Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sättigung bei Einweggleichrichtung?


von reflex (Gast)


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Hallo,
auf der Suche nach einer 90V Spannungsversorgung (für den Williams 
Pulsgenerator) hatte ich die Wahl, entweder meinen 5kW Variac (ja, 
interessanterweise wirklich 22A spezifiziert, an 230V) zu bemühen, oder 
mir was zu basteln.

Darauf hab ich mir in der Krabelkiste so einen Kleinst-Ferrittrafo 
gefunden und den kurzerhand an meinen Funktionsgenerator bei so 6kHz 
drangeklemmt. Gab auch eine wunderbare Wechselspannung bis 120V, passte 
also.

Nur noch gleichrichten, dachte ich, einzelne Diode aus der Krabbelkiste, 
Kondi 0,33uF dahinter, ohne sonstige Last. Hmm, dann wurde aus dem 
Sekundären Sinus sehr schnell erst ein abgeflachter Sinus und bei 
höherer Primärspannung dann ein Rechteck und die Spannung brach auch 
einigermassen zusammen (vermutlich wg. des Innenwiderstands des 
Funktionsgenerators, der ja nicht wirklich Leistung bringt).

Kann das sein, dass das Trafö-chen da schon in die Sättigung geht? Ohne 
eigentliche Last?

von Ggaast (Gast)


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Hallo,

dein Kondensator zieht nur während des "oberen" Teils der Sinusspannung 
Strom, dadurch fällt zu dieser Zeit mehr Spannung am Innenwiderstand der 
Quelle ab.

Versuchs mal probeweise ohne Kondensator, der Sinus sollte wieder 
sinusförmig sein.

von reflex (Gast)


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Schon, aber ist doch gar keine Last dran, d.h. der Kondensator ist, 
insbesondere bei 0,33uF ruckzuck aufgeladen, und danach dürfte doch 
einentlich kein Strom mehr fliessen.

Deswegen ist mir das Verhalten so verwunderlich.

von MaWin (Gast)


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Eine Einweggleichrichtung führt zu einer einseitigen Magnetisierung des 
Kerns.
Bau mal einen Brückengleichrichter aus schnellen Dioden (1N4148) dran.

von Reflex (Gast)


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Ok, ich probiere es morgen einmal.

von MaWin (Gast)


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Upps, nicht mit 1N4148, es sind ja 90V... (aber schnelle Dioden).

von reflex (Gast)


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OK, es geht nun mit Brückengleichrichter.

Wobei interessanterweise nicht etwa eine Serie von Halbwellen 
herauskommt (ohne Glättungskondi), sondern eine Mischung von 
Sinuswellen, eine grössere Spitze gefolgt von einer kleineren. Wenn man 
dann einen Kondi anschliesst, ergibt sich dann aber doch eine 
Gleichspannung, die ich nun am Funktionsgenerator sehr schön einstellen 
kann.

Damit steht den Experimenten mit dem Pulsgenerator erstmal nichts mehr 
im Wege.

von MaWin (Gast)


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Wenn deine Last sehr hochohmig ist passiert das, ein Oszi wäre das, aber 
wenn du 47k anschliesst solltest du ohne Kondi Halbwellen sehen.

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