Tach allerseits! Ich stehe wahrscheinlich einfach nur total auf dem Schlauch aber ich habe grade keine Lösung für folgendes Problem: Man nehme einen standard LC Tiefpass. Schickt man ein Signal durch, dessen Frequenz oberhalb der Sperrfrequenz des Filters liegt, wird es gedämpft. Gleichzeitig tritt aber auch ein Querstrom duch den Kondensator auf. Mich interessiert nun wie groß der Strom in Abhängigkeit von der Frequenz ist. Mein Ansatz wäre jetzt Spule und Kondensator als in Reihe geschaltete Blindwiderstände zu betrachten. Irgendwie hinterlässt das aber einen "flaschen" Nachgeschmack auf der Zunge. Kann das gehen? Thor
Hallo Thor, > Mein Ansatz wäre jetzt Spule und Kondensator als in Reihe geschaltete > Blindwiderstände zu betrachten. Irgendwie hinterlässt das aber einen > "flaschen" Nachgeschmack auf der Zunge. Wir wissen nicht, wie gut Deine Zunge zum Messen des Stroms geeignet ist.... > Kann das gehen? Das kann. Wenn Du auch die Ausgangsimpedanz der speisenden Quelle haettest, waere das sicherlich genauer. Und die Belsatung durch den Verbraucher parallel zum "C" auch noch beachten, falls notwendig. Gruss Michael
>Mein Ansatz wäre jetzt Spule und Kondensator als in Reihe geschaltete >Blindwiderstände zu betrachten. Korrekt. Zusätzlich aber bitte noch Quell- und Lastwiderstand berücksichtigen...
Viellen dank für die bisherigen Antorten. Der Einfachheit halber gibt es jetzt erstmal keine Last bzw. der HF Anteil soll nicht durch die Last fließen. Die Quelle ist ein Labornetztel mit fettem Elko und einer sehr niederohmigen Vollbrücke. Der Quellwiderstand ist also in meinem eher praktisch orientierten Fall zu vernachlässigen. Interessant wird es nun den Blindwiderstand des Systems für ein Rechtecksignal zu berechnen. Da der errechnete Wert relativ gut mit dem gemessenen übereinstimmt vermute ich folgendes: Der Kondensator hat zwar bei Rechteckigen Signalen einen Blindwiderstand von 0Ohm, wesshalb der Strom unendlich sein müsste, aber die Spule dafür einen unendlich großen. Da das Signal erst durch die Spule muss kommt also beim Kondensator eine sehr sinusähnliche Spannung an. Am I right? Thor
Nein. Das Signal ist exponentiell fallend und eins minus exponentiell steigend. die Gleichungen fuer die Komponenten sich nicht bekannt ?
Die Kurvenform ist von den Werten der Komponenten abhaengig. Solange man weit weg von der Resonanz ist kann fast irgendwas sichtbar sein.
Blindwiderstand ist eine Eigenschaft des Bauteils oder Systems und ist nicht bezogen auf die Signalform. Die Blindwiderstände von C und L sind rein imaginär und lauten zL=j*w*L und zC=1/(j*w*C). Mit denen kannst du wie mit 'normalen' Widerständen rechnen. Die Signalform am Ausgang bei einem Rechtecksignal hängt natürlich von dessen Frequenz und der Grenzfrequnz des Tiefpass ab, mehr oder weniger 'Sinus' hängt davon ab, wie gut die Oberwellen des Rechtecksignals unterdrückt werden. Cheers Detlef
Der Strom durch den Kondensator ist natuerlich nicht Unendlich. Der Strom durch die spule ist auch nicht Null. Der Strom durch die Spule ist das Integral ueber die Spannung. Der Strom durch den Kondensator ist die Ableitung der Spannung.
Die Blindwerte sind jeweils nur fuer eine Frequenz. Fuer irgendwelche Kurvenformen muss man die Differentialgrleichung loesen.
>Interessant wird es nun den Blindwiderstand des Systems für ein >Rechtecksignal zu berechnen. "Blindwiderstand des Systems"? Was soll das sein? Außerdem: Da der Blindwiderstand einer Spule und eines Kondensators von der Frequenz abhängen und ein Rechteck nach Fourier ganz viele Sinusfrequenzen enthält, gibt es DEN Blindwiderstand für ein Rechtecksignal gar nicht. >Der Kondensator hat zwar bei Rechteckigen Signalen einen Blindwiderstand >von 0Ohm, wesshalb der Strom unendlich sein müsste, aber die Spule dafür >einen unendlich großen. Nein, nein, die einzelnen Blindwiderstände sind deutlich von 0 und "unendlich" verschieden, gerade im Übergangsbereich eines Filters.
Nun, scheinbar wurde ich missverstanden. Also noch mal langsam und ausführlich. Schickt man eine unendlich steile Flanke (Definition Rechteck Signal) durch einen Kondensator, passiert sie ihn ungehindert. Das lässt sich tatsächlich per Fourier-Analyse begründen: Ein Rechtecksignal ist eine harmonische Überlagerung unendlich vieler Sinusschwingungen. Sodass sich auch das Spektrum über ein unendliches Intervall erstreckt. Damit ist der Blindwiderstand 0. Das Gegenteil trifft bei der Spule zu. Verwand ist das Thema Rechteck durch Tiefpass -> Sinus. Sicher ist es von Werten der Bauteile, Resonanzfrequenz und einigem anderen abhängig, was man später "sehen" wird. Wieder bei Fourier schneidet ein Tiefpass jedoch die Überlagerungen oberhalb seiner Resonanzfrequenz ab, sodass das gefilterte Signal immer mehr dem Sinus der Grundfrequenz ähnelt. In erster Instanz ist es richtig, dass die Ladekruve eines Kondensators einer Exponentialfunktion entspricht. Die Folgerung daher könne sich kein Sinus ergeben ist aber schlicht falsch. Auch die Sinusfunktion lässt sich durch eine Summer von Exponentialfunktionen approximieren. Siehe Taylorreihe Sinus. Die Fourier-Transformation ist exakt der Umkehrschluss. Thor
>Schickt man eine unendlich steile Flanke (Definition Rechteck Signal) >durch einen Kondensator, passiert sie ihn ungehindert. Du muß Rechteck und Einheitssprung voneinander unterscheiden. Der Einheitsprung hat ein Spektrum, das bis zu DC herabreicht. Für einen Einheitssprung hat der Kondensator deshalb keinen Blindwiderstand von 0R. Höchstens für die Oberschwingungen, die weit jenseits der Grenzfrequenz des Filters liegen. Beim Rechteck gibt es eine tiefste untere Sinusschwingung. Und natürlich hast du für alle Teilschwingungen des Rechtecks einen Blindwiderstand von 0R, wenn du nur weit genug mit der Rechteckfrequenz jenseits der Grenzfrequenz des Filters liegst. Aber wo ist der geistige Nährwert deiner Äußerungen? Interessant wird es doch erst gerade im Bereich der Grenzfrequenz eines Filters, weil hier der stärkste Einfluß auf den Signalverlauf stattfindet. Das Verhalten bei sehr tiefen oder sehr hohen Frequenzen ist dagegen trivial.
Du hast recht. Einer Flanke kann man keine Frequenz zuordnen. Das ganze Gebrabbel diente letztlich dazu auf die eignetliche Problematik zurückzuführen: Es ist nicht einfach den Blindwiderstand des Systems aus Kondensator und Spule für ein Rechtecksignal zu bestimmen. Oder zumindest habe ich hier noch keine einfache Erklährung gesehen. Meine bisherige schien mir da die einleutendste. Thor
Vergiss die Impedanzen, resp Blindstroeme. Denn die haben einen Frequenzbezug, der steckt im Omega. Fuer irgendwelche Signalformen muss man die Differentialgleichung abspulen.
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