Hallo Ich habe einen Kondensatormotor (Hauptwicklung und eine Hilfswicklung mit Serie-Kondensator), der in ca. 1.4 sec hochläuft bei Statorfrequenz 180Hz und 360V (maximal empfohlene Spannung) aus einem Wechselrichter. Das Problem ist, dass die Spannungserhöhung am Kondensator sehr hoch (bis max. 2.4kV) ist. Die bisher auch bei anderen Motoren verwendeten Kondensatoren haben jedoch nur eine Spannung von 600V (2 in Serie = 1200V). Wie kriege ich diese Resonanzüberhöhung auf einen vernünftigen Wert runter, ohne Einbussen in der Hochlaufzeit zu haben. Der Motor sollte max. 1.5s brauchen, um hochzulaufen, viel langsamer darf er also nicht mehr werden. Vielen Dank für eure Antworten Gruss Remo
Dir ist hoffentlich klar, dass so ein Kondensatormotor nicht wirklich für den Betrieb an einem Wechselrichter geeignet ist. Was ist das für ein Wechselrichter? Dreiphasen-Inverter, aber nur 2 Phasen für Kondensatormotor genutzt => Warum keine Asynchronmaschine? KFZ-Wechselrichter, Rechteck oder Trapez => auch nicht wirklich geeignet für den C-Motor
Es handelt sich um eine Vollbrücke, die einen "Quasi"-Sinus rausgibt, also 180Hz mit ca. 4.2kHz verhackt, umso die Spannung einstellen zu können. An der Brücke hängt dann die Main-Phase des Motors direkt dran, die Hilfs-Phase ist über den Kondensator an der Brücke. So erhält dann die Hilfs-Phase im Vergleich zur Main-Phase ein Phasenverschiebung, die den Motor zum Anlaufen bringt. An Motor und Inverter lässt sich nicht viel machen, die Typen werden bei uns verwendet und sind daher vorgegeben.
Die Bemessung bei einem Kondensatormotor kann sich naturgemäß nur auf eine Frequenz beziehen. Selbstverständlich wird ein Kondensator, der zusammen mit der Induktivität seiner Motorphase bei 50Hz 90 Grad erzeugt, bei irgend einer (höheren)Frequenz mit dieser Induktivität eine Resonanz haben. Bei Änderung der Frequenz muss man halt die Kapazität entsprechend ändern. Oder ein anderes Verfahren anwenden. zB. einen Wechselrichter mit zwei um 90 Grad verschobenen Ausgangsspannungen
Der C wird nach einem gewünschten Betriebsfall ausgelegt, 90° hat man nie, es ensteht immer ein elliptisches Drehfeld. Im Leerlauf ist die Kondensatorspg. am größten, die obere Grenze des Wertes wird bestimmt bei welcher Betriebsspg. (Überspannung) das Eisen gerade noch nicht in die Sättigung gehen soll. Pauschal kann man sagen (Motor mit 1/3 - 2/3 Wicklung, IHi - IHa), je größer das C umso knackiger der Anlauf (mit entsprechendem Anlaufstrom), aber auch mit der von Dir benannten Konsequenz. Eine bekannte (mehr Aufwand) Methode ist es 2 Kondensatoren zu verwenden, Anlauf und Betriebskondensator, ersteren nach Hochlauf abzuschalten. Früher (heute auch noch) mit den "Stromrelais" (Klixonrelais, TI), nun gerne ebenso mit Elektronik (z. B. Hanning).
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