Dinge getan werden: - Wird eine Leuchtstofflampe (Arbeitsplatzbeleuchtung als Tischleuchte), die ihre 230V aus der gleichen Steckdose bezieht, eingeschaltet, so hängt sich mindestens das LCD auf, meist jedoch resettet der komplette µC. - Der Förderer hat einen separaten 230V-Schalter. Schaltet man ihn mehrmals an und aus --> Display bzw. Controller spinnen komplett. - Baut man die Gabellichtschranke vom Boschprofil ab, um sie zu verstellen --> Display zeigt wirre Zeichen. - Nach einigen Aufhängern scheint sogar das im µC vorhandene Programm nicht mehr richtig zu arbeiten, da nach erreichter Stückzahl sporadisch keine weitere Eingabe mehr möglich ist (das Programm ist dahingehend jedoch fehlerfrei) - Kurzum, die Anlage ist derart störempfindlich, dass man nicht ansatzweise damit arbeiten kann. :( Am Mega8 ist zwischen 5V und GND ein 100nF Kondi drin, ausserdem eine kleine Drossel in Reihe zum µC von Traco aus. Ich verwende den internen Quarz des Atmega, der Resetpin hat einen 2kOhm Widerstand bekommen. Ich bin leider nicht soweit in der Elektrotechnik manifestiert, als dass ich mir die Ursache genau erklären könnte. Meine Frage wäre jetzt, wie man die Anlage halbwegs entstören kann? Bei einer normalen Logo! sitzt das Netzteil wenige mm vom Prozessor weg, und trotzdem läuft sie perfekt. Ich habe wirklich genügend Abstand zu 230V, ausser natürlich an den Leitungen, weil ich mittels PG-Verschraubungen in den Schaltschrank reingehe... Was ich schon versucht habe: - PE mit -24v verbunden (damit alles geerdet ist) erfolglos, daher wieder zurückgebaut - Leitungen soweit wie möglich auseinandergelegt erfolglos Ein Ansatz wäre, anstelle der normalen Relais optische Halbleiterrelais zu verwenden, da diese ja mittels Optokoppler arbeiten. Anstelle des Spannungsteilers für die Lichtschranke ebenfalls einen Optokoppler zu verwenden. Beide Aktionen sollten aber doch kaum einen Unterschied zeigen, da ich die Minusanschlüsse aller Sensoren und Aktoren dennoch wieder zusammenführe, schließlich benötigt meine Lichtschranke sowie der Förderer ebenso -, wie mein Atmega... Ich bin ziemlich ratlos und dachte nicht, dass es derart Probleme geben könnte. Eventuell kann oder mag mir jemand helfen? Einen Schaltplan gibt es nicht, und die Lochstreifenleiterplatte ist chaotisch aufgebaut. (die Relais sind jedoch gute 10cm vom µC/LCD entfernt. VIELEN DANK! Matthias
Um das Schaltplanzeichen kommst Du nicht herum, wenn du Hilfe haben willst. Wir können deine Schaltung nicht sehen. Mach zumindest ein paar Fotos
Matthias schrub:
>...und die Lochstreifenleiterplatte ist chaotisch aufgebaut.
Das wird wahrscheinlich maßgeblich zu den Effekten beitragen. Auf einer
Streifenplatine wirst Du die Masseleitungen nicht sternförmig ausgeführt
haben, so daß die Relais immer einen "Hieb" auf die Betriebsspannung des
Kontrollers geben können. Setze mal probeweise noch einen Elko von ca.
1000µF an den Ausgang des Netzteiles, um einen Zwischenspeicher zu
haben.
Wie hast Du die sog. Brown-Out Detektion (Unterspannungserkennung)
des Kontrollers eingestellt?
Hast Du einen Speicher-Oszi, den Du mal an die Betriebsspannung DIREKT
am
Kontroller anklemmen kannst, ob und wie weit die Betriebsspannung ein-
bricht?
MfG Paul
Hallo Axel und Paul! Erstmal VIELEN DANK für die netten Beiträge, meist gehts hier leider etwas ruppiger ab. ;) Axel, Bilder kommen die Tage, ich hab leider nur 2 Fotos von der Anlage im Moment! @Paul: Ich kuck morgen mal nach, programmiert ist das Teil in (ich traue es ja hier kaum zuzugeben) Bascom... :) Die Unterspannungserkennung check ich morgen mal, ebenso den Tip mit dem Elko. Es sind ja leider ned die Relais, die beim schalten die Störungen verursachen, sondern sämtliche äussere Einflüsse. Eines ist aber auffällig: In dem Moment, in dem das Relais für den Förderer angezogen hat, um ihn laufen zu lassen, ist die Anlage immens empfindlicher, als bei ausgeschaltetem Förderer... Hier jetzt erstmal die 2 Fotos, damit man sich ein kleines Bild machen kann: DANKE NOCHMALS! Matthias
Hallo, der Vibrationswendelförderer arbeitet mit einem sehr kräftigen Magnetfeld. Du musst die Schaltung schützen, z. B. durch ein dichtes Blechgehäuse (wie beim Amateurfunk) und die Leitungen müssen auch gegen die kräftigen Störungen geschützt werden. Die Frequenz des VWF beträgt wahrscheinlich 50 Hz.
Es sieht im 1.Bild aus, als ob der Kollege Förderer sich in seiner Rüttelgeschwindigkeit einstellen ließe (links unten im Bild) Wenn das nicht (wie ich vermute) mittels eines dicken Potentiometers in dem Kästchen vonstatten geht, sondern mittels elektronischer Ansteuerung, dann kann dieses Ding natürlich auch böse auf das Netz zurückwirken. Du könntest mal versuchen, das Netzteil der Steuerung aus einem anderen, entfernteren Netzzugang zu speisen, um zu sehen, ob sich die Sache damit minimieren bzw. ganz beseitigen läßt. Du hast ja auch noch Platz für ein Stückchen Hutschienn, um darauf einen Netzfilter zu bauen. http://epa-filter.de/uploads/downloads/nf1phdin1.pdf Ich bin in Maschinensteuerungen ein großer Fan davon. >programmiert ist das Teil in (ich traue es ja >hier kaum zuzugeben) Bascom... :) Das mache ich auch gern, weil da ein Quelltext einfacher zu lesen ist, als z.B. in C Es ist aber völlig Brust, womit das geschrieben ist, wenn es macht, was es soll. MfG Paul
Hallo Paul! An einen Netzfilter hab ich auch schon gedacht, allerdings habe ich aktuell nur welche für nen Kaltgerätestecker im Haus. So einen Hutschienenfilter werd ich gleich mal bestellen, und das zweite Netzteil check ich morgen auch! Ein Tausch des Logo!-Power Netzteils gegen ein SITOP hat leider nix gebracht, dass hab ich heut bereits mal getestet. Jepp, die Geschwindigkeitsregelung übernimmt das Poti, und es ist ne Elektronik verbaut. (man musste zB. auch erstmal per Jumper einstellen, dass das Teil nur losläuft, wenn man 24V anlegt) Es wäre mir absolut unangenehm, wenn ich meinem Chef jetzt erklären müsste, doch ne S7-200 mit nem kleinen Display kaufen zu müssen. Ich habe bei ihm bereits vor über einem Jahr eine Spannfutterumstellung einer CNC-Drehbank mittels Atmega + LCD realisiert, und die funzt einfach perfekt, Tag für Tag ohne einen einzigen Aufhänger. (und das, obwohl diese Drehbank einen AMTLICHEN Motor drin hat, der sich ca. 30cm von meinem Controller entfernt befindet...) Suspekt alles, aber ich werd alle eure Tips mal beherzigen und abarbeiten! Ich finds schön, dass einem hier so geholfen wird! Viele Grüsse, Matthias
Wie sieht es denn im Kasten aus? Das spricht häufig Bände, auch ohne Schaltplan.
> Die 230V des Rütteltopfs und des Logo!-Netzteils werden vom > Schaltschrank aus gespeist, so dass sich zwangsweise eine gewisse Nähe > von 5/24VDC und 230VAC ergibt (Abstand von Leiterplatte und 230V aber > gut 15cm!). Das NT ist im "grauen Kasten" drin oder im Schaltschrank? Im 2. Fall, würde ich zwischen VDD und GND 100 µF Elko + 100 nF Kerko + 1 nF Kerko sowohl an das NT als auch in den "grauen Kasten" einbauen. Das hat hier bei einer Beleuchtungssteuerung bestens geholfen: mit Halogenleuchten gab es keine Probleme, als 4 Energiesparleuchten dazu kamen ging nix mehr. Dank der Kondis läuft es wieder.
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